Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Geschäftspraktiken: Trump verweigert Aussage und wittert Verschwörung

Von nachrichten.at/apa, 10. August 2022, 21:32 Uhr
US-POLITICS-JUSTICE-FRAUD-TRUMP
Der frühere US-Präsident sieht die Ermittlungen als "Hexenjagd" Bild: STRINGER (AFP)

NEW YORK. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat bei einer Befragung unter Eid zu seinen Geschäftspraktiken die Aussage eigenen Angaben zufolge verweigert.

Nach der aufsehenerregenden Durchsuchung seines Grundstücks in Florida bleibt der ehemalige US-Präsident Donald Trump im Visier der Justiz.

In New York verweigerte Trump am Mittwoch eigenen Angaben zufolge die Aussage im Zuge von Ermittlungen gegen seine Geschäftspraktiken und erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen das FBI, die zentrale Sicherheitsbehörde der USA.

Das FBI (Federal Bureau of Investigation) beschuldigte er nach der Durchsuchung seines Anwesens, möglicherweise Beweise gegen ihn "platzieren" zu wollen. Ich habe die Beantwortung der Fragen entsprechend der aus der Verfassung der Vereinigten Staaten hervorgehenden Rechte jedes Bürgers verweigert", erklärte Trump nach seinem Termin in den Büros der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft auf der von ihm mitbegründeten Plattform "Truth Social".

"Hexenjagd und "Bananenrepublik"

Er habe sich zwar früher einmal gefragt, "wenn Du unschuldig bist, warum verweigerst Du die Aussage?", gestand Trump ein. Aber er habe angesichts der "Hexenjagd" gegen ihn "keine andere Wahl" gehabt, als dem Rat seiner Anwälte zu folgen, wie er mitteilte. Die USA verglich er mit einer "Bananenrepublik".

Der 76-Jährige war zuvor nach richterlichem Erlass zu einer Befragung unter Eid im Büro der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James eingetroffen. Die Demokratin James leitet seit Jahren zivilrechtliche Ermittlungen gegen das Firmenimperium des Republikaners. Trump nannte dies am Mittwoch abermals eine "Hexenjagd".

Der Termin kam zu einem sensiblen Zeitpunkt. Am Montag (Ortszeit) war Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) von der Bundespolizei FBI durchsucht worden - der Vorgang gilt als beispiellos in der US-Geschichte. Hintergrund war offenbar der Umgang Trumps mit Dokumenten aus seiner Amtszeit. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass das für die Aufbewahrung präsidialer Korrespondenz zuständige Nationalarchiv mehrere Kisten mit unter anderem vertraulichem Material in Trumps Privatclub vermutete. Trump übergab im Jänner schließlich mehrere Dokumente der Behörde.

Danach sei es zu einem weiteren Austausch zwischen Ermittlern und Trumps Anwälten gekommen, hieß es. Die Beamten hätten schließlich den Verdacht gehabt, dass Trump oder sein Team weiter an wichtigen Unterlagen zurückhielten, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf anonyme Quellen. Das FBI soll demnach nun bei der Durchsuchung zwölf Kisten mitgenommen haben. Trump war während der Aktion selbst nicht in seinem Anwesen.

Trump verdächtigt Joe Biden als Drahtzieher

Zahlreiche mächtige Republikaner stellten sich hinter Trump, der den Vorgang selbst als einen "koordinierten Angriff" der Demokraten bezeichnete. Am Dienstag schrieb Trump: "Eine schreckliche Sache, die gestern in Mar-a-Lago stattfand. Wir sind nicht besser als ein Drittweltland, eine Bananenrepublik." Er warf US-Präsident Joe Biden außerdem vor, im Voraus über die Aktion informiert gewesen zu sein. Das Weiße Haus wies derartige Vorwürfe zurück.

Bei der Befragung Trumps in New York dürfte der Ex-Präsident am Mittwoch mit unangenehmen Fragen unter anderem zum Verdacht falscher Wertangaben bei Immobilien konfrontiert worden sein. Trump und die Trump Organization haben Generalstaatsanwältin James zufolge irreführende Finanzberichte verwendet, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen. Trumps Konzern weist die Anschuldigungen zurück.

Einem Bericht von Fox News zufolge war Trump das letzte Mitglied der Familie, dessen Befragung noch ausstand. Seine Kinder Ivanka und Don Jr. sagten demnach bereits aus. Nach dem Tod von Ivana Trump, der ersten Ehefrau des früheren US-Präsidenten, waren die im Juli geplanten Aussagen unter Eid von Donald Trump und den beiden gemeinsamen Kindern zunächst verschoben worden.

Republikaner stehen weiterhin hinter Trump

Unterdessen versammelten sich die einflussreichen Republikaner nach der Durchsuchung Mar-a-Lagos hinter Trump: "In unseren Städten wimmelt es von Kriminellen, aber Garlands politisiertes Justizministerium hat es auf Präsident Trump und die Mitglieder des Kongresses abgesehen", erklärte der Minderheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, an Justizminister Merrick Garland gerichtet. Der einflussreiche Republikaner Mitch McConnell, den Trump selbst immer wieder als "alte Krähe" verunglimpft, forderte vom Justizministerium sofortige Aufklärung der Ereignisse. Ähnlich äußerte sich die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley.

Sogar Trumps ehemaliger Vize Mike Pence stellte sich hinter ihn. "Die gestrige Aktion untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Rechtssystem", erklärte er. Der Anschein von Parteilichkeit seitens des Justizministeriums müsse beseitigt werden. Pence hatte sich zuletzt von Trump distanziert. Ihm werden Ambitionen für eine Kandidatur als Präsidentschaftskandidat im Jahr 2024 nachgesagt. Auch Trump kokettiert immer wieder mit einer Kandidatur, hat diese aber bisher nicht offiziell erklärt.

