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USA und Großbritannien reduzieren Botschaftspräsenz in Kiew

Von nachrichten.at/apa, 24. Jänner 2022, 06:38 Uhr

KIEW/WASHINGTON. Die USA und Großbritannien reduzieren angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt mit Russland ihre Botschaftspräsenz in Kiew.

Die freiwillige Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter wegen der anhaltenden Bedrohung durch russische Militäraktionen sei genehmigt worden, teilte das US-Außenministerium mit. Familienangehörige von Diplomatinnen und Diplomaten wurden aufgefordert, die Ukraine zu verlassen.

"Vorsichtsmaßnahmen"

Es handle sich bei den Maßnahmen die US-Botschaft betreffend um "Vorsichtsmaßnahmen", sagte eine hochrangige Beamtin des US-Außenministeriums. Auf die Frage, warum diese Entscheidung ausgerechnet jetzt getroffen worden sei, verwies das Ministerium auf die Warnung des Weißen Hauses aus der vergangenen Woche, wonach es jederzeit zu einem Einmarsch Russlands in die Ukraine kommen könne. Die Ausreise des nicht vor Ort notwendigen Personals sei freiwillig. Familienangehörige seien jedoch dazu verpflichtet, das Land zu verlassen. Über den Schritt war bereits seit einigen Tagen spekuliert worden.

Auch das Außenministerium in London teilte Montagfrüh mit, als Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch Russland würden einige Beschäftigte und Angehörige aus der Botschaft zurückgerufen.

EU sieht keinen Grund zur Ausreise

Die Europäische Union sieht im Gegensatz dazu derzeit keinen Grund dafür, Botschaftspersonal und Familienangehörige von Diplomaten zur Ausreise aus der Ukraine aufzufordern. "Ich denke, nicht, dass wir dramatisieren müssen", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Solange noch Verhandlungen mit Russland liefen, glaube er nicht, dass man die Ukraine verlassen müsse.

Zugleich räumte Borrell ein, dass sich die Situationseinschätzung ändern könne. US-Außenminister Antony Blinken, der per Videokonferenz zum EU-Treffen zugeschaltet werden sollte, werde die US-Ankündigung erklären, sagte der Spanier. Zudem wurde im Vorfeld des Treffens erwartet, dass Blinken über die Krisengespräche mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Genf berichtet.

Die Ukraine bezeichnete die Reduzierung des US-Botschaftspersonals in Kiew als "übertriebene Vorsicht". "Wir halten einen solchen Schritt der amerikanischen Seite für verfrüht", teilte das Außenministerium am Montag in der Hauptstadt Kiew mit. Die Sicherheitslage habe sich "nicht grundlegend verändert".

Entsendung von US-Militär steht wohl im Raum

US-Präsident Joe Biden hatte sich über die Krise mit Moskau am Wochenende mit seinem Sicherheitsteam beraten. Der "New York Times" zufolge steht nun die Entsendung von US-Soldaten sowie von Kriegsschiffen und Flugzeugen zu NATO-Verbündeten im Raum. Die US-Regierung zeigte sich diesbezüglich zuletzt eher zurückhaltend. Die Zeitung berief sich auf mehrere nicht namentlich genannte Beamte. Aus dem Weißen Haus gab es für derartige Pläne zunächst keine Bestätigung. Zu den Optionen gehöre die Entsendung von 1.000 bis 5.000 Soldaten in osteuropäische Länder, mit der Möglichkeit, diese Zahl zu verzehnfachen, wenn sich die Lage verschlechtere, hieß es in dem Bericht. Eine Entscheidung werde noch in dieser Woche erwartet.

Auf die Frage, ob die USA US-Soldaten in die Ukraine im Falle einer Invasion schicken würden, reagierte US-Außenminister Blinken am Sonntag ausweichend. Die NATO selbst werde weiterhin in erheblichem Maße gestärkt werden, falls Russland erneute Aggressionen verübe, sagte er. Biden hatte eine Entsendung von US-Soldaten in die Ukraine zuvor ausgeschlossen. Die USA unterstützen die Ukraine mit militärischem Material. Aktuell sind dem Pentagon zufolge weniger als 200 Militärs der Nationalgarde von Florida in der Ukraine im Einsatz.

