Reform-Katholiken verlieren Vordenker: Hans Küng ist tot
TÜBINGEN. Einer der größten Querdenker in der katholischen Kirche ist tot: Der Theologe und Kirchenkritiker Hans Küng starb am Dienstag im Alter von 93 Jahren in Tübingen.
Weil Küng die Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes anzweifelte, ließ Papst Johannes Paul II. ihm 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis entziehen. Der Theologie-Professor prangerte aber auch danach immer wieder die mächtige Position des Papstes an und bezeichnete die Kirche deshalb als Diktatur. In seinen Büchern und Vorträgen trieb er den Dialog zwischen den Weltreligionen voran.
"Die katholische Kirche ist krank, vielleicht sterbenskrank", diagnostizierte er mit Blick auf den Priestermangel und den Mitgliederschwund. Den Päpsten und nicht zuletzt seinem früheren Weggefährten Benedikt XVI. warf er vor, den biblisch bezeugten Jesus durch ein "selbstfabriziertes Kirchenrecht" verdrängt zu haben. Seine Forderungen wie die Abschaffung des Zölibats, also des Heiratsverbots für Priester, die Zulassung von Frauen zum Priesteramt und die Stärkung der Laien machten ihn für viele Reformkatholiken zu einem Vordenker.
Jetzt nach dem Besonderen Gericht weiß er schon was seine Schriften wert sind!
Leider wird durch seine Ideen mehr zerstört und gespalten als aufgebaut. Die Reformitis bringt weder kurz- noch langfristig mehr Menschen zum katholischen Glauben, im Gegenteil, es werden Leute, die ihren Glauben auf gewohnte Weise leben wollen, bewusst ausgegrenzt, zumindest aber wird ihnen vor dem Kopf gestoßen.