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Schwedische Regierung verlor Misstrauensvotum

Von nachrichten.at/apa, 21. Juni 2021, 11:08 Uhr
Endet Schwedens Sonderweg letztlich im Lockdown?
Premier Stefan Löfven Bild: Reuters

STOCKHOLM. Das schwedische Parlament hat dem Regierungschef Stefan Löfven sein Misstrauen ausgesprochen.

Eine Mehrheit von 181 der insgesamt 349 Abgeordneten im Reichstag in Stockholm stimmte gegen den seit 2014 regierenden Ministerpräsidenten. Damit ist Löfven der erste schwedische Ministerpräsident, der im Amt eine solche Misstrauensabstimmung verloren hat. Er hat nun zwei Möglichkeiten: Er tritt entweder mitsamt seiner Regierung zurück oder er ruft Neuwahlen aus.

Löfven kündigte im Anschluss an das Votum in einer Pressekonferenz an, innerhalb von einer Woche eine Entscheidung darüber bekannt zugeben.

Löfven und seine Sozialdemokraten führen Schweden bisher in einer Minderheitsregierung mit den Grünen. Diese rot-grüne Regierung wurde von der Zentrumspartei und den Liberalen toleriert, mit denen Löfven dafür Anfang 2019 ein politisches Übereinkommen eingegangen war. Dabei hatten sich die beteiligten Parteien nach zähen Verhandlungen auf eine seltene Zusammenarbeit über die traditionellen Blockgrenzen hinweg verständigt.

Linkspartei läuft Sturm gegen Löfven-Vorschlag

Außerhalb dieser Konstellation war Löfven zudem auf die Unterstützung der Linkspartei angewiesen, die nun aber Sturm gegen einen Vorschlag zur freien Mietpreisfestsetzung für Neubauten läuft. Auch ein am Sonntag von Löfven und Zentrum-Chefin Annie Lööf veröffentlichter Kompromissvorschlag änderte daran nichts. Die Linken halten den Vorschlag für nicht vereinbar mit dem schwedischen Sozialmodell und wollen, dass er gänzlich fallengelassen wird.

Vor diesem Hintergrund hatten die rechtspopulistischen Schwedendemokraten am Donnerstag einen Misstrauensantrag gegen Löfven eingereicht. Mehrere Oppositionsparteien, darunter neben den Moderaten und den Christdemokraten auch besagte Linkspartei, kündigten daraufhin an, gegen Löfven zu stimmen.

Der 63-jährige Löfven hat das Vorgehen der beteiligten Parteien auch angesichts der anhaltenden Corona-Lage kritisiert. Man befinde sich nach wie vor in einer Pandemie - Schweden in dieser Lage in eine politische Krise zu versetzen, sei nicht das, was das Land benötige, sagte er zuletzt am Sonntag.

Löfven nach Rücktritt wieder Ministerpräsident?

Die nächste Parlamentswahl ist in Schweden eigentlich erst im September 2022 vorgesehen. Diese wird turnusmäßig auch dann zu diesem Zeitpunkt stattfinden, wenn es nun in den kommenden drei Monaten eine Neuwahl geben sollte. Kündigt Löfven seinen Rücktritt an, kann Parlamentspräsident Andreas Norlén Verhandlungen mit den Parteien zur Suche nach einem neuen Regierungschef einleiten. Da sich an der Zusammensetzung des Reichstags dabei nichts ändern würde, könnte das darauf hinauslaufen, dass Löfven wieder Ministerpräsident wird.

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5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 21.06.2021 12:50

"... rechtspopulistischen Schwedendemokraten ..."

Ist die Bezeichnung "rechtspopulistisch" tatsächlich Teil des Namens dieser Partei oder ist es die Meinung des Autors, der damit die Leser beeinflussen will?

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 21.06.2021 16:24

Mainstreamkonforme Volkserziehung.

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SRV1 (8.119 Kommentare)
am 21.06.2021 16:33

Das

https://de.wikipedia.org/wiki/Sverigedemokraterna

gefällt dem Dr. Edgar naturgemäß....

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 21.06.2021 18:00

Dr. Edgar ist für Sie wie Kickl, Küssel, Seller für den Fragender.
An diese Typen scheint ihr euch hochziehen zu wollen.
Fans im linken Lager hat auch nicht jeder.😄

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 21.06.2021 17:32

Ist doch schön, wenn man auf seine alten Tage so schön revoluzzerisch sein kann und den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat (das ist der mainstream) bekämpfen. Das hat Stephane Hessel aber mit seinem Indignez-vous nicht gemeint.

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