Viele Demokraten hatten zuletzt darauf gedrängt, dass Justizminister Merrick Garland im Zuge der neuen Erkenntnisse rund um die Kapitol-Attacke am 6. Jänner 2021 Ermittlungen gegen Trump einleitet. Kritikerinnen und Kritiker warfen Garland vor, zu zögerlich zu sein. Umso überraschender kam nun die Durchsuchung von Trumps Anwesen im Zuge der Affäre um die verschwundenen Dokumente. Zuletzt hatten sich aber auch die Hinweise verdichtet, dass das Justizministerium das Verhalten Trumps rund um den 6. Jänner und die Präsidentschaftswahl 2020 genauer untersucht.

mehr aus Außenpolitik

Kim Jong Un überwachte Übung für "nuklearen Gegenangriff"

Biden verspricht Selenskyj schnelle Unterstützung

Kein Hinweis auf viele Terrorunterstützer in UN-Hilfswerk

Ukraine erhält vorerst keine weiteren Patriot-Lieferungen aus Europa

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

16  Kommentare
16  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jack_candy (7.844 Kommentare)
am 11.08.2022 10:15

Wenn die USA eine Bananenrepublik sind, hat Trump sie dazu gemacht.
Dieser Verbrecher gehört ins Gefängnis.

lädt ...
melden
antworten
Maiglöckchen (175 Kommentare)
am 10.08.2022 22:00

Ab 22Uhr ist hier Kommentarschluß, was macht ihr dann ?

Vermutlich weitersaufen, Prost ! 🥱

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.261 Kommentare)
am 10.08.2022 18:51

Das Justizministerium in den USA handelt in aller Regel ohne Einflussnahme durch den Präsidenten (ausgenommen unter Trump). Daher ist die Hausdurchsuchung schwer als parteipolitisch motiviert zu werten, noch dazu, wo ein unabhängiger Richter sie genehmigen musste (und dies auch tat). Die unbedingte Loyalität der Republikaner in dieser Causa kann sich daher zum Rohrkrepierer entwickeln.

lädt ...
melden
antworten
hipo23 (940 Kommentare)
am 11.08.2022 07:14

..unabhängiger Richter? Lachhaft.

lädt ...
melden
antworten
Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 11.08.2022 14:08

@HIPO23
Der FBI Chef musste der Hausdurchsuchung zustimmen und das ist noch ein Mann der vom Trumpel eingesetzt wurde. Wahrscheinlich einer der wenigen Leute die noch Charakter haben.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.271 Kommentare)
am 10.08.2022 18:38

Interessant, dass er sich schon mehrfach als Hexe verfolgt fühlt...

lädt ...
melden
antworten
despina15 (10.072 Kommentare)
am 10.08.2022 17:26

Natürlich sagt er nichts, wird sich
doch nicht selbst belasten, kennt
man doch auch bei uns, bei so diversen
gerichtlichen verfahren................

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.261 Kommentare)
am 10.08.2022 18:47

Das darf er in den USA bei einem zivilrechtlichen Verfahren wie diesem. Die Frage bleibt, wie bei einer möglichen Gerichtsverhandlung die Geschworenen die Aussageverweigerung werten.
Zum Verständnis: Im von der New Yorker Justizministerin geführten Verfahren wird geprüft, ob die Trump Organization die Wertangaben über die dem Unternehmen gehörenden Immobilien besonders "herausgeputzt" hat, um an günstige Kredite zu kommen. Interessant ist in diesem Zusammenhang nicht nur die Aussageverweigerung Trumps (seine Kinder ivanka und Donald jr haben davon keinen Gebrauch gemacht), sondern, dass die Wirtschaftsprüfungskanzlei, die die der Anklage zugrunde liegenden Jahresberichte erstellte/testierte, sich von Trump losgesagt und ihre Unterschrift unter die entsprechenden Bilanzen zurückgezogen hat.

lädt ...
melden
antworten
hipo23 (940 Kommentare)
am 11.08.2022 07:17

Eine gegebene Unterschrift ist gegeben.

lädt ...
melden
antworten
Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 11.08.2022 14:15

@Lasimon
Im Zuge der Clinton E-mail Affaere 2016 hat der Trumpel damals vor TV Kameras argumentiert dass wer immer die Aussage verweigert (5th Amendment) mehr oder weniger schuldig ist. Jetzt werden seine alten Statements laufend auf CNN gezeigt. Der alte Depp hat in seinem Leben schon so viel Sch...... von sich gegeben dass man praktisch zu jedem Thema gegenteilige Aussagen von ihm in den Archiven finden wird.

lädt ...
melden
antworten
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 10.08.2022 17:08

Das sind ja Zustände wie im Alpanien des S. Kurz

lädt ...
melden
antworten
stemart (695 Kommentare)
am 10.08.2022 17:21

Das waren aber noch paradiesische Zustände lt. Türkis.

lädt ...
melden
antworten
westham18 (4.427 Kommentare)
am 10.08.2022 15:25

Wurde das Foto bei Madame Tussauds aufgenommen? 🤦‍♂️😅

lädt ...
melden
antworten
stemart (695 Kommentare)
am 10.08.2022 17:03

Oder in der Grottenbahn am Pöstlingberg?

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.271 Kommentare)
am 10.08.2022 18:37

Ich tippe auf Geisterbahn.
#Karottenmangel in US - alles Karotin in Trumps Gesicht.

lädt ...
melden
antworten
CedricEroll (11.064 Kommentare)
am 10.08.2022 18:45

An dem ist eben alles falsch.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen