Tunesien wählte neuen Präsidenten
TUNIS. In Tunesien hat gestern die erste Runde der Präsidentschaftswahl mit teils langen Schlangen vor den Wahllokalen begonnen.
Zwei Dutzend Kandidaten bewerben sich nach dem Tod von Staatschef Béji Caïd Essebsi um den Einzug in den Präsidentenpalast in Tunis.
Der Ausgang der zweiten freien Präsidentschaftswahl seit der friedlichen Revolution im Frühjahr 2011 gilt als völlig offen. Es wird erwartet, dass keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht und es zu einer Stichwahl kommt.
Tunesien nimmt für sich in Anspruch, als einziges Land des Arabischen Frühlings eine funktionierende Demokratie zu sein. Überschattet werden die demokratischen Errungenschaften jedoch von schweren wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Arbeitslosenrate liegt bei 15 Prozent, die Lebenshaltungskosten stiegen um mehr als 30 Prozent seit 2016.