Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Slowakische Atomaufsicht gab grünes Licht für Mochovce 3

Von nachrichten.at/apa, 13. Mai 2021, 16:31 Uhr
bilder_markus
Ein steinernes Kuzifix vor den Türmen des Atomkraftwerks Mochovce  Bild: (APA)

BRATISLAVA / WIEN. Die slowakische Atomaufsichtsbehörde (Urad jadroveho dozoru - UJD) hat die Inbetriebnahme des dritten Reaktorblocks im Atomkraftwerk Mochovce in der Westslowakei genehmigt.

Zugleich wurden auch Genehmigungen für den Umgang mit radioaktiven Abfällen, ausgebrannten Brennstäben sowie der vorzeitigen Benutzung des Baus erteilt, gab die Behörde am Donnerstag bekannt. Österreich will den Bescheid genau prüfen, kündigte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) an.

"Wir werden den Bescheid der slowakischen Atombehörde in den kommenden Tagen genauestens überprüfen." Der dritte Reaktorblock habe "bereits in der Vergangenheit aufgrund großer Baumängel immer wieder für Schlagzeilen gesorgt", betonte Gewessler in einer Aussendung. "Solange Bedenken bei den Sicherheitsstandards bestehen, darf das Kraftwerk keinesfalls in Betrieb genommen werden." Die Umweltschutzorganisation Global 2000 bezeichnete die Betriebserlaubnis für den seit 1985 im Bau befindlichen und rund 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernten Atomreaktor als "unverantwortlich".

Gewessler kündigte weitere politische Schritte in der Causa an: "Ich werde mich nach der genauen Prüfung des Bescheids auch mit meinem Amtskollegen in der Slowakei in Verbindung setzen und unsere Position konsequent darlegen. Denn das AKW Mochovce darf nicht zur Gefahr für Österreich werden."

"In den letzten Jahren haben wir zusammen mit ehemaligen und aktiven Ingenieuren der Chaos-Baustelle Mochovce eine Vielzahl von technischen Problemen sowie Missmanagement aufgedeckt", betonte Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von Global 2000 in einer Aussendung. "Aufgrund der grassierenden Korruption ist kein Bauteil und noch nicht einmal ein als Zertifikat ausgegebenes Stück Papier zuverlässig. Die slowakische Atomaufsicht versagt seit vielen Jahren - der slowakische Staat muss im Sinne ganz Europas die Kontrolle über die Baustelle übernehmen."

Die Erteilung der Betriebserlaubnis durch die slowakische Atomaufsichtsbehörde nannte Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) am Donnerstagnachmittag "eine Chuzpe der Sonderklasse". Der "Schrottreaktor" dürfe nicht in Betrieb gehen, "die Sicherheitsrisiken sind viel zu hoch und viele Fragen noch immer komplett offen".

Die slowakische Atomaufsicht ihrerseits versicherte, der Erteilung der Genehmigungen sei eine umfangreiche Inspektions-, Kontroll- und Analysetätigkeit vorangegangen, und zwar in einem Umfang, der den gängigen Standard übersteige, welcher auch bei der Inbetriebnahme der ersten beiden Reaktorblöcke des AKW Mochovce angewendet wurde.

UJD hat nach eigenen Angaben im Verlauf des Genehmigungsverfahrens, das nach der Zustellung eines Ersuchens des künftigen Betreibers noch am 12.12.2016 eingeleitet wurde, "alle Gebiete, die die technische und qualitative Bereitschaft des 3. Meilers für die Aufstockung mit Brennstäben belegen, konsequent kontrolliert und ausgewertet". Die Vorbereitung des Reaktorblocks auf Aufstockung mit der ersten Brennkassette und die Einleitung aktiver Prüfungen musste der Investor "komplex nachweisen in allen beurteilten Gebieten", von der Fertigstellung der Bauobjekte und Fertigung der Montage technologischer Systeme über die erfolgreiche Prüfung von Projektfunktionen mit einer Serie nicht aktiver Systemtests und der Beseitigung festgestellter Missstände und Mängel bis hin zur Sicherung von Feuer- und Radiationssicherheit, Umweltschutz und Vorbereitung des Personals, so die Behörde.

