Südafrika: ANC geht in Koalition mit liberaler DA
PRETORIA. Nach den Verlusten bei der Wahl vor zwei Wochen muss der ANC erstmals seit 1994 eine Regierungszusammenarbeit eingehen.
Wie berichtet, war der ANC - die Partei des verstorbenen Freiheitshelden Nelson Mandela – bei den Wahlen am 29. Mai von 57,5 auf 40,2 Prozent abgerutscht.
Am Freitag einigte sich der ANC auf eine Zusammenarbeit mit der Democratic Alliance (DA), die mit 21,2 Prozent Platz zwei erreicht hatte. Auch die Zulu-Partei Inkatha (3,4 Prozent) soll der Koalition angehören.
Damit ist gesichert, dass der bisherige Staatspräsident Cyril Ramaphosa (ANC) das Amt weiterhin bekleiden kann.
Die DA ist wirtschaftsliberal und regiert seit Jahrzehnten erfolgreich im Bundesstaat Westkap, gilt bei vielen Südafrikanern aber als "Partei der Weißen" und stieß deshalb beim ANC bisher auf Widerstand.
Zumas Partei in Opposition
Nicht Teil der Koalition sein wird die MK – die Partei des früheren Präsidenten und Ex-ANC-Politikers Jacob Zuma, der 2017/18 wegen massiver Korruptionsvorwürfe von Ramaphosa aus seinen Ämtern gedrängt worden war. Bei der jüngsten Wahl kam die MK dennoch auf 14,6 Prozent.
Ebenso wenig in die Koalition aufgenommen wurden die linkspopulistischen "Economic Freedom Fighters"(EFF), die 9,5 Prozent erreicht hatten und (wie auch die MK) teils radikale Forderungen wie die entschädigungslose Enteignung von Großgrundbesitz vertreten.
Eine neue Chance für Südafrika. Hoffentlich wird sie genutzt.