Nach den umstrittenen Äußerungen des inzwischen zurückgetretenen deutschen Marine-Inspekteurs Kay-Achim Schönbach sah sich Blinken außerdem genötigt, Deutschland zu verteidigen. Er wurde in mehreren Interviews auf das Thema angesprochen. "Ich kann Ihnen sagen, dass die Deutschen unsere Besorgnis teilen und entschlossen sind, schnell, wirksam und geschlossen zu reagieren", sagte Blinken auf die Frage, ob Berlin zu zurückhaltend in der Krise sei. Der deutsche Vizeadmiral hatte bei einem Auftritt in Indien Verständnis für Russlands Staatschef Wladimir Putin geäußert.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte in der "Süddeutschen Zeitung", "dass es hohe Kosten haben würde für Russland, wenn es eine militärische Aggression gegen die Ukraine gibt". Auf Nachfrage, welche das sein könnten, sagte er: "Im Kreise der Verbündeten verständigen wir uns, wie mögliche Maßnahmen aussehen." Die deutsche Regierung hatte klar gemacht, dass bei einem russischen Einmarsch in die Ukraine alle Optionen auf dem Tisch liegen - auch Konsequenzen für die Gaspipeline Nord Stream 2.

Westen befürchtet Einmarsch Russlands

Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches in der Nähe der Ukraine wird im Westen befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland planen könnte. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass nur Ängste geschürt werden sollen, um die NATO-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen. Erklärtes Ziel Russlands ist es etwa, dass die NATO auf eine weitere Osterweiterung verzichtet und ihre Streitkräfte aus östlichen Bündnisstaaten abzieht. Die NATO, aber auch die EU lehnen diese Forderungen als inakzeptabel ab.

Die USA passten auch ihre Reisehinweise für die Ukraine und Russland an. Für beide Länder wurde bereits zuvor von Reisen abgeraten - es gilt weiterhin die höchste Gefahrenkategorie 4. Für die Ukraine warnt die US-Regierung nun konkret vor der zunehmenden Bedrohung durch russische Militäraktionen - zuvor war neben Corona vor den "zunehmenden Bedrohungen seitens Russlands" die Rede. Das Außenministerium machte deutlich, dass es im Falle eines Einmarsches Russlands keine Evakuierungsaktion geben werde - US-Bürgerinnen und -Bürger sollten sich nun um kommerzielle Flüge bemühen.

US-Außenminister Blinken bekräftigte, dass Russland versuche, die Ukraine zu destabilisieren, um die Regierung in Kiew zu stürzen. Dabei nahm er auch Bezug auf die Warnung aus London, wonach Russland angeblich massiv politischen Einfluss in der Ukraine nehme und eine pro-russische Führung in Kiew etablieren wolle. Derartiges Vorgehen sei Teil des russischen "Werkzeugkastens".

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25  Kommentare
25  Kommentare
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isjonetwahr (322 Kommentare)
am 24.01.2022 10:42

Der Harald Kujat, er ist ein deutscher General a. D. der Luftwaffe, sagt es ganz richtig:

https://youtu.be/yd0ijuf1lww

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.01.2022 10:29

Es ist nur eine weitere Provokation.

Der Außenminister der Russ. Föderation hat erst gestern die Unabhängigkeit der Ukraine zugesichert.

Russland darf sich in dieser Situation nicht provozieren lassen und muss weiter seine Handelsverträge erfüllen.

Die USA versuchen Russland soweit zu provozieren, dass die Gaslieferungen nach Europa eingestellt werden. Damit hätten die USA dann die Begründung NS 2 als politische Waffe zu sehen und Europa könnte die Inbetriebnahme absagen.

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nichtschweiger (5.816 Kommentare)
am 24.01.2022 12:15

ELENAKAYA - deine Argumente sind parteiisch!!!

