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Stichwahl um Präsidentenamt in Republik Moldau begonnen

Von nachrichten.at/apa, 03. November 2024, 07:44 Uhr
Amtsinhaberin Maia Sandu bei der Stimmenabgabe Bild: APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU

CHISINAU. In der Republik Moldau hat am Sonntag die Präsidenten-Stichwahl begonnen.

Rund 3,3 Millionen Wählerinnen und Wähler sind aufgerufen, das künftige Staatsoberhaupt der Ex-Sowjetrepublik zu bestimmen. Dabei haben die Moldauer die Wahl zwischen der proeuropäischen Amtsinhaberin Maia Sandu, die in der ersten Runde rund 42 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen konnte, und dem russlandfreundlichen Kandidaten Alexandr Stoianoglo, der auf 26 Prozent gekommen war.

Die Wahllokale sind von 07.00 Uhr (06.00 Uhr MEZ) bis 21.00 Uhr geöffnet. Für Präsidentin Sandu dürfte es diesmal rein rechnerisch knapp werden - summiert ergeben die vor zwei Wochen im ersten Wahlgang für die proeuropäischen Kandidaten abgegebenen Stimmen 47,5 Prozent, während das prorussische Lager auf insgesamt 53,5 Prozent kam. Den Ergebnissen einer jüngsten, vom Meinungsforschungsinstitut iData erhobenen Umfrage zufolge dürfte Stoianoglo zwar auch in der Stichwahl im Inland die meisten Stimmen einfahren. Schlussendlich würde er jedoch trotzdem verlieren, weil die Auslandsmoldauer massiv für Sandu stimmen werden. Die Demoskopen von iData rechnen dabei mit einem recht knappen Ergebnis - um die 52 Prozent für die Amtsinhaberin, rund 48 Prozent für den prorussischen Herausforderer.

Einmischung Russlands

Die EU hatte nach dem ersten Wahldurchgang Mitte Oktober massive russische Angriffe gegen die Demokratie als erwiesen angesehen. Die Leiterin der Wahlbeobachtungsmission der parlamentarischen Versammlung des Europarates, die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr, berichtete von einer "intensiven, vom Kreml unterstützten Einmischung in den Wahlprozess". Präsidentin Sandu hatte am Wahltag erklärt, es gebe Beweise, dass 300.000 Stimmen gekauft worden seien. Dutzende Millionen Euro seien von kriminellen Gruppierungen im Zusammenspiel mit ausländischen Mächten ausgegeben worden, um Lügen und Propaganda zu verbreiten.

Die Lage im EU-Beitrittskandidatenland Moldau ist zurzeit äußerst angespannt: Staatsschutz und Polizei ermitteln auf Hochtouren - inzwischen auch wegen einer Reihe von telefonisch oder per Textnachricht erfolgten Morddrohungen sowohl gegen unabhängige Journalisten als auch gegen Wähler. Wie der moldauische Ministerpräsident Dorin Recean am Freitagabend mitteilte, wurden in den letzten Tagen zahllose moldauische Wählerinnen und Wähler mit dem Tode bedroht, sollten sie nicht für den prorussischen Kandidaten stimmen. Derlei Drohungen würden ausschließlich darauf abzielen, die Menschen zu verängstigen und von den Wahlurnen fernzuhalten, sagte Recean, der Bürgerinnen und Bürger ersuchte, unbesorgt abstimmen zu gehen.

Auch der in der ersten Wahlrunde drittplatzierte, gleichfalls prorussische Kandidat Renato Usatii verlautete, Morddrohungen erhalten zu haben, sollte er keine ausdrückliche Wahlempfehlung zugunsten Stoianoglos abgeben - was er unter diesen Umständen partout nicht tun werde, stellte Usatii klar.

Staatspräsidentin Sandu selbst forderte die Moldauer auf, nicht zuzulassen, "dass gekaufte Stimmen das Schicksal unseres Landes bestimmen" - beim Urnengang von 3. November gehe es de facto darum, "die Demokratie zu retten". Die 52-Jährige versicherte zudem, "die Stimmen der Menschen vernommen" zu haben, weswegen sie eine umgehende Regierungsumbildung anregen werde, sollte sie für eine weitere Amtszeit bestätigt werden.

Die Ex-Sowjetrepublik grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 befürchten viele Moldauer, dass Russland ihr Land als nächstes angreifen könnte. Sorge bereitet vielen auch die Lage in der russischsprachigen Region Transnistrien, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 von Moldau abgespalten hatte. Nur Russland hat den schmalen Landstreifen als unabhängig anerkannt und dort Soldaten stationiert.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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u25 (5.487 Kommentare)
am 03.11.2024 11:31

Einmischung Russlands
Einmischung EU und USA

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LASimon (15.078 Kommentare)
am 03.11.2024 14:29

Russland hält einen Teil der Republik Moldau besetzt, nicht die EU und nicht die USA.

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Gugelbua (33.101 Kommentare)
am 03.11.2024 10:59

wird dieses kleine Land nicht von Oligarchen regiert ❔

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soistes (3.520 Kommentare)
am 03.11.2024 10:06

Georgien lässt grüßen.

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Philantrop (1.057 Kommentare)
am 03.11.2024 09:44

Russlandbashing das wievielte?

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willie_macmoran (3.635 Kommentare)
am 03.11.2024 10:05

Mimimim

Wenn der zar sich nicht mehr in die Politik andere Länder einmischt und diese nicht mehr überfällt hört das sofort auf. Sonst net, auch wennst nu so flennst.

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te1950be (2 Kommentare)
am 03.11.2024 10:56

😂

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Philantrop (1.057 Kommentare)
am 03.11.2024 11:14

Meinen Sie mit Zar den NATO-Chef, nachdem die US-NATO sich in Lybien, Afghanistan, im Irak, in Vietnam, in Korea etc. etc. einmischte sowie dem russischen Bär mit NATO-Staaten wider alle Vereinbarungen auf den Pelz rückte und ihm im Süden noch den Zugang zum Meer abschneiden wollte?

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willie_macmoran (3.635 Kommentare)
am 03.11.2024 11:23

Brunzdummer whataboutismus.

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LASimon (15.078 Kommentare)
am 03.11.2024 14:27

Können Sie ausnahmsweise auch einmal mit Fakten argumentieren?
In Libyen, im Irak, in Vietnam und in Korea gab es keinen NATO-Einsatz. Die Einsätze in Libyen (von F und UK gefordert) und in Korea erfolgten aufgrund von Mandaten der UNO. Der Einsatz in Afghanistan erfolgte auf der Grundlage von NATO-Artikel 5, nachdem die USA von Al Qaida angegriffen worden waren, die von Afghanistan (unter dem Schutz der dortigen Regierung) aus operierte.
Es gab überhaupt keine Vereinbarungen darüber, welche Staaten der NATO beitreten (dürfen).

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LASimon (15.078 Kommentare)
am 03.11.2024 14:28

Wenn Russland Teile eines unabhängigen Staates besetzt wie in Georgien oder in der Republik Moldau, ist der Hinweis darauf kein "Bashing", sondern eine Feststellung von Tatsachen.

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