Die erteilte Genehmigung werde den betroffenen Seiten mittels öffentlicher Bekanntgabe zugestellt. Danach werden alle Betroffenen die Möglichkeit haben, sich in einer gesetzlichen Frist zu äußern. "Aus legislativer Sicht wird die Aufstockung mit Brennstäben, mit der die Inbetriebnahme der Einrichtung beginnt, erst möglich sein, nachdem die Entscheidung rechtskräftig wird," so die UJD. In der erteilten Genehmigung habe sich die Behörde auch mit allen sachlichen und formellen Einwänden auseinandergesetzt, die im Vorfeld der Entscheidung eingereicht wurden und habe Bedingungen der Inbetriebnahme des 3. Blocks "mit Akzent auf Atomsicherheit als oberste Priorität" festgesetzt.

Branislav Strycek, der Generaldirektor der Slowakischen Stromwerke SE, dem Betreiber von Mochovce, erklärte der Tageszeitung "SME" gegenüber, dass der Atombrennstoff bereits im Brennstofflager vorbereitet sei. "Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit und so werden wir auch die nächste Phase der Inbetriebnahme angehen. Wir haben jahrzehntelange Erfahrungen mit dem Betrieb von Meilern und ein sehr fähiges Team slowakischer Experten, die diesen ganzen Prozess unter Kontrolle haben werden," betonte auch Strycek.

Der neueste Mochovce-Block wird eine Leistung von 471 Megawatt haben, was rund 13 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Landes decken wird. Nachdem Mochovce 3 ans Netz geht, wird die Slowakei in der Lage sein, ihren Energiebedarf selbst zu decken. Mit dem definitiven Start des 3. Blocks rechnen die Betreiber (SE) noch vor Jahresende, Block 4 sollte zwei Jahre später in Betrieb gehen. Ursprünglich hätten die zwei neuen Reaktoren schon 2012 bzw. 2013 ans Netz angeschlossen werden sollen, die Fertigstellung wurde aber immer wieder verschoben. Der Fertigbau von Mochovce soll laut jüngsten Angaben 6,8 Milliarden Euro kosten. Ursprünglich wurde mit Baukosten von nicht einmal 3 Milliarden ausgegangen.

mehr aus Außenpolitik

Spaniens Premier Sánchez lässt überraschend Amtsgeschäfte ruhen

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Israels Armee führt "Offensivaktion" im Südlibanon aus

Spionage für China? AfD-Mitarbeiter in Haft

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

20  Kommentare
20  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mitreden (28.669 Kommentare)
am 14.05.2021 12:23

und wo bleiben nun die unnötigen millionenschweren Antiatomvereine?

lädt ...
melden
westham18 (4.437 Kommentare)
am 13.05.2021 21:54

Das man in Zeiten wie diesen überhaupt noch einen Reaktor in Betrieb nehmen darf ist absurd.....👎

lädt ...
melden
fai1 (6.014 Kommentare)
am 14.05.2021 00:05

Warum, Frankreich und einige andere EuropäischeUntergangsstaaten bestehen darauf, dass Atomenergie als nachhaltig und somit förderungswürdig eingestuft wird. Willkommen in der Realität.

lädt ...
melden
misterx (1.665 Kommentare)
am 13.05.2021 17:38

Die billige Stimmungsmache auf eurem Foto wird die Inbetriebnahme auch nicht aufhalten,

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 17:35

Die sind nicht so blöd wie wir Österreicher die zuerst ein Atomkraftwerk bauen und dann eine Abstimmung machen ob sie es in Betrieb nehmen sollen!!! Eine der allerdümmsten Entscheidungen von Bruno Kreisky! Der Witz ist nämlich auch der, dass wir uns gegen Atomkraft aussprechen dann aber, wenn Bedarf an Strom ist, so einen Strom aus dem Ausland importieren!!

