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Trump macht Einreisestopp aus EU zu Thema im Wahlkampf

Von nachrichten.at/apa, 14. August 2020, 07:27 Uhr
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Donald Trump Bild: ALEX WONG (GETTY IMAGES NORTH AMERICA)

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump nutzt den von ihm in der Corona-Pandemie verhängten Einreisestopp aus Europa und China im Wahlkampf gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden.

Hätte er auf Biden gehört, der gegen die Maßnahmen gewesen sei, wären in Amerika Hunderttausende Menschen mehr gestorben, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus.

Biden wolle die US-Grenzen öffnen, was dazu führen würde, dass die Pandemie die USA durchdringe. Trump hatte Ende Jänner einen Einreisestopp aus China und Mitte März eine ähnliche Maßnahme für Reisende aus dem europäischen Schengen-Raum verhängt - und behauptet immer wieder, damit vielen Menschen das Leben gerettet zu haben. Es ist noch immer nicht absehbar, wann der Einreisestopp aufgehoben werden könnte - zumal auch die Europäische Union wegen der hohen Infektionszahlen ihre Grenzen für Reisende aus den USA geschlossen hält.

Biden hatte auf Trumps Vorstoß im März skeptisch reagiert und erklärt, dass weder eine Mauer noch ein Verbot aller Reisen aus Europa oder einem anderen Teil der Welt das Coronavirus aufhalten würden. Vielmehr brauche man einen Plan, um die Pandemie zu bekämpfen, hatte er damals betont.

Biden verspricht nun, dass er im Fall eines Wahlsieges am 3. November einen "umfassenden Plan" in der Corona-Pandemie verfolgen werde. Bei einem Auftritt mit seiner Vize-Kandidatin Kamala Harris forderte Biden am Donnerstag eine landesweite Maskenpflicht. Jeder einzelne US-Amerikaner sollte ab sofort in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen und das mindestens für die kommenden drei Monate, sagte der designierte Präsidentschaftskandidat in Wilmington (Delaware). "Jeder Gouverneur sollte das verpflichtende Tragen einer Maske vorschreiben", sagte Biden. Auf diese Weise könnten nach Schätzungen von Experten mindestens 40.000 Menschenleben in den kommenden drei Monaten gerettet werden.

Trump wies die Forderung zurück. Über das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in den USA eine politisch aufgeladene Debatte geführt. Trump hatte sich trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten lange Zeit ohne Maske gezeigt. Nun wirbt er auch dafür und ist inzwischen einige Male mit Maske aufgetreten. Wegen der dramatischen Virus-Ausbreitung gilt mittlerweile eine Maskenpflicht in der Mehrzahl der US-Staaten.

"Biden hatte ganze Zeit Unrecht über das Virus"

"Biden hatte die ganze Zeit Unrecht über das Virus, er hat die wissenschaftlichen Beweise ignoriert und linke Politik vor Fakten und Beweise gestellt", sagte Trump. Kritiker machen Trump den Vorwurf, den Rat von Experten in der Coronakrise zu ignorieren. Mehrfach sagte er, das Virus werde "einfach verschwinden". Trump machte am Donnerstag mit Blick auf die Maskenpflicht klar, dass man aus seiner Sicht zwischen der Lage in verschiedenen Staaten unterscheiden müsse. Seine Beraterin, die Ärztin Deborah Birx, hatte Anfang des Monats noch betont, dass das Virus alle Amerikaner betreffe - und jeder unabhängig vom Wohnort eine Maske tragen sollte.

Die Corona-Pandemie ist eines der beherrschenden Themen im US-Wahlkampf. Während die Demokraten Trump folgenschwere Versäumnisse vorwerfen, lobt dieser immer wieder die Arbeit seiner Regierung in der Krise. Die Pandemie droht dem Republikaner allerdings seines wichtigsten Arguments für die Wiederwahl zu berauben: die boomende Wirtschaft - die nun in einer schweren Krise steckt. Die Arbeitslosenquote liegt auf einem für die USA historisch hohen Niveau.

167.000 Covid-Tote in den USA

In den USA sind im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19 fast 167.000 Menschen gestorben. Am Mittwoch allein wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität fast 1.500 Tote verzeichnet - so viele wie seit Ende Mai nicht mehr. Mehr als 5,2 Millionen Infektionen wurden seit Beginn der Corona-Pandemie nachgewiesen.

Bidens Mitstreiterin Harris hatte Trump für die Vielzahl der Toten verantwortlich gemacht. Sie versprach am Donnerstag, dass eine von Biden und ihr selbst angeführte Regierung für die Ausweitung von Testkapazitäten und der Einstellung von 100.000 Amerikanern für die Kontaktrückverfolgung sorgen würde. Jedem US-Amerikaner solle zudem Zugang zu einer sicheren und effektiven Impfung gewährleistet werden, sagte Harris.

