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Trump feuerte kritischen Behördenchef

Von nachrichten.at/apa, 18. November 2020, 10:41 Uhr
USA-ELECTION/TRUMP-KREBS
Chris Krebs  Bild: JONATHAN ERNST (REUTERS)

WASHINGTON. Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat einen wichtigen Behördenleiter des Heimatschutzministeriums gefeuert, weil dieser Behauptungen zu angeblichem Wahlbetrug öffentlich zurückgewiesen hatte.

Der Chef der Agentur für Cyber- und Infrastruktursicherheit, Chris Krebs, sei "mit sofortiger Wirkung" entlassen worden, schrieb Trump am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Dessen Äußerung, wonach die Präsidentenwahl nicht manipuliert worden sei, sei "hochgradig unzutreffend".

Es habe "massive Unregelmäßigkeiten" gegeben, behauptete Trump. Unter anderem hätten Verstorbene Stimmen abgegeben und Wahlmaschinen hätten Trump-Stimmen dem Demokraten Joe Biden zugeschlagen, behauptete der Republikaner weiter. Twitter verpasste Trumps Betrugsbehauptungen einen Warnhinweis, wonach es sich um "umstrittene" Aussagen handle.

Krebs und weitere führende Vertreter von US-Behörden hatten Trumps anhaltende Vorwürfen am vergangenen Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung zurückgewiesen - ohne den Präsidenten dabei beim Namen zu nennen. "Die Wahl am 3. November war die sicherste in der amerikanischen Geschichte", hieß es in der Stellungnahme.

Sie wiesen darauf hin, dass die Abstimmung nicht durch den Einsatz von Computersoftware manipuliert worden sei. "Es gibt keine Belege dafür, dass ein Abstimmungssystem Stimmen gelöscht oder verändert hätte - oder auf irgendwelche Weise kompromittiert worden wäre", hieß es in der Erklärung mit der Vereinigung der Wahlleiter der Bundesstaaten. Es gebe viele "unbegründete Vorwürfe" und "Falschinformationen über den Wahlablauf", aber die Integrität der Wahl sei nicht gefährdet gewesen, hieß es weiter.

Der geschasste Behördenchef reagierte kurz nach seiner Entlassung ebenfalls mit einem Tweet: "Es ist mir eine Ehre zu dienen. Wir haben es richtig gemacht", schrieb er. Der Behördenchef hatte Berichten zufolge bereits vergangene Woche mit seiner Absetzung gerechnet.

Krebs und sein Team hätten "fleißig gearbeitet, um unsere Wahlen zu sichern", erklärte Adam Schiff, der demokratische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus. "Anstatt diesen großen Dienst zu belohnen, übt Präsident Trump Vergeltung an Krebs und anderen Beamten, die ihre Pflicht getan haben."

Auch vonseiten der Republikaner gab es Unverständnis über die Entlassung Krebs': "Chris Krebs hat wirklich gute Arbeit geleistet - wie Ihnen staatliche Wahlbeamte in der ganzen Nation sagen werden - und er sollte nicht gefeuert werden", erklärte der republikanische Senator Ben Sasse.

Krebs, der zuvor für Microsoft gearbeitet hatte, war seit 2017 in leitender Position im Heimatschutzministerium tätig. Trump ernannte ihm im Februar 2018 zum Chef der Behörde für Cybersicherheit (CISA).

Das Weiße Haus war Berichten zufolge besonders unzufrieden mit einer zur Bekämpfung von Falschinformationen eingerichteten CISA-Webseite mit dem Titel "Gerücht vs. Realität". Die Seite wies Behauptungen unter anderem von Trump zurück, dass viele Stimmen im Namen von Toten abgegeben wurden oder dass eine Verschiebung bei der Stimmenauszählung auf Betrug hindeutet.

Biden war am 7. November von US-Medien zum Wahlsieger erklärt worden. Er soll am 20. Jänner Trumps Nachfolge antreten. Der Amtsinhaber spricht jedoch immer noch von Wahlbetrug, ohne dafür irgendwelche stichhaltigen Beweise vorzulegen. Trump und die Republikaner haben mehrere Klagen angestrengt. Die Prozesse waren bisher weitgehend erfolglos - und keiner von ihnen dürfte den Wahlausgang insgesamt kippen können.

Vergangene Woche hatte Trump bereits Verteidigungsminister Mark Esper gefeuert - er warf ihm mangelnde Loyalität vor. Auch weitere Positionen im Pentagon wurden neu besetzt. Nach US-Medienberichten soll Trump auch den Rausschmiss von Gina Haspel, der Chefin des Auslandsgeheimdienstes CIA, und dem Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, in Erwägung ziehen. Führende Demokraten haben gewarnt, dass Trumps Personalentscheidungen in der Zeit bis zur Amtseinführung Bidens die nationale Sicherheit gefährdeten.

Erst am Dienstag hatte der von Trump ernannte geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller einen beschleunigten Teilabzug der US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak angekündigt. Die Entscheidung wurde selbst von führenden Republikanern im Kongress kritisch bewertet. Ex-Minister Esper hatte sich Berichten zufolge gegen einen solchen Schritt gesperrt.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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filosof (167 Kommentare)
am 18.11.2020 12:34

Die Schlammschlacht ums Weisse Haus hinterlässt Spuren der Verwüstung.

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tomlet (451 Kommentare)
am 18.11.2020 12:02

wahrscheinlich haben die Reps selbst so viel manipuliert bei der Wahl, daß es Trumpl unmöglich glauben kann die Wahl verloren zu haben 😂

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tomlet (451 Kommentare)
am 18.11.2020 12:03

und die Wahlprognosen ohne Wahlbetrug dann doch richtig gewesen wären 🤣

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( Kommentare)
am 18.11.2020 11:17

Die us-regierung hat “dank“ ihres unfähigen noch-chefs eine weitaus höhere personalfluktuation als jedes grindige hinterhof-unternehmen.

Aber zum glück ist dieses dunkelste kapitel der amerikanischen geschichte seit dem bürgerkrieg bald vorbei...

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 18.11.2020 11:12

Noch ist er Präsident, aber bald muss uns allen egal sein was der Golfer dann sagt. Deshalb:

#unfollowTrump

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 18.11.2020 15:25

die Republikaner setzen auf ihn; ich meine, die primitiven unter ihnen

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( Kommentare)
am 18.11.2020 11:01

Der Mann hatte Glück, dass er in den USA lebt und nicht in Nordkorea, denn dort wäre er auch mit Sicherheit noch zusätzlich enthauptet worden.
Doch Trump ist ein bisserl zivilisierter mit dem Umgang von Personen, welche nicht seiner Meinung sind. Sie werden nur gefeuert.

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santabag (5.896 Kommentare)
am 18.11.2020 11:30

Trump zivilisiert? Der Witz des Tages!

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fai1 (6.001 Kommentare)
am 18.11.2020 11:44

@SANTABAG
wenn sie sinnerfassend gelesen hätten, dann wären sie draufgekommen das sich das "zivilisierter" auf einen Vergleich mit der Diktatur von Nordkorea bezieht.
Und da muss man den @Fortunatus recht geben.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 18.11.2020 15:26

nicht unbedingt; wenn er könnte wie er wollte. hör dir sein sohnenbürscherl an.

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