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Streit mit von der Leyen: Frankreichs EU-Kommissar zurückgetreten

Von nachrichten.at/apa, 16. September 2024, 11:49 Uhr
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In einem auf der Onlineplattform X am Montag veröffentlichten Brief übt Breton deutliche Kritik an der Kommissionspräsidentin. Bild: KENZO TRIBOUILLARD (APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD)

BRÜSSEL, STRASSBURG. Der französische EU-Kommissar Thierry Breton tritt zurück und wird somit nicht in der künftigen EU-Kommission von Ursula von der Leyen sitzen.

In einem auf der Onlineplattform X am Montag veröffentlichten Brief übt er deutliche Kritik an der Kommissionspräsidentin. Diese habe vor einigen Tagen Frankreich gebeten einen neuen Kommissar oder eine neue Kommissarin zu nominieren und dem Land im Gegenzug ein mächtigeres Portfolio versprochen.

Der Franzose wirft von der Leyen vor, dies aus "persönlichen Gründen" getan zu haben, über die sie nie persönlich mit ihm gesprochen habe. Mit Blick auf diesen laut Breton weiteren "Beweis von fragwürdiger Führung" könne er nicht weiter seinen "Pflichten im Kollegium" (Summe der EU-Kommissare; Anm.) nachkommen.

Breton war in der bisherigen Kommission für die Bereiche Industrie und Binnenmarkt zuständig und war von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine weitere Amtszeit nominiert worden. Das angespannte Verhältnis zwischen dem französischen Liberalen Breton und der deutschen Konservativen von der Leyen ist nicht neu. So war Breton ein federführender Kritiker an der Bestellung von von der Leyens CDU-Parteifreund Markus Pieper zum EU-Beauftragten für Kleine und Mittlere Unternehmen. Pieper zog sich nach öffentlicher Kritik an seiner Ernennung von dem Posten zurück.

Kritik an Breton nach Alleingang

Breton stand jüngst aber auch selbst in der Kritik, nachdem er ohne Absprache mit der Kommissionspräsidentin den Tesla- und X-Chef Elon Musk in einem Brief zur Einhaltung der EU-Gesetze durch die Onlineplattform ermahnte.

In einem auf der Onlineplattform X am Montag veröffentlichten Brief übt Breton deutliche Kritik an der Kommissionspräsidentin. Bild: FREDERICK FLORIN (APA/AFP/FREDERICK FLORIN)

Die Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte ursprünglich alle EU-Länder gebeten, sowohl eine Frau als auch einen Mann zu nominieren - mit einer Ausnahme für jene Kommissare, die wie Breton bereits jetzt in dem Posten saßen. Aus Bretons Brief geht nicht hervor, ob von der Leyen von Frankreich ausdrücklich die Nennung einer Kommissarin gefordert hat oder unabhängig vom Geschlecht einen neuen Namen wolle.

Am morgigen Dienstag sollte von der Leyen in Straßburg den Spitzen des EU-Parlaments ihre künftige Kommission vorstellen. Der Rücktritt Bretons zieht dies aber nun deutlich in Zweifel. Bereits zuvor war unklar, ob die Kommissionspräsidentin dem Parlament bereits ein vollständige Liste präsentieren kann, nachdem Sloweniens Parlament wegen eines innenpolitischen Streits die Kommissionskandidatin des Landes, Marta Kos, noch immer nicht offiziell bestätigt hat. Slowenien gehört neben Rumänien zu den EU-Staaten die zunächst einen Mann für den Kommissars-Posten nominiert hatten, um dann auf mutmaßlichen Druck von der Leyens hin, doch noch eine Frau zu nominieren.

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
soistes (2.406 Kommentare)
am 16.09.2024 15:36

Besser wärs, die unsägliche Leyen tritt zurück.

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Hanspeter (445 Kommentare)
am 16.09.2024 15:17

Die EU in dieser Form wird es in einigen Jahren nicht mehr geben. Jeder Staat kocht wieder sein eigenes Süppchen. China wird sich freuen, ebenso RUS, wegen einem schwachen Europa. Die Sanktionen wirken, wirtschaftlich geht es dem Bach hinunter. GRÜN und letzte Generation lassen grüßen. Die zugereisten Fachleute werden uns nicht retten und Deutsch wird zu einer Fremdsprache. Wenn VW, ThyssenKrupp und andere frühere weltmarkführende Fimen die Belegschaft auf die Straße setzen, dann auf Wiedersehen mit dem sozialen Frieden.

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amha (12.273 Kommentare)
am 16.09.2024 14:25

Frau Vonderlein - wie sie von der Journaille gern tituliert wird - ist bekanntermaßen sehr machtbewusst.

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Augustin65 (2.289 Kommentare)
am 16.09.2024 12:07

Austritt aus diesem ...stall, besser heute als morgen!

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Paul44 (1.216 Kommentare)
am 16.09.2024 13:58

Das würde Putin so gefallen. Ein gespaltenes Europa kann er dann in seine Einflusszone bringen.

Ich hoffe aber auch aus persönlichen Gründen auf die EU: Viele meiner Freunde arbeiten auf Positionen, die es ohne EU nicht gäbe.

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soistes (2.406 Kommentare)
am 16.09.2024 15:38

als Facility Personal?

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prado (24 Kommentare)
am 16.09.2024 15:24

Genau, Austritt, und was ist dann die Alternative? Das Lied vom lieben Augustin?

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betterthantherest (36.732 Kommentare)
am 16.09.2024 11:56

Europas Wirtschaft ist im Totalabsturz.

Für Von der Leyen ist nur eines wichtig:
die Frauenquote.

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Paul44 (1.216 Kommentare)
am 16.09.2024 13:59

So ist es nicht.

Ö ist leider negativer Rekordhalter. Einige Länder haben in den letzten Jahren drastisch an Wirtschaftskraft gewonnen.

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hasta (2.948 Kommentare)
am 16.09.2024 14:38

In welcher Blase leben Sie?

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