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Streit mit Freundin könnte verheerende Folgen für Boris Johnson haben

Von nachrichten.at/apa, 23. Juni 2019, 17:26 Uhr
reuters
Der Streit mit seiner Freundin könnte verheerende Folgen für Boris Johnson haben. Bild: Afp

LONDON. Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May hat Ex-Außenminister Boris Johnson mit einem nächtlichen Polizeieinsatz einen Skandal ausgelöst. Dieser könnte ihn im Rennen um die Nachfolge von Theresa May nun teuer zu stehen kommen.

Ein heftiger Streit mit seiner Lebensgefährtin Carrie Symonds rief Medienberichten zufolge in der Nacht auf Freitag die Polizei auf den Plan und beherrschte am Samstag die Titelseiten der meisten britischen Zeitungen.

Johnson versuchte bei einem Auftritt vor der Parteibasis in Birmingham, das Gespräch von seinem Privatleben auf die Politik zu lenken.

"Ich glaube nicht, dass die Leute von solchen Dingen hören wollen", sagte Johnson am Samstag in Birmingham, wo er sich neben dem amtierenden Außenminister Jeremy Hunt den Mitgliedern der konservativen Tory-Partei präsentierte. Der Favorit um die Nachfolge von May stellte lieber seine Sicht auf den EU-Austritt Großbritanniens heraus. "Wir müssen den Brexit schaffen", sagte er und versprach, Großbritannien auf einen "No Deal"-Brexit vorzubereiten, falls mit der EU keine Einigung erzielt werde.

Mehrere Sonntagszeitungen in Großbritannien titelten mit der Weigerung des 55 Jahre alten Tory-Politikers, zu dem Vorfall Stellung zu nehmen. Selbst erzkonservative Boulevardzeitungen wie die "Sun", die hinter dem Bekanntwerden des Vorfalls eine "linke Verschwörung" witterten, schlossen sich der Kritik an Johnsons Schweigen an. Der "Sunday Express" titelte: "Warum sagt uns Boris nicht, was passiert ist?

In der Nacht auf Freitag war es Medienberichten zufolge zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Johnson und seiner Lebensgefährtin Carrie Symonds gekommen. Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtete, alarmierte ein besorgter Nachbar die Polizei und meldete einen lauten Streit mit Geschrei und Türenknallen in einer Wohnung im Süden Londons.

Dem Bericht zufolge war zu hören, wie Symonds den ehemaligen Londoner Bürgermeister und Ex-Außenminister anschrie, er solle sie "in Ruhe lassen" und "aus meiner Wohnung verschwinden". Der Anruf sei um kurz nach Mitternacht Ortszeit eingegangen, teilte die Metropolitan Police mit. "Der Anrufer war um das Wohl seiner Nachbarin besorgt", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei habe dann mit den Bewohnern der fraglichen Wohnung gesprochen, die alle wohlauf gewesen seien. Die Polizei habe keinen Anlass zum Eingreifen gesehen.

Der Nachbar sagte dem "Guardian", er habe den Streit von seiner eigenen Wohnung aus aufgenommen. Er habe drei Mal an die Tür von Johnson und Symonds geklopft, aber niemand habe reagiert. Er versicherte, er habe "zwei sehr laute Schreie" und einen "lauten Knall" gehört, der die Mauern habe erzittern lassen.

Die Zeitung "The Times" geht davon aus, dass der Vorfall negative Folgen für Johnson haben könnte. "Viel wird von den nächsten 24 Stunden abhängen und davon, ob die Aufnahme des Nachbarn auftaucht", schrieb die Zeitung. Zumindest werde das Rennen um die Führung der Tories und damit das Amt des Regierungschefs, das zuletzt wie "eine reine Formalie" ausgesehen habe, nun mehr Gewicht bekommen.

Hunt hatte am Samstageine erste Attacke auf seinen Kontrahenten gestartet. In einem Beitrag für die Zeitung "Daily Telegraph" warf er Johnson vor, sich vor einer TV-Debatte zu drücken. "Die konservativen Parteimitglieder können ihre Wahl nur treffen, wenn es eine ordentliche Debatte gibt, und man kann diese Debatte nicht führen, wenn einer der Kandidaten alle Möglichkeiten blockiert."