Russland erfüllt ja seine Handelsverträge nicht sondern lässt deutlich spüren wie abhängig Europa von den Gaslieferungen ist. Von einem Tag auf den anderen wurden die Liefermengen drastisch reduziert. Putin ist kein seriöser Vertragspartner sondern jemand der es den anderen spüren lässt wenn er von ihm abhängig ist!

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.01.2022 12:56

https://snanews.de/20211220/russland-erfuellt-seine-verpflichtungen-zu-gaslieferung-4753041.html

Russland erfüllt die Verträge auf Punkt und Beistrich.

Soviel zu Ihren alternativen Fakten.

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nichtschweiger (5.816 Kommentare)
am 24.01.2022 13:31

Mach dich nicht lächerlich!!!

https://www.focus.de/finanzen/boerse/wirtschaftliche-oder-politische-gruende-yamal-pipeline-russland-pumpt-seit-sechs-tagen-gas-zurueck-anstatt-nach-deutschland_id_30900527.html

https://www.focus.de/politik/abhaengigkeit-von-russland-erdgasbedarf-wenn-der-winter-kalt-wird-hat-deutschland-ein-problem_id_40695737.html

https://www.focus.de/finanzen/es-kann-einen-energie-engpass-geben-energiepreise-explodieren-immer-weiter-und-russland-dreht-langsam-den-gashahn-zu_id_29310796.html

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.01.2022 15:31

Russland liefert was vereinbart ist.

Und in Zeiten steigender Gaspreise füllen wir zuerst die eigenen Speicher.

Würde Russland weniger liefern als vereinbart habe es längst die Klage der Abnehmer.

Wo ist diese Klage?

Welche Speicher wir füllen und welche Lager für welchen zukünftigen Absatzmarkt ist unsere Sache.

So schaut es aus sagt man dazu in Österreich.

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henrymorgan (380 Kommentare)
am 25.01.2022 20:10

herr oder was auch immer ,sie koennen sich nicht mehr laecherlich machen mit ihrren postings . aber was wollen sie mit solchen sinnbefreiten statements .? sowas schadet ja nur jedem medium welches diesen nonsens wiedergibt.

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nichtschweiger (5.816 Kommentare)
am 24.01.2022 12:37

....und noch was! Dass Putin in Syrien den Diktator und Massenmörder Assad dabei hilft gegen die Rebellen erfolgreich zu sein und jetzt die Möglichkeit hat die Bevölkerung weiterhin zu unterdrücken stört sie offensichtlich auch nicht!

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.01.2022 13:02

Ihnen mag Assad nicht passen. Zum Zeitpunkt des russischen Einschreitens in Syrien war Assad legitimes Staatsoberhaupt von Syrien. Und er ist es noch immer.

Vielleicht erkennen Sie ja den Unterschied zwischen staatlichen Hilfsersuchen um Unterstützung und westlichen "der passt uns nicht und darum provozieren wir einen Bürgerkrieg" Vorgehen.

Wenn dem "Werte-Westen" Assad nicht passt gibt es diplomatische Wege der int. Politik.

Und nicht einfach eine Seite militärisch so aufzurüsten bis diese außer Kontrolle gerät

In diesem Zusammenhang dürfen Sie sich gerne bei der USA bedanken, dass es den IS überhaupt gibt.

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nichtschweiger (5.816 Kommentare)
am 24.01.2022 13:55

Putin sollte sich genieren - sich auf die Seite eines Massenmörders zu stellen!

Hören sie auf Putin zu glorifizieren - ihnen mag imponieren, dass er Russland wieder etwas stärker gemacht hat aber in der zivilisierten Welt spielt Russland keine beachtenswerte Rolle mit seiner aggressiven Militär-Politik!

Noch einmal - NIEMAND bedroht Russland! NUR RUSSLAND bedroht seine Nachbarstaaten. Liefern sie mir dafür eine Erklärung für dieses soziopathische Verhalten!

