Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

US-Präsident Trump will den Vormarsch der Türkei mit Sanktionen stoppen

16. Oktober 2019, 00:04 Uhr
US-Präsident Trump will den Vormarsch der Türkei mit Sanktionen stoppen
Immer mehr Menschen fliehen vor dem Vormarsch der türkischen Truppen. Bild: APA

DAMASKUS. Der Druck auf die Türkei wegen ihrer Syrien-Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG wächst.

US-Präsident Donald Trump, der mit dem amerikanischen Truppenabzug den türkischen Vormarsch überhaupt ermöglicht hatte, will Ankara nun mit Sanktionen zum Waffenstillstand bewegen.

Er sei gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan vollkommen deutlich gewesen, betonte Trump: "Das Vorgehen der Türkei führt eine humanitäre Krise herbei und schafft die Voraussetzungen für mögliche Kriegsverbrechen." Die Türkei dürfe die erzielten Erfolge im Kampf gegen den IS nicht gefährden.

Die USA verhängten gegen Verteidigungsminister Hulusi Akar, Energieminister Fatih Dönmez sowie Innenminister Süleyman Soylu Sanktionen. Zusätzlich kündigte Trump die Anhebung von Strafzöllen auf Stahlimporte aus der Türkei auf 50 Prozent an. Auch werde die US-Regierung "umgehend" Verhandlungen über ein Handelsabkommen abbrechen. Die angekündigten Sanktionen dürften die angeschlagene türkische Wirtschaft empfindlich treffen. Schon die Androhung hatte die türkische Landeswährung Lira auf Rekordtiefstand geschickt.

Video: Die ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary, Paul Krisai und David Krigleder berichten über internationale Reaktionen auf die Aggression der Türkei gegen die Kurden im Norden Syriens nach Abzug der US-Truppen:

Assad-Armee im Vormarsch

Inzwischen gehen die Kämpfe mit voller Härte weiter: Die von den syrischen Kurden als "kleineres Übel" gerufenen Truppen des syrischen Diktators Assad haben den Euphrat überquert und die Ölregionen im Nordosten von Syrien erreicht. Sie werden von modernen russischen Schützenpanzern unterstützt. Auch das am riesigen Assad-See gelegene Wasserkraftwerk von Tabka soll wieder von der Staatsarmee kontrolliert werden.

Der mit dem Regime in Damaskus eingegangene "Kompromiss" sei zwar schmerzhaft gewesen, betonte Mazloum Abdi, der Kommandant der kurdisch dominierten "Syrisch-Demokratischen Kräfte" (SDF). Letztendlich habe man aber nur die Wahl zwischen dem "kleineren Übel" (Assad) und dem "Völkermord an unseren Leuten" gehabt und sich daher "für die Sicherheit unserer Leute" entschieden.

Ob eine Präsenz der Assad-Armee im überwiegend kurdischen Nordosten tatsächlich Sicherheit bedeutet, ist fraglich. Allerdings hat der Vormarsch der syrischen Regierungstruppen schon jetzt eine abschreckende Wirkung auf die türkische Invasionsarmee. Der türkische Staatschef Erdogan dürfte sich im Klaren darüber sein, dass es sich bei Assads Soldaten um die Verbündeten seines russischen Freundes Wladimir Putin handelt. Eine direkte Konfrontation mit ihnen wird er vermutlich nicht riskieren. Es gibt inzwischen Hinweise darauf, dass sich Damaskus und Ankara unter russischer Vermittlung auf eine Aufteilung des syrischen Nordostens geeinigt haben könnten. Wo die neuen Linien verlaufen, ist jedoch noch unklar.

Abzuwarten bleibt auch, ob die syrischen Kurden trotz ihrer grundsätzlichen Kompromissbereitschaft mit Damaskus die neuen Linien oder Grenzziehungen akzeptieren werden.

Wo sind die IS-Kämpfer?

Als extrem gefährliche Unbekannte bleiben die Kämpfer des IS, deren Gefangenenlager von der türkischen Luftwaffe offenbar gezielt bombardiert werden. Im türkischen Fernsehen waren am Montag lachende Mitglieder der von Dschihadisten dominierten "Syrischen Nationalarmee" mit dem erhobenen Zeigefinger, dem Gruß des IS, gezeigt worden. Zuvor hatte der türkische Staatschef Erdogan die islamistischen Söldner als die "Armee Mohammeds" gepriesen.

Mit jedem weiteren Kriegstag wächst auch die Not: Seit die Türkei ihren Einmarsch im Norden Syriens begann, sind bereits 190.000 Menschen auf der Flucht. Laut dem UNO-Kinderhilfswerk sind unter ihnen auch Zehntausende Kinder. Mehrere Krankenhäuser in Nordostsyrien hätten schließen müssen, entweder nach Angriffen, oder weil das Personal ebenfalls vertrieben wurde, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). (Wrase/hei)

mehr aus Außenpolitik

EU verhängt erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler

Explosionen nahe Isfahan gemeldet - Iran schoss Drohnen ab

Konservative gewinnen Parlamentswahl in Kroatien

USA und Großbritannien verhängen neue Sanktionen gegen Iran

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 16.10.2019 14:10

vor 2 Tagen hatte ich geschrieben dass Putin in der Zwickmühle sein wird weil er BEIDE Länder unterstützt .d.h. sowohl Syrien um die Präsenz im Hafen Tartous zu behalten ,
und Wirtschaftlich und militärisch mit Waffen die Türkei ..

