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Trauriger Rekord: 82,4 Millionen auf der Flucht

19. Juni 2021, 00:04 Uhr
Trauriger Rekord: 82,4 Millionen auf der Flucht
Flucht vor Gewalt und Verfolgung Bild: AFP

GENF. UN-Bericht: Mehr als jeder zweite Flüchtling weltweit fristet als Binnenvertriebener sein Dasein im eigenen Land.

Die Zahl von Menschen auf der Flucht hat im Vorjahr einen neuen, traurigen Höchststand erreicht. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf waren es 2020 fast 82,4 Millionen Menschen. Demnach verließen ungeachtet der Reisebeschränkungen durch Corona noch einmal fast drei Millionen Menschen mehr als 2019 aufgrund von Konflikten oder Verfolgung ihre Heimatregion.

Dem Bericht "Global Trends" zufolge gab es Ende vergangenen Jahres 20,7 Millionen Flüchtlinge unter UNHCR-Mandat, 5,7 Millionen palästinensische Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat und 3,9 Millionen Venezolaner, die ihre Heimat aufgrund der dort herrschenden Krise verließen. Weitere 48 Millionen Menschen lebten als Binnenvertriebene im eigenen Land. Hinzu kommen 4,1 Millionen Asylsuchende. Gegenüber dem Jahr 2011 verdoppelte sich die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen.

Laut den Zahlen sind 42 Prozent der Vertriebenen jünger als 18. Sie brauchten besonderen Schutz, insbesondere wenn Krisen über Jahre andauerten, hieß es beim UNHCR. Eigene Schätzungen gingen davon aus, dass fast eine Million Kinder zwischen 2018 und 2020 als Flüchtlinge geboren wurden. Viele von ihnen blieben voraussichtlich noch jahrelang Flüchtlinge.

Mehr als zwei Drittel aller Menschen, die aus ihrem Heimatland flohen, stammen laut dem Bericht aus nur fünf Ländern: Syrien (6,7 Millionen), Venezuela (4 Millionen), Afghanistan (2,6 Millionen), Südsudan (2,2 Millionen) und Myanmar (1,1 Millionen). Fast neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) werden von Ländern aufgenommen, die an Krisengebiete grenzend ihrerseits Entwicklungsländer sind. Die am wenigsten entwickelten Länder gewährten 27 Prozent aller Flüchtlinge Asyl.

Die Zahlen würden einmal mehr zeigen, dass die Situation von Menschen weltweit auf der Flucht "immer dramatischer" werde und sich die allermeisten Flüchtlinge weiterhin nahe den Krisenregionen und oft in Entwicklungsländern befänden, sagte Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich. Er forderte die EU-Staaten auf, ihre Verantwortung für den Flüchtlingsschutz wahrzunehmen und "alle Bestrebungen zur Auslagerung von Asylverfahren und Schutzgewährung an Drittstaaten zu stoppen".

"Massiver Handlungsbedarf"

Österreich und ganz Europa haben aus Sicht von Caritas-Präsident Michael Landau "massiven Handlungsbedarf" angesichts der Not geflüchteter Menschen. 70 Jahre nach dem Beschluss der Genfer Flüchtlingskonvention "werden die Rechte von geflüchteten Menschen in einer Weise missachtet, wie wir es noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätten", mahnte Landau unter Hinweis auf den Umgang mit Schutz suchenden Menschen an den EU-Außengrenzen in einer Aussendung zum Weltflüchtlingstag am Sonntag.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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spektator (2.077 Kommentare)
am 19.06.2021 21:39

https://www.diepresse.com/5996151/sind-wirklich-so-viele-auf-der-flucht-wie-nie ???
Rund 82 Millionen Menschen sollen laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk im Jahr 2020 auf der Flucht vor unterschiedlichsten Konflikten gewesen sein. Ein Migrationsforscher rät, sich die Zahlen dahinter genauer anzusehen … Das UN-Flüchtlingshilfswerk zählt nämlich auch Menschen, die bereits seit vielen Jahrzehnten in einem Land leben, teilweise schon die Staatsbürgerschaft angenommen haben und sich nicht mehr in einer Situation befinden, in der sie um ihr Leben fürchten müssen.
Als Beispiele nennt Knaus sechs Millionen Palästinenser, die genauso angeführt werden, wie Afghanen, die noch in Sowjetzeiten nach Pakistan geflohen seien.

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schubbi (2.982 Kommentare)
am 19.06.2021 15:08

Und wir hier haben nur die Sorge wie wir unser Geld in neue Luxusappartements investieren sollen. Armes, armes Österreich.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 20.06.2021 12:28

Wer bekommt das Geld, das in die Luxusappartements investiert wird? Es sind die Arbeiter, die das Häuschen aufstellen. Denken Sie, es wäre besser, wenn die Bauherrn das Geld in Panama parken würden und die Bauarbeiter stempeln gehen?

Es gibt nichts Blöderes, als Menschen vorzuwerfen, dass sie ihr Geld ausgeben und damit Arbeitsplätze schaffen.

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Schuno (6.605 Kommentare)
am 19.06.2021 11:26

Wie viele von denen haben wirklich einen Fluchtgrund?
Armut zählt für mich persönlich nicht dazu

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 19.06.2021 15:14

Dann sind sie dankbar!

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 19.06.2021 10:31

Die ineffizienteste Art zu helfen ist, die Flüchtlinge bei uns aufzunehmen. Das Leben in Europa ist teuer. Mit dem gleichen Geld kann man in der Nachbarschaft der Flüchtlingsquellen wesentlich mehr Menschen helfen. Ich habe den Eindruck, dass Einige in Europa sich vom Zustrom einen Vorteil versprechen und daher vehement für eine Aufnahme bei uns plädieren.
Wenn wir Flüchtlinge bei uns aufnehmen, bleibt das Geld dafür hier und stärkt die Wirtschaft hier. Wenn wir die Flüchtlinge in Asien und Afrika unterstützen, dann geht das Geld dorthin und stärkt die Wirtschaft dort, vorausgesetzt man kauft dort ein und schickt nicht nur unseren subventionierten Überschuss an Zucker, Milch und Getreide dorthin.

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 19.06.2021 09:43

Vielleicht sollte man einfach mal die Waffenindustrie in die Pflicht nehmen und zahlen lassen dafür, für die Schäden, die an der Umwelt und an den Menschen angerichtet werden!

Die verdienen sich dumm und deppert mit ihren Menschen Vernichtungswaffen und werden nie zu Entschädigungszahlungen verpflichtet!

Die Waffenindustrie ist ein großes Grundübel in dieser Welt, gedeckt durch Politik und auch Religionen!

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 19.06.2021 05:03

FUGEES und REFUGEES.
Ein uraltes Thema -- Aufmüpfige und Aufwiegler
mussten ihr "Paradies" immer wieder verlassen.

Maria ging zum Tempel, um ihrem HERRN das Kind
zu zeigen -- Simon war der letzte Überlebende der
Aufständischen: "Jetzt kann ich in Frieden sterben".

Anschließend flüchtete Maria mit dem Jesukind zu
den ägypt. "Joachim" (= Verwandtschaft) -- aber auch
von dort mussten sie wieder zurückziehen (= Retenue).

Mohammed entsandte seine Anhänger sogar in jüdische
und christliche Obhut -- um sie vor der eigenen Familie
(= mu-Talib) zu schützen ...

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 19.06.2021 10:29

Laut Lukasevangelium waren Joseph und Maria mit dem Jesukinderl im Tempel und es folgte die Story von Simeon und Anna. Von einer Flucht nach Ägypten berichtet Lukas nichts. Im Matthäus-Evangelium (das von Simeon nichts weiß) flüchtet nach englischer Eingebung Joseph mit Maria und dem Jesukinderl nach Ägypten, worüber heute Papst Tawadros viel dazuflunkern kann.

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