Der Auftritt mit Hunt in Birmingham war der Auftakt einer landesweiten Debattenreihe zwischen den beiden Kontrahenten. Für den 15. Juli ist die letzte der 16 Diskussionsrunden in London vorgesehen.

Streit kostet Johnson Wählergunst

Nach dem Streit mit seiner Freundin und dem Polizeieinsatz gerät Johnson weiter unter Druck. Der bisherige Favorit für die May-Nachfolge verliert an Boden gegenüber seinem innerparteilichen Rivalen Jeremy Hunt, wie aus einer Umfrage der Zeitung "Mail on Sunday" hervorgeht.

Noch am Donnerstag galt Johnson unter allen Wählern bei 36 Prozent als der beste potenzielle Premierminister, während 28 Prozent Hunt unterstützten. In einer neuen Umfrage nach dem Polizeieinsatz vom Freitag zog Hunt mit 32 Prozent an dem Ex-Außenminister vorbei, der nur noch 29 Prozent erhielt. Unter konservativen Wählern fiel Johnsons Zuspruch von 55 auf 45 Prozent, während Hunts Zustimmungsquote von 28 auf 34 Prozent stieg.

Johnson galt zuletzt als Favorit für den Parteichef der regierenden Konservativen und damit auch für das Amt des Premierministers. Die 160.000 Tory-Mitglieder müssen sich bis Ende Juli per Briefwahl zwischen Johnson und Hunt entscheiden.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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Fragender (19.972 Kommentare)
am 24.06.2019 08:36

Irgendwie sind diese verlogenen Rüppel alle gleich... und gewählt werden sie trotzdem....

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watergate2000 (1.470 Kommentare)
am 24.06.2019 05:57

Ich halte das für keinen Zufall. Johnson hatte nie vor die Nachfolge von May anzutreten. Er wollte einfach wieder billig Stimmung machen. Ernsthaft Verantwortung übernehmen will und kann dieser Blender nicht

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( Kommentare)
am 24.06.2019 04:30

Der ist einfach ein unbeherrschter Irrer.

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Harbachoed-Kater (4.911 Kommentare)
am 24.06.2019 05:57

Unbeherrscht nur manchmal.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 24.06.2019 15:20

„Unbeherrscht nur manchmal.“--- das war zu hoch fürs Auditorium

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 23.06.2019 22:56

Da kann man mal wieder sehen wie dumm die Leute sind!

Boris will Land und Wirtschaft zerstören : Wahlprognose 62%
Boris hat Streit mit der Freundin : Hunt überholt ihn in den Umfragewerten

Wie krank ist das?

"Du, Boris will unsere Wirtschaft zerstören!"
Oooch, ja, macht nixx, ich wähle ihn trotzdem!

"Du, Boris hat Streit mit seiner Freundin!"
Um Gottes Willen, dann wähle ich ihn nicht mehr ……

Kopf@Tisch

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 24.06.2019 02:05

Die Menschen können sich eben den Streit gut vorstellen.

Wenn die Polizei gerufen wird, wird das schon schlimm gewesen sein. Da schämen sich viele Menschen, besonders wenn er Premierminister wäre und würde das passieren.

Vergiss nicht, auch HC Strache bekam noch 45.000 Vorzugstimmen nach diesem Vorfall in Ibiza. Menschen reagieren manchmal anders als man denkt.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 24.06.2019 03:46

Ich sag trotzdem: ein solches Wahlverhalten ist so, wie Böhmermann es ausdrückte.

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 24.06.2019 02:25

Der Pilz ist jetzt bei 1% in Umfragen, und die Werte gingen in den Keller nachdem das mit dem Grapschen bekannt wurde, und er wurde nicht mal gerichtlich verurteilt und trotzdem hängt ihm das noch nach.

Strauss Kahn war nach dem Vorfall mit dem Zimmermädchen kein Präsidentschaftskanditat mehr.

Alleine die Vorstellung, das ein künftiger Premierminister so mit seiner Freundin streitet, sodass sogar die Polizei kommen muss, ist beschämend.