Trump stellte unterdessen offen infrage, ob Harris als Tochter von Einwanderern die zweithöchste Position im Staat besetzen dürfte. Bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Verschwörungstheorie angesprochen, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus, er habe "gehört, dass sie nicht die Anforderungen erfüllt". "Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt", führte der Präsident aus. Er hätte erwartet, dass die oppositionellen Demokraten "das überprüfen, bevor sie (Harris) als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten ausgewählt wird." Die Frage sei "sehr ernst", er werde sich das "anschauen". Harris wurde 1964 im US-Staat Kalifornien als Tochter von Einwanderern aus Jamaika und Indien geboren. Die Senatorin ist damit US-Bürgerin und darf Vizepräsidentin werden.

Trump war in der Vergangenheit bereits einer der Hauptverfechter der "Birther"-Theorie, die in rechten Kreisen weit verbreitet war. Laut dieser mit rassistischen Untertönen versehenen Theorie wurde der frühere Präsident Barack Obama nicht in den USA geboren und hätte damit nicht Präsident werden dürfen. Trump und andere forderten vehement eine Veröffentlichung von Obamas Geburtsurkunde - einer Forderung, die der im US-Staat Hawaii geborene Präsident schließlich nachkam.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.08.2020 12:18

Ich glaube, dass die meisten Leute das Vorhaben von Trump missverstehen.

Er schließt doch die Grenzen für EU-Bürger, um sie vor den Gringos zu schützen, nicht umgekehrt!

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 14.08.2020 09:28

Das Land das eigentlich relativ rasch relativ umfassende Grenzschliessungen veranlasst hat, dieses Land hat nun (nach Chile) die meisten Coronafälle pro Mio. Einwohner.

Vielleicht fällt es den Rechten endlich auf, die von denen herbeigesehnten Grenzschließungen und Reiseverbote sind komplett für die Katz.

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edith1966 (784 Kommentare)
am 14.08.2020 08:45

Es ist unwahrscheinlich wie man die eigene Unfähigkeit in der Krise dem Gegenkandidat in die Schuhe schiebt obwohl die ganze welt weiß wie Trump tickt.
Der gehöhrt auch zu der Kategorie Menschen rücksichtslos, selbstverliebt und ignorant
und so was lenkt einen der mächtigsten Staaten der Welt, unglaublich

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am 14.08.2020 07:55

Die EU täte gut daran die höchste Reisewarnstufe für die USA auszusprechen.

Ein krisengebeutelter, pandemieverseuchter Schurkenstaat sollte keinesfalls bereist werden.

Weiters sollte der Außenminister dieser Bananenrepublik nicht mit allen diplomatischen Ehren empfangen, sondern sofort aus Europa ausgewiesen werden.

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am 14.08.2020 08:53

Reisewarnungen sind nicht Sache der EU sondern der einzelnen Mitgliedsstaaten! Oder soll etwa die EU eine Reisewarnung für Schweden aussprechen?

Das Österreichische Aussenministerium hat die USA auf der Liste der Staaten mit Reisewarnungen genauso wie etwa Afghanistan, Pakistan oder Serbien.
Reicht ihnen das?

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am 14.08.2020 10:34

Nein, ganz und gar nicht.

Warum wird der Außenminister eines Schurkenregimes, dessen einzige Absicht der Europa-Tour ist, Spaltungstendenzen zu verstärken, mit allen Ehren empfangen?

Diese Trump-hörige Figur hätte am ersten europäischen Flughafen, auf welchem er angekommen ist, gleich wieder ins Flugzeug Richtung Trumpistan gesetzt gehört...

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 14.08.2020 07:48

KURZ (ÖVP) will mit Psychopath TRUMP die Entscheidungen der EU beeinflussen???

https://www.nachrichten.at/politik/aussenpolitik/bolton-trump-sieht-in-kurz-eine-alternative-zu-merkel;art391,3283535

Laut dem ehemaligen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, wolle Trump über Österreich die Entscheidungsprozesse in der EU beeinflussen.
Grund für die Intensivierung der diplomatischen Kontakte zwischen Österreich und den USA ist laut dem ehemaligen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, der Versuch Trumps, die Entscheidungsprozesse in der EU zu beeinflussen. "In gewisser Weise sieht Trump in Kurz (ÖVP) eine Alternative zu Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel", sagte Bolton der "Presse".
Um Einfluss auf die Entscheidungsprozesse in der EU zu nehmen, habe der US-Botschafter in Wien Trump empfohlen, mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu sprechen, so der frühere Nationale Sicherheitssprecher Trumps.

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am 14.08.2020 12:10

Wer nimmt den diesen Kasperl schon ernst?

Dumb Trump sucht sich halt einen Schwachen aus, den er glaubt, beeinflussen zu können. An die Mächtigen in Europa traut er sich ja sowieso nicht heran. und das ist das einzige Mal, wo bei ihm ein bisschen Intelligenz aufflackert.

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