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.01.2022 15:35

Ja, die "zivilisierte" Welt.

Hihi

Vielleicht ist die Zivilisation US europäischer Anschauung nicht jederman Sache ?

Und der Rest der Zivilisation auf diesem Planet hat keinen Bedarf an Eurer Belehrung.

Ihr macht euer Ding und der Rest der Welt sein Ding, wenn ihr das nicht respektiert wird bald einmal krachen.

Oh wait...

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nichtschweiger (5.816 Kommentare)
am 24.01.2022 14:18

Hier können sie nachlesen wie man heute über Russland und Putin denkt!

https://www.derstandard.at/story/2000132722280/zerfall-der-sowjetunion-vor-30-jahren-back-to-the-ussr

Schon klar, dass sie damit keine Freude haben werden!

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LASimon (11.230 Kommentare)
am 24.01.2022 14:57

Daesch wurde von allen möglichen Machthabern zumindest zeitweise unterstützt bzw geduldet, darunter al Assad und Erdogan.

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LASimon (11.230 Kommentare)
am 24.01.2022 14:58

Ich weiss nicht, inwieweit al Assad RU um Unterstützung gebeten hat. RU wäre in jedem Fall eingeschritten, da es um seine maritimen Stützpunkte in Syrien ging.

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LASimon (11.230 Kommentare)
am 24.01.2022 14:58

Daesch wurde von allen möglichen Machthabern zumindest zeitweise unterstützt bzw geduldet, darunter al Assad und Erdogan.

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mabach (2.548 Kommentare)
am 24.01.2022 17:32

Wenn hier einer absolut keinen Durchblick hat, so ist es der Nichtschweiger.

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 24.01.2022 08:09

Die niederen Motive der Ukraine sind ganz klar, wenn sie gegen die Pipeline Nord Stream 2 hetzen: es geht ihnen ein strategischer Vorteil der über ihr Land geführten Pipeline nach Europa verloren, den sie in den letzten Jahren gegenüber Europa und Russland schamlos ausspielten.

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isjonetwahr (322 Kommentare)
am 24.01.2022 10:16

.... und die Ukrainer haben sogar das Gas "sabralisiert"!

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was_bisher_geschah (1.171 Kommentare)
am 24.01.2022 07:26

Eine gute Zusammenarbeit zwischen EU und Russland ist nicht im Interesse der USA. Schlecht für den Führungsanspruch der USA, schlecht für die Militärausgaben, schlecht für die Begründungen der zahllosen Militärstützpunkte der USA. Jetzt muss konkret Nord Stream 2 verhindert werden. Da kann schon mal eine Kriegsdrohung an die Wand gemalt werden.

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Peter1983 (2.265 Kommentare)
am 24.01.2022 07:43

Genau so ist es - nur, viele kapieren es leider immer noch nicht.

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mabach (2.548 Kommentare)
am 24.01.2022 08:38

Die Bärbock jedenfalls nicht.

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 24.01.2022 08:46

Die EU verspielt auch wirtschaftlich sehr viel, seit man auf Druck der USA die wirtschaftlichen Beziehungen auf ein Minimum reduzierte. So fällt Europa immer weiter zurück gegenüber den Wirtschaftsräumen in den USA und China.

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LASimon (11.230 Kommentare)
am 24.01.2022 11:09

Die EU hat leider bis heute nicht definiert, was ihre Interessen sind. Sie kann das auch nicht, weil die einzelnen Mitgliedstaaten in massloser Selbstüberschätzung glauben, ihre je eigene Aussen- & Sicherheitspolitik betreiben zu müssen.

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teja (5.847 Kommentare)
am 24.01.2022 07:05

Die USA wollen der EU teures Gas verkaufen dies ist der Grund für die Ukrainekrise.

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LASimon (11.230 Kommentare)
am 24.01.2022 11:08

Ich verstehe. Und um die Absicht der USA zu unterstützen, hat RU seine Truppen an der Grenze zur Ukraine aufmarschieren lassen.

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