Venezuela - González Eingeständnis von Wahlniederlage war erzwungen
CARACAS. Der venezolanische Oppositionspolitiker Edmundo González Urrutia wirft den Behörden des südamerikanischen Landes vor, sein Eingeständnis einer Niederlage bei der international scharf kritisierten Präsidentschaftswahl erzwungen zu haben.
Im Onlinedienst X erklärte González Urrutia, er habe das Eingeständnis unterzeichnen müssen, um im Gegenzug ausreisen zu dürfen. Der Oppositionskandidat bei der Wahl im Juli war vor knapp zwei Wochen aus Venezuela nach Spanien geflohen.
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"Ich musste entweder unterschreiben oder mich mit den Konsequenzen auseinandersetzen", schrieb der 75-Jährige. Es habe "sehr angespannte Stunden voller Nötigung, Erpressung und Druck" gegeben. Der Oppositionspolitiker hatte am 7. September einen Brief an Parlamentspräsident Jorge Rodríguez übergeben und in diesem bestätigt, dass er die Angaben der Wahlkommission zum Sieg von Präsident Nicolás Maduro "respektiere". Zur Begründung dafür erklärte er nun: "Zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, dass ich in Freiheit nützlicher sein könnte als in der Haft."
Viele Staaten erkennen Wahlsieg Maduros nicht an
González Urrutia war bei der Präsidentschaftswahl Ende Juli gegen den seit 2013 autoritär regierenden Linkspolitiker Nicolás Maduro angetreten. Nach dem Urnengang erklärte die weitgehend regierungstreue Wahlkommission Amtsinhaber Maduro mit 52 Prozent der Stimmen zum Sieger. Die Opposition ist jedoch vom Sieg ihres Kandidaten González Urrutia überzeugt und veröffentlichte Ergebnisse, die dies belegen sollen.
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Die USA, die EU und mehrere südamerikanische Staaten verweigern eine Anerkennung des offiziell verkündeten Wahlsiegs von Maduro und fordern die Herausgabe detaillierter Wahlergebnisse.
Asyl in Spanien
González Urrutia bekräftigte nun auf X, dass er sich "als der Präsident, der von Millionen und Abermillionen Venezolanern gewählt wurde, die für den Wandel, die Demokratie und den Frieden gestimmt haben", nicht zum Schweigen bringen lassen werde. Wenige Tage nach der Wahl war er untergetaucht und hatte sich zunächst in die spanische Botschaft in Caracas geflüchtet, bevor er dann 8. September nach Spanien ausreiste, das ihm Asyl angeboten hatte. Das erdölreiche Venezuela befindet sich nach fast 25 Jahren unter linken Regierungen schon seit längerem in einer schweren Wirtschafts- und Staatskrise.
Maduro ist ein Verbrecher ärgster Sorte!