Hier ein Artikel aus der NZZ

https://www.nzz.ch/meinung/atomstrom-ist-nachhaltig-und-umweltfreundlich-ld.1611728

lädt ...
melden
franz.rohrauer (1.043 Kommentare)
am 13.05.2021 18:18

Sehe ich anders: wir haben- Kreisky sei Dank - gerade noch rechtzeitig die Notbremse gezogen.

Oder gibt es irgendwo auf diesem Planeten bereits ein Endlager für den in diesen Kraftwerken produzierten Müll? Deutschland hat's probiert und ist mit Asse II so richtig "gepflegt eingefahren" (siehe https://www.greenpeace.de/themen/energiewende-atomkraft/atommull/asse-ii-der-endlager-gau, https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse, https://de.wikipedia.org/wiki/Asse-2-Begleitprozess, https://www.deutschlandfunk.de/marodes-atommuelllager-die-wachsende-gefahr-von-asse-ii.724.de.html?dram%3Aarticle_id=440331)!

Wir sind nicht einmal in der Lage, ein paar tausend Jahre alte Schriftzeichen zu entziffern - wie sollen wir Aufzeichnungen über mehrere hunderttausend Jahre an unsere Nachfolger übergeben???

Welche Freude hätten wir, wenn beispielsweise nach einem Erdbeben oder nach einer Tiefbohrung strahlender Sondermüll zutage käme???

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 19:11

Ja, schon klar - aber du siehst das falsch und Kreisky hat auch sonst Milliarden an Schilling verschwendet - da spielen die Millionen für Zwentendorf auch keine Rolle mehr!

Hast du den Artikel gelesen? Kennst du die Aktion von über 100 Nobelpreisträger die sich für Atomkraft und Gentechnik ausgesprochen haben?

Ich seh das fatalistisch - ich bin 67 und das Ganze funktioniert noch ca. 20 Jahre. Ich gönnen es den Jungen sich durch die falschen Entscheidungen ihre eigenen Zukunft versaut zu haben. Jeder soll das bekommen was er gewählt hat! So funktioniert Demokratie - man kann sich auch den eigenen Untergang herbei-wählen!

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 19:28

Ja, schon klar - aber du siehst das falsch und Kreisky hat auch sonst Milliarden an Schilling verschwendet - da spielen die Millionen für Zwentendorf auch keine Rolle mehr!

Hast du den Artikel gelesen? Kennst du die Aktion von über 100 Nobelpreisträger die sich für Atomkraft und Gentechnik ausgesprochen haben?

Ich seh das fatalistisch - ich bin 67 und das Ganze funktioniert noch ca. 20 Jahre. Ich gönnen es den Jungen sich durch die falschen Entscheidungen ihre eigenen Zukunft versaut zu haben. Jeder soll das bekommen was er gewählt hat! So funktioniert Demokratie - man kann sich auch den eigenen Untergang herbei-wählen!

lädt ...
melden
europa04 (21.652 Kommentare)
am 13.05.2021 18:55

@NICHTSCHWEIGER: Zwentendorf wurde aber von der ÖVP Alleinregierung Klaus II 1969 beschlossen beschlossen!
Kreisky hat eine Volksabstimmung abhalten lassen und das Volk hat am 5. 11. 1978 gegen Zwentendorf gestimmt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_in_%C3%96sterreich_%C3%BCber_die_Inbetriebnahme_des_Kernkraftwerkes_Zwentendorf

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 19:06

Was willst du mir eigentlich sagen? Kreisky hat die Abstimmung eingeleitet und mit seiner Kanzlerschaft verbunden - er wollte bei einer Niederlage zurück treten! Er hat die Abstimmung verloren, die Inbetriebnahme des Kraftwerks, wegen der verlorenen Abstimmung gestoppt aber Zurück-getreten ist er trotzdem nicht!

lädt ...
melden
europa04 (21.652 Kommentare)
am 13.05.2021 19:29

@NICHTSCHWEIGER: Warum hätte er zurücktreten sollen???
Der Erfolg hat ihm ja recht gegeben und Österreich hat KEIN Atomkraftwerk!!!

