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So viel wie nie zuvor: 2,24 Billionen Dollar Ausgaben für Rüstung

Von OÖN, 24. April 2023, 04:30 Uhr
Ein Bahntransport mit US-Kampfpanzern Abrams M1 Bild: APA/AFP/PETRAS MALUKAS

STOCKHOLM. Wegen des Ukraine-Kriegs stiegen die Militärausgaben vor allem in Europa.

Die weltweiten Militärausgaben sind auch im Vorjahr weiter gestiegen, auf den bisherigen Höchststand von 2,24 Billionen Dollar (2,05 Billionen Euro). Wegen des Ukraine-Krieges rüsteten europäische Staaten mehr auf als in den Jahren davor, um 13 Prozent. Das geht aus den neuen Daten hervor, die heute vom Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut (SIPRI) veröffentlicht werden.

Die Militärausgaben stiegen demnach global das achte Jahr in Folge, um 3,7 Prozent gegenüber 2021. Dabei sei der reale Anstieg noch durch die Auswirkungen der Inflation gebremst worden, die in vielen Ländern so hoch war wie seit Jahrzehnten nicht mehr, analysiert SIPRI. Ohne Inflationsbereinigung seien die Gesamtausgaben weltweit um 6,5 Prozent gestiegen.

USA an der Spitze

"Biggest Spender" bleiben mit Abstand die USA mit 877 Milliarden Dollar, was 39 Prozent der gesamten weltweiten Militärausgaben entspricht und dreimal so hoch ist wie die Ausgaben Chinas, des Zweitplatzierten (siehe auch Grafik). Die russischen Militärausgaben stiegen um rund 9,2 Prozent auf rund 86,4 Milliarden Dollar und katapultierten Wladimir Putins Reich vom fünften auf den dritten Platz der größten Rüstungsfinanciers. Dabei zeigen die von Russland Ende 2022 veröffentlichten Zahlen, dass die Ausgaben für die "Landesverteidigung" bereits um 34 Prozent höher waren als im Budget von 2021. Das deute darauf hin, dass die Invasion in der Ukraine Russland weit mehr gekostet habe, als es erwartet hätte, sagte Lucie Béraud-Sudreau, Direktorin des SIPRI-Programms für Militärausgaben und Rüstungsproduktion.

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Rüstungsausgaben weltweit

Rüstungsausgaben weltweit

PDF-Datei vom 23.04.2023 (1.227,78 KB)

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Die Militärausgaben der Ukraine erreichten im Jahr 2022 44 Milliarden Dollar. Mit 640 Prozent war das der höchste Anstieg der Militärausgaben eines Landes in einem Jahr, der jemals in den SIPRI-Daten verzeichnet wurde.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hatte nach Einschätzung von SIPRI auch unmittelbare Auswirkungen auf die Entscheidungen über Militärausgaben in Mittel- und Westeuropa. Man könne auch davon ausgehen, dass sie in den kommenden Jahren weiterwachsen werden.

Im Jahr 2022 stiegen die Militärausgaben in Mittel- und Westeuropa auf insgesamt 345 Milliarden Dollar. Real übertrafen sie damit zum ersten Mal die Ausgaben von 1989, als der Kalte Krieg zu Ende ging. Einige der stärksten Anstiege wurden in Finnland (36 Prozent), Litauen (27 Prozent), Schweden (12 Prozent) und Polen (11 Prozent) verzeichnet.

Militärhilfe für Ukraine

Genauer beleuchtet hat SIPRI auch die westliche Militärhilfe für die Ukraine nach dem Einmarsch Russlands im Februar 2022. Demnach stellten die USA Kiew Unterstützung im Wert von 19,9 Milliarden Dollar zur Verfügung, die größte einschlägige Zuwendung eines Landes an einen Empfänger in einem Jahr seit dem Ende des Kalten Krieges. Zweit- und drittgrößte Geber waren Großbritannien mit 2,5 Milliarden und Deutschland mit zwei Milliarden Dollar.

Zusammen mit mehr als 20 weiteren Staaten, die laut SIPRI allerdings keine detaillierten Zahlen veröffentlichten, schätzen die Stockholmer Friedensforscher das gesamte Ausmaß der finanziellen Militärhilfe an die Ukraine im Vorjahr auf mindestens 30 Milliarden US-Dollar – und das ohne die tatsächlichen Waffenlieferungen.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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boris (1.939 Kommentare)
am 25.04.2023 07:47

Welche Dinge sind die teuersten "Wegwerfprodukte"?
Panzer, Abfangjäger, Raketen mit Sprengköpfen, Kampfdrohnen, Kanonen Munition aller Art usw....
Denn werden sie nicht "benützt", veralten sie und werden direkt zu Schrott. Werden sie "bestimmungsgemäß benützt" machen sie noch dazu enormen Schaden und landen selbst auch wieder auf dem Schrotthaufen.
Alles Geld für Kriege ist letztlich "verlorenes Geld" auf allen Seiten nebst allem Leid. In EU-Europa hat man das nach dem 2. WK wohl kapiert (wesentlich: De Gaulle und Adenauer mit dem dt.frz. Freundschaftsvertrag nach ca. insg. 40 Kriegen). Serben und Russen (bzw. deren Führung) haben diese Lehre der Geschichte wohl geschwänzt.
Da der Westen (i.w. NATO-Staaten) wirtschaftlich stark genug sind, sich die Unterstützung der Ukraine in diesem ungewollten Krieg zu leisten, wird wohl Russland infolge hoher Kriegskosten und fehlender Wirtschaftsleistung (auch infolge der Sanktionen) irgendwann daran Pleite gehen.

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 25.04.2023 09:05

Boris...
Wenn sie alt sind, wird irgendwo ein Krieg angezettelt und dann wird das Gelumpe dorthin geschickt. Sieht man jetzt wieder ganz deutlich.

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boris (1.939 Kommentare)
am 25.04.2023 18:48

In diesem Fall ist der Anzettler ziemlich eindeutig.
Putin meinte wohl, wenn die russische Armee nach "Stalin-Art" wie einst in Ungarn, DDR, CSSR usw. mit Panzern in die jeweilige Hauptstadt fährt, ist die Sache in seinem Sinne erledigt - diesmal lief es allerdings nicht so.
Man soll nämlich ins Kalkül ziehen, dass im vergangenen Jahrhundert alle Staaten bzw. deren Führung, die einen Krieg begonnen haben (1.WK Österreich; 2.WK Nazi-Deutschland, Balkankrieg: Serbien) diesen jeweils krachend verloren haben und nach dem 1.WK wurden die "Herrscher" verbannt und verloren ihre Länder; 2.WK und Balkankrieg standen der Rädelsführer vor Gericht (sofern nicht vorher Selbstmord).
Putin ist zumindest mit internationalem Haftbefehl belegt - ein Anfang?

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pepiboeck (3.233 Kommentare)
am 24.04.2023 13:38

Melnyk sagt , die Militärhilfe für Ukraine muss verzehntfacht werden, das heißt für 2023 , 1, 5 Billionen stratt 150 Milliarden Dollar im Vorjahr, na dann Prost. Letztlich hat Melnyk damit eingestanden dass der Krieg ganz verloren ist!

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powy01 (1.242 Kommentare)
am 24.04.2023 10:49

Welche politischen oder wirtschaftlichen Probleme gab es vor dem Krieg mit RU??
Waren gute und faire Beziehungen. Vor allem friedlich.
Seid Maidan und dem Minsker verarsc......ungs Abkommen, läuft etwas schief.

Die Frage ist nur, wer diese Situation ursprünglich herbeigeführt und wer profitiert davon.
Es soll jeder für sich eine Antwort finden.

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 24.04.2023 09:54

Dafür ist Geld ohne Ende da.

Gegen den Hunger oder für die Umwelt - pfeif drauf.
Hauptsache Waffen und Krieg.

Pfui Teufel - und am ärgsten natürlich die Amirambos.

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ECHOLOT (9.081 Kommentare)
am 24.04.2023 09:36

der GEWINNER heißt-USA
und wenn der dollar rollt, dann ist man auch nicht daran interessiert den krieg zügig zu beenden!

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faun (673 Kommentare)
am 24.04.2023 06:58

Was heisst hier "Militärhilfe für die Ukraine"? Die 19,9 Milliarden der USA sind ja wohl definitiv nicht geschenkt. Daher wieder einmal mehr: Cui bono?

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ECHOLOT (9.081 Kommentare)
am 24.04.2023 09:38

WIR die eu zahlt der ukraine geld damit diese darum waffen in der usa kaufen können!
am ende wirds heißen "außer spesen nichts gewesen!" und ein wirtschaftliches milliardengrab für die eu bleibt über

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 24.04.2023 09:56

Echo....
Die Rechnung bezahlen wir Bürger der EU und sonst wahrscheinlich niemand .
Die korrupte Ukraine wird nicht einen Cent zahlen. Jede Wette!

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sagenhaft (2.338 Kommentare)
am 24.04.2023 12:00

nein das ist kein Milliardengrab, das wird ein Billionengrab beim Wiederaufbau mit der Korruption dort. Die EU scheint da ganz besonderes Interesse zu haben, auch oesterreichische Minister waren schon dort....

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