Das ist nicht mal Trump passiert, wo man es auch erwarten würde.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 24.06.2019 08:42

Naja- man stelle sich - rein hypothetisch - vor, Strache hätte in Ibiza nicht österreichisches Trinkwasser und österreichische Arbeitsplätze zum AusFerkauf angeboten, illegale Parteienfinanzierung erbettelt und unsere Pressefreiheit in Frage gestellt, sondern einen kleinen Hund getreten...

.. da wären sowohl er als auch Philippa jetzt wohl endgültig weg vom Fenster und die FPÖ bei 3% oder so...

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canonman (55 Kommentare)
am 23.06.2019 21:55

Jahrhundertlanges Inselleben hinterläßt halt seine Spuren

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 23.06.2019 20:44

Das macht doch nix, sind die gl. Hornochsen wie unse rrr

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salbeitee (3.135 Kommentare)
am 23.06.2019 19:11

Liebe OÖN, euer Glück, dass ihr laut eigenen Angaben diesen "Bericht" nicht selbst verbrochen, sondern 1:1 von der sattsam bekannten APA übernommen habt. Ich hätte euch gnadenlos durch den Kakao gezogen.
Eine anmutige Kette von Clowneinlagen, Purzelbäumen und zugehörigen Bauchflecks durchzieht diesen Pulitzerpreiswettbewerbsartikel.
Das feinste Gustostück ist "Selbst erzkonservative Boulevardzeitungen wie die 'Sun' ..."
Hohohoho harharhar cha cha cha ... "The Sun" und konservativ ... und "erz" auch noch ...
Ich lese und verposte seit ca 1.5 Jahren die Sonne ... was die dortigen Texter konservieren, weiß nicht einmal die Inzersdorfer Konservenfabrik. Wer was lefty-unfreundliches postet, wird extinguished.

Noch ein zweites highlight. Der Nachbar hat den Streit "aufgenommen". Mit hoher Wahrscheinlichkeit ein translation blunder.
Wenn er das wirklich mit dem Handy tonaufgezeichnet hätte, täts ja explizit im Bericht stehen.

Die APA kann den Autor, den Lehrling, ruhig abschieben lassen.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 23.06.2019 20:43

Angesoffen, so schauts aus.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 24.06.2019 15:22

Man weiß nicht, wer; zur Debatte stehen viele

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.06.2019 17:49

Alles Zufall.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 24.06.2019 01:11

Schon alleine die Betitlelung einer Zeitung als "erzkonservativ" zeugt von der Geisteshaltung des Verfassers.
Und dass Medien jederzeit für Klatsch und Tratsch zu haben sind ist auch keine Neuigkeit.
Johnson ist ein impulsiver Typ so what?
Genau so einen braucht es für den Bereit, denn May war mit ihrer Diplomatie gegenüber der EU am Holzweg.
Johnson kann Brexit - mehr aber nicht.
Nach Johnson braucht man jemanden wie Cameron, der besser verhandeln kann.
Es steht zu befürchten, dass eventuell irgend so ein Labor Typ dann Blödsinn macht.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.06.2019 01:38

Wer sollte denn in einem Labor Blödsinn machen? Mutanten erschaffen oder einen Todesvirus?

Wie die EU schon klarstellte, wird es kein neues Verhandeln mehr geben.
Lasst mal die Engländer in ihrem eigenen Saft schmoren und eine längere Zeit sehen und spüren, was sie da angerichtet haben.

Für Essen anstehen, was das Militär verteilt - keine Medikamente mehr haben - Horrorpreise für alle Waren aus der EU - Autos 30% teurer etc.

Cameron? *Kopf@Tisch*

Der als schlechterster PM aller Zeit gilt?!

Der den Engländern den Mist erst eingebrockt hat? Um die Wahl zu gewinnen hat er den England ein Referendum versprochen, wenn er die Wahl gewinnt.

Er hat nur nicht gedacht das die Engländer so dämlich sind und "leave" wählen!

Nur durch den verzweifelten Versuch die Macht zu behalten haben wir das Brexit Dilemma überhaupt. Es ging nicht um EU oder nicht, es ging um Machterhalt.

Das ist dann voll nach hinten losgegangen und wir haben noch heute und die nächsten Jahre unseren "Spaß" damit.

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