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 19:34

Aha, du bist offensichtlich nicht so alt um zu wissen was damals los war. Kreisky wollte das Atomkraftwerk und hat die Abstimmung mit seiner Kanzlerschaft verbunden. Er wollte eine Zustimmung für Zwentendorf und hat im Falle einer Niederlage seinen Rücktritt angekündigt. (Er hat gedacht dann würden mehr Leute für die Inbetriebnahme stimmen!) Das wiederum hat die ÖVP dazu veranlasst - wieder jede Vernunft da sie ja auch für das Atomkraftwerk war - die Bevölkerung aufzufordern GEGEN Zwentendorf zu stimmen! Diese Abstimmung war keine Glanzleistung der österreichischen Politik und auch kein Intelligenz-Beweis für die österreichische Bevölkerung! (Darum bin ich so sehr gegen Volksabstimmungen - zu viele Blöde beteiligen sich daran!)

lädt ...
melden
europa04 (21.652 Kommentare)
am 13.05.2021 19:58

@NICHTSCHWEIGER: Ich bin alt genug um das zu wissen! Ich habe als Sozialdemokrat/in gegen Zwentendorf gestimmt.
Aber die darauf folgende Absolute Mehrheit hat Kreisky trotzdem voll recht gegeben!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 13.05.2021 21:22

bin kein Sozi war aber auch dagegen!

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 22:16

Es ist an Dummheit nicht zu überbieten ein Atomkraftwerk zu bauen und dann eine Abstimmung zu machen ob man es aufsperrt oder nicht! Da werden sie mir ja wohl zustimmen. Ich bin ÖVP-Anhänger und verhehle nicht, dass das einen der dümmsten Maßnahmen der ÖVP war die Wähler dazu zu aufzufordern gegen Zwentendorf zu stimmen um Kreisky eine Niederlage zu verschaffen. Die Fehleinschätzung war, dass ALLE (Kreisky und die ÖVP) geglaubt haben die Wahl wäre eindeutig FÜR das Kraftwerk. Und es war dann ja auch nur 05,% die den Unterschied ausgemacht haben. Jetzt, nachträglich so zu tun wie weitsichtig die Wähler waren ist grotesk - den Unterschied hat nicht Weitsicht sondern Dummheit ausgemacht! Und wenn es in Österreich darum geht intelligente Entscheidungen zu treffen gewinnt so gut wie immer die Mehrheit der Schwachköpfe im Land!

lädt ...
melden
nichtschweiger (5.825 Kommentare)
am 13.05.2021 22:32

Du hast dich gegen eine von Kreisky gewünschte Entscheidung gestellt?? Was ist dir denn da eingefallen?

lädt ...
melden
westham18 (4.437 Kommentare)
am 13.05.2021 22:01

Dank heute noch denjenigen, die damals dagegen stimmten und Kreisky, dass er es notgedrungen verhindert hat. Und nur so nebenbei - wenn Zwentendorf voll gelaufen wäre, hätte es vom damaligen Strombedarf in Österreich ca. 4 % abgedeckt... Von den Gefahren abgesehen - so etwas braucht NIEMAND! 😏

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 13.05.2021 17:16

Ist das eine Gretchenfrage?

Nun sag’, wie hast du’s mit der Radioaktivität ?

lädt ...
melden
Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 13.05.2021 17:04

Ob Gretchen zur Einweihung kommt?

lädt ...
melden
rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 13.05.2021 16:58

AKW s haben leider wieder Zukunft,der steigende Stromverbrauch machst möglich

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen