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Taliban greifen hart durch und verbieten Proteste

10. September 2021, 00:04 Uhr
Symbolbild. Bild: APA

KABUL. Demonstrationen wurden gewaltsam aufgelöst und Journalisten misshandelt.

Die militant-islamistischen Taliban haben alle Proteste in Afghanistan verboten. In der ersten offiziellen Erklärung des Innenministeriums nach der Bildung der Übergangsregierung unter Mullah Mohammed Hassan Akhund heißt es, unter keinen Umständen solle derzeit jemand versuchen, Proteste zu organisieren. Bei Verstößen wird mit ernsthafter Strafverfolgung gedroht. Als Grund führten die Taliban an, dass in den vergangenen Tagen einige Menschen die öffentliche Ordnung gestört und Menschen belästigt hätten.

Zugleich gaben die Taliban die Bedingungen für künftige Proteste vor. Demnach müssen Organisatoren vorab eine Genehmigung des Justizministeriums einholen. Mindestens 24 Stunden vorher müssten der Grund der Demonstration, Ort, Zeit und Slogans Justiz und Sicherheitsbehörden gemeldet werden.

Journalisten misshandelt

Die Taliban hatten in den vergangenen Tagen Demonstrationen mit Gewalt unterdrückt. Außerdem untersagten sie die Berichterstattung über die Proteste in den Medien. Am Mittwoch hatte es in der Hauptstadt Kabul mindestens zwei Kundgebungen von Frauen gegeben, wie auf Videos in sozialen Medien zu sehen war. Taliban nahmen abermals Reporter fest. Sie misshandelten mindestens zwei Journalisten schwer.

Die Hoffnungen der Taliban auf baldige wirtschaftliche Hilfe aus China zum Wiederaufbau Afghanistans könnten unterdessen enttäuscht werden. Zwar hat die Volksrepublik humanitäre Nothilfe und Impfstoffe gegen die Corona-Pandemie im Wert von umgerechnet 26 Millionen Euro zugesagt, Experten halten es aber für unrealistisch, dass Peking rasch massiv investieren wird. Dies, obwohl der Wert der Bodenschätze in Afghanistan auf eine Billion Dollar geschätzt wird. Es fehle aber nicht nur an der nötigen Infrastruktur, sondern vor allem an der nötigen Sicherheit.

Selbst früher, als die Lage vergleichsweise stabil war, gab es keine größeren Investitionen Chinas. Zwei große Projekte kamen damals nicht ins Laufen. So erhielt 2008 ein Unternehmen aus China einen auf drei Milliarden US-Dollar geschätzten Zuschlag für die Entwicklung einer der größten Kupferlagerstätten weltweit in Mes Aynak. Und 2011 wollte ein chinesischer Konzern die Ölfelder am Grenzfluss Amudarja erschließen. Aber nichts passierte.

"Deswegen denke ich, dass China gerade jetzt, wo es nicht nur potenziell, sondern tatsächlich Instabilität in fast allen Bereichen in Afghanistan gibt, nicht viel investieren wird", sagte Professor Shi Yinhong von der Uni Peking.

Evakuierungsflug

Die Taliban-Behörden haben einem Bericht der "Washington Post" zufolge gestern insgesamt 211 afghanischen Doppel-Staatsbürgern die Ausreise aus Afghanistan gestattet. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf Diplomaten in Kabul, dass darunter Staatsbürger Deutschlands, der USA, Kanadas, Großbritanniens, Italiens, der Niederlande und der Ukraine seien. Der Rettungsflug wäre der erste seit dem Abzug der internationalen Truppen und dem Ende der Evakuierungen und sollte noch gestern stattfinden.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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hanix (673 Kommentare)
am 10.09.2021 15:02

Wenn die Taliban mit den Atheisten in China gemeinsame Sache machen, setzen sie sich selber in das richtige Licht! Hinzu kommt die Minderheitenpolitik gegenüber den Uiguren. Mit der sogenannten Scharia als Verfassungsgrundlage werden diese Herrschaften keinen Staat machen!

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 10.09.2021 10:03

Wer zweifelt da noch, dass der Islam eine Friedensreligion ist? Bei DIESEN Wächtern?

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LASimon (11.283 Kommentare)
am 10.09.2021 10:46

Die Taliban sind ebenso die WAHREN Repräsentanten des Islam wie die demonstrierenden CoViD-Gegener das Volk.

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ECHOLOT (8.818 Kommentare)
am 10.09.2021 08:58

Taliban verbieten proteste... Na sowas!!. Haben sich wohl was abgeschaut!

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Melinac (3.046 Kommentare)
am 10.09.2021 08:47

Als ich die mißhandelten Journalisten im Zib2 sah, zog es mir die Ganslhaut runter!
Ich getraue mir diesen Namen dieser Leute nicht schreiben! Man wird gleich gesperrt!🤔

Diese D......lassen der Welt noch was anschauen, das spüre ich!
Die bringen es dazu, dass sich kein Journalist dort in dieses Land mehr traut, dann können sie mit den Menschen dort machen was sie wollen! Grau.......😡

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linz2050 (6.580 Kommentare)
am 10.09.2021 08:01

Das erinnert mich an ÖVP/FPÖ Regierung ... die wollten auch jegliche Demonstranten und Regierungskritische Zeitungen ausschalten! Oder die jetztige ÖVP die jeden klagt der ihnen zu "nahe" kommt.

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bergere (3.190 Kommentare)
am 10.09.2021 10:30

Wie krank in der Birne muß man sein um solche Vergleiche anzustellen.

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AlleMenschenSindGleich (2.837 Kommentare)
am 10.09.2021 07:43

Die Taliban orientieren sich an Deutschland!

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oblio (24.784 Kommentare)
am 10.09.2021 09:57

Wahrscheinlich orientieren sie sich eher an den anderen asiatischen Ländern.
An erster Stelle die Diktaturen China, Belarus, Russland, Iran, Irak, Saudi-Arabien
und einigen anderen Ländern.
Allerdings ist das nicht shariakonform, denn die Frauen konnten zur Zeit der
ersten Jahre und unter den Nachfolgekalifen sehr wohl ihre Rechte
durchsetzen und bekamen auch das Recht auf Protest gegen einschränkende Maßnahmen zugesprochen.

Aber wie einer der Sprecher sagte: die "Kämpfer der Taliban" ( ein Hohn,
denn das Wort heißt Student), die seien noch nicht so weit!

Unislamischer als diese ganzen Extremisten sind die Mehrheit der
Muslime nicht!

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Gelesen (718 Kommentare)
am 10.09.2021 07:20

War zu erwarten. Wie bei uns, was das das Volk will ist uninteressant für die an der Macht.

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LASimon (11.283 Kommentare)
am 10.09.2021 10:44

Wo sehen Sie "das Volk"? An den Protesten in Kabul nahmen einige Hundert/Tausend Frauen teil. Sind die schon "das Volk"? Wenn einige Tausend Menschen unter Missachtung aller notwendigen Hygienemassnahmen - und damit unter erhöhter Gesundheitsgefährdung - gegen ebendiese Massnahmen demonstrieren: Sind die "das Volk"?

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eg3006 (1.336 Kommentare)
am 10.09.2021 06:38

Verstehe die Aufregung nicht.

Demonstrationen werden verboten, Journalisten dürfen nicht schreiben was sie wollen. Kommt mir doch auf komische Art und Weise äußerst bekannt vor.....

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jopc (7.371 Kommentare)
am 10.09.2021 03:38

Und wo ist jetzt der Unterschied zu Österreich oder Deutschland?

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reibungslos (14.479 Kommentare)
am 10.09.2021 08:04

Weit haben wir es gebracht. Die Taliban wollen unserer Art von Freiheit nicht und wir wollen die Art von Freiheit der Taliban nicht.

Das werden jetzt viele wieder nicht verstehen. Dazu ein Zitat: "Der neoliberale Mensch ist die zombiehafte Endzeitphantasie des freien Menschen."

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Melinac (3.046 Kommentare)
am 10.09.2021 08:55

Die wollen doch das Mittelalter wieder einführen, sie sind doch schon auf den Weg dorthin!
Frauen, in Zib2 Nachrichten aus Afganistan, wegen nur Diskussionen, wurden mit der Peitsche von diesen D......geschlagen!Man sah es!
Sie dürfen zwar wieder studieren, aber Sport.....alles gestrichen!
Heißt nicht umsonst, der verbahnte T.....ist wieder zurück auf die Erde!!🙈🙈

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