UND GENAUSO KAM ES .

jetzt verbietet Putin dass die syrische Armee die Türkei angreift …
ob er damit das Problem der Kurden löst? oder der Massaker weiter geht ?

nicht zu vergessen dass die URSACHE bei USA liegt die sich zurückziehen 🤢🤢

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 16.10.2019 23:04

Also irgendwie schreibst Du an der Wirklichkeit vorbei, pepone!

Russisches Militär fährt zwischen syrischem und türkischem Patrouille, um Zwischenfälle zu verhindern - hoffentlich gelingt's.

Russisches Militär hat auch die frei gewordenen amerikanischen Stellungen besetzt. Und damit nicht genug ist Putin in Saudi Arabien gewesen und besucht anschließend die Emirate.

Er hat an Ansehen gewonnen, weil er jahrelang zu Assad stand, während die Amis die Kurden verraten haben.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 16.10.2019 14:04

von MAX1

Den gibt es, da gestern Herr Wolf den Präsidenten der vom Volk gewählt wurde als Diktator bezeichnete,

In Belarus wird der President auch von Volk gewählt, und TROTZDEM ist er ein Diktator...auch in Aserbaitschian, Usbekistan ,usw usw
vielleicht hilft die Definition von Diktator zu ergründen...

Ich bin mir nicht sicher ob Erdogan , Assad, Putin , Netanjahu , Trump , und anderen ,
Autokraten oder Diktatoren sind!

lädt ...
melden
antworten
despina15 (10.072 Kommentare)
am 16.10.2019 11:52

eine Krähe kratzt der anderen
kein Auge aus, das Fußvolk muss
den Kopf hinhalten und muss für
deren unfassbare Laune, Dummheit,
mit dem leben büßen!

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 16.10.2019 11:24

"nur traurig" gugelbua?

Schau Dich doch nur einmal um, wie man hier vor Wochen und Monaten bereit war sich für irgendwelche Politiker gegenseitig sprachlich/schriftlich die Köpfe einzuschlagen.

Waren sicher nicht wenige mit eine abgeschlossenen Studium darunter, die sich haben vereinnahmen lassen. Aber was macht das schon, wenn man seiner Mördergrube aus vollem Herzen Luft machen, und auf die Kacke hauen kann, daß es spritzt.

Aber vielleicht haben wir alle irgendwo eine kleine Schwäche an der wir zu erwischen sind! Oder?

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 16.10.2019 10:54

einfach nur traurig daß in unserm Jahrtausend sich die Menschen noch immer gegeneinander aufhetzen lassen von Religion Politik und Wirtschaft, dabei gäbe es viel wichtigeres zu tun, zum Beispiel sich für die Klimaveränderung vorzubereiten….

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 16.10.2019 07:25

Herr Trump "beruhigt" damit bloß diejenigen die mit Krieg Gekd verdienen, mehr nicht. Die Kriegslager der Türkei sind gut gefüllt nachher wird Ersatz gekauft auch bei den USA.
Wenn der Feind aus Sicht der Türkei auch im eigenen Land aktiv ist so soll es der Türkei ebenfalls gestattet sein wie den USA und seinen Schergen in Syrien diesen zu bekämpfen, wo ist da ein völkerrechtlicher Unterschied?
Den gibt es, da gestern Herr Wolf den Präsidenten der vom Volk gewählt wurde als Diktator bezeichnete, genau dieser Redakteur bekam einen hochdotierten Journalistenpreis, da wird das Völkerrecht gebogen nach Lust und Laun. Das zeigt einerseits in welcher Abhängigkeit der USA die Medien stehen, andererseits auch das Belohnungssystem, eine sehr interessante Konstellation.

lädt ...
melden
antworten
penunce (9.674 Kommentare)
am 16.10.2019 04:07

Der Russ hat bereits die Lager der im Chaos abrückdenden Ami´s in Beschlag genommen und mischt bei den Kämpfen fest mit!
Putin wird auch dem Herrscher über Syrien, Baschar al-Assad, einflüstern wie er sich bei den Angriffen türkischer Soldaten verhalten soll ...

Es riecht stark nach neuerlich entflammten Krieg in dieser Region und die masse an Flüchtligen werden über uns herfallen!

"Sollte die Türkei in den kommenden Tagen oder Wochen tatsächlich aus dem Nachbarland angegriffen werden, so könnte es also sein, dass auf Antrag Ankaras zunächst einmal Konsultationen auf Grundlage von Artikel 4 des Nato-Vertrags stattfinden. Dort müsste Ankara begründen, warum die „Sicherheit“ des Landes bedroht ist. Sollte die Erdogan-Regierung im Falle einer bedrohlichen Entwicklung dies tatsächlich tun, so wären die Erfolgsaussichten „sehr, sehr gering“,
so die Einschätzung westlicher Diplomaten!

lädt ...
melden
antworten
Punraz (295 Kommentare)
am 16.10.2019 09:19

Es bleibt zu hoffen, dass Putin schwere Waffen an Syrien „verleast“, damit sich die Syrer und Kurden endlich auch mal wehren können.

Man kann nicht türkische Panzer und Jets mit Gewehren bekämpfen.
Das weiß auch Erdogan und fühlt sich deshalb auch so sicher.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen