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Vom "Vorhof der Hölle" zur innovativen Region

Von Clemens Schuhmann, 18. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Vom "Vorhof der Hölle" zur innovativen Region
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (li.) und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner mit einem autonom fahrenden Bus in Göteborg Bild: Schuhmann

Mobilität und Energie: Studienreise einer oberösterreichischen Delegation in die schwedische Stadt Göteborg

"Das ist hier der Vorhof der Hölle." Mit diesem ungewöhnlichen Satz über Göteborg ließ die damalige schwedische Umwelt- und Energieministerin Rut Birgitta Dahl im Jahr 1987 aufhorchen. Die sozialdemokratische Politikerin beschrieb damit die gewaltigen Umwelt- und Arbeitsmarktprobleme in der zweitgrößten Stadt des skandinavischen Königreichs nach dem Zusammenbruch der Schiffbauindustrie und den Konkursen der Werften.

Video: TV1-Bericht von der Expertendelegation in Schweden

Heute bietet Göteborg ein gänzlich anderes Bild. Die Region prosperiert und ist in den Innovationsrankings stets ganz vorne zu finden: "Die Zukunft sieht sehr vielversprechend für uns aus", sagte Ulf Landin von der "Business Region Göteborg" (BRG) bei einer Studienreise zu den Themen Mobilität und Energie – angeführt von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FP).

146.000 neue Jobs seit 2000

"Wir haben mit 5,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate im Land", betonte Landin. Und BRG-Manager Per Österström ergänzte: "Seit 2000 hat sich die Zahl der Einwohner in der Region um 203.000 auf eine Million erhöht, es entstanden 146.000 neue Jobs, die Produktivität wuchs um 53 Prozent, und die Reallöhne stiegen um 74 Prozent." Dazu kommt superschnelles Internet: "Wir haben 82 Prozent Glasfaserabdeckung – und 98 Prozent der Bevölkerung haben eine Download-Rate von 1,0 Gigabit pro Sekunde oder mehr."

Treiber dieser rasanten Entwicklung sind Großkonzerne wie Volvo oder der Wälzlager-Erzeuger SKF – und eine Vielzahl an innovativen Start-ups. Daher fließen 32 Prozent der Ausgaben Schwedens für Forschung und Entwicklung in den Großraum Göteborg, auch wenn in der Region nur gut zehn Prozent der Gesamtbevölkerung leben.

Mitnehmen will Wirtschaftslandesrat Achleitner aus Schweden vor allem zweierlei: "Es braucht eine möglichst starke Verzahnung von Forschung und Wirtschaftsstandort." Denn je enger die Verzahnung sei, desto schneller komme man zur Innovation. "Und zudem ist bei der Digitalisierung das Bewusstsein der Skandinavier höher als jenes der Mitteleuropäer. Es wird daher unsere Aufgabe sein, dass wir die Chancen der Digitalisierung viel stärker verbreiten als dieses – überspitzt formuliert – ungläubige Vielleicht-vergeht-das-ja-auch-wieder", so Achleitner.

Infrastruktur-Landesrat Steinkellner sieht die Schweden beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur vorne: "Wir haben in Linz einen Nachholbedarf von 30 Jahren. Wir haben noch keine durchgebundene Stadtbahn." Hier habe zudem etwa die Straßenbahn mehr Platz im öffentlichen Raum. Somit sei sie attraktiver und schneller. Und sie könne häufiger fahren. Zugleich verweist Steinkellner auf den Ausbau kreativer Anwendungen, etwa die Kombination von Öffi-Infos und Mitfahrbörse in einer App. "Gelingt es uns, den Belegungsgrad in den Pkw von 1,15 auf 1,5 zu heben, wäre der Stau schon halbiert."

„Eine der besten Investitionen“

 

988 hat SKF, der in Göteborg beheimatete Wälzlager-Konzern, „Steyr Wälzlager“ übernommen. Seither gibt es enge Verbindungen zwischen der oberösterreichischen und der schwedischen Stadt. „Das war eine der besten Investitionen, die wir je getätigt haben“, sagte Erik Nelander, Chef der SKF-Industrievertriebsregion Europa, Mittlerer Osten und Afrika, beim Besuch der Delegation aus Oberösterreich.

1080 Mitarbeiter sind bei der SKF Österreich AG beschäftigt – 40 davon in Forschung und Entwicklung. Der Umsatz betrug im Vorjahr 404 Millionen Euro, sagte Nelander. Seit dem Jahr 2000 habe das jährliche Umsatzwachstum im Schnitt 5,2 Prozent betragen, betonte der SKF-Manager. „Und die Exportquote liegt bei 97 Prozent.“

Keramik: Eine führende Rolle nimmt der oberösterreichische SKF-Standort im Bereich der Keramik-Wälzlager ein. Sie erlauben deutlich höhere Drehzahlen und wirken isolierend.

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Clemens Schuhmann
Leiter Auto & Motor
Clemens Schuhmann

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 18.10.2019 01:30

Ja liebe Landsleute.Skandinavien ist anders.Das kann ich durch meine jahrelangen berufliche Aufenthalte dort bestätigen.
Freundliche,offene und tolerante Menschen, super-schöne Natur und hochmoderne und effiziente Betriebe.Moderne Infrastruktur.

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