Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Proteste in Frankreich gegen Macron schlagen in Gewalt um

Von nachrichten.at/apa, 19. Jänner 2020, 11:35 Uhr
bilder_markus
Bild: (APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI)

PARIS. Die Proteste gegen die Politik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind am Wochenende mehrfach in Gewalt umgeschlagen.

Bei neuen Demonstrationen der "Gelbwesten" in Paris kam es zu Ausschreitungen, die Polizei nahm 59 Teilnehmer fest.

Zuvor versuchten rund 30 Regierungsgegner, ein Theater in der französischen Hauptstadt zu stürmen, im dem sich Macron eine Vorstellung ansah. Unterdessen ging die Beteiligung an den Streiks gegen die geplante Pensionsreform nach mehreren Wochen zurück.

Im Norden von Paris gab es am Samstag nach einem Aufruf der "Gelbwesten" erneut Proteste gegen die Pensionsreform. Einige tausende Menschen zogen durch die Straßen und riefen gegen Präsident Macron und gegen die Polizei gerichtete Parolen. Die Polizei ging vereinzelt mit Tränengas gegen die Protestierenden vor. Bis zum Nachmittag wurden 59 Menschen vorläufig festgenommen.

Kritik an mutmaßlicher Polizeigewalt

Ein Zwischenfall bei den Protesten schürte die zuletzt wieder lauter gewordene Kritik an mutmaßlicher Polizeigewalt. Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten einen jungen Mann mit blutüberströmtem Gesicht, der von Sicherheitskräften festgenommen und geschlagen wurde.

Die Wut von Regierungsgegnern hatte Präsident Macron auch während eines Theaterbesuchs am Freitagabend im Norden von Paris erfahren. Rund 30 Demonstranten versuchten in das Theater einzudringen, in dem der Präsident zusammen mit seiner Frau Brigitte Macron eine Vorstellung besuchte, wie aus dem Umkreis des Paares verlautete. Nach Angaben der Pariser Polizeipräfektur wurden die Demonstranten jedoch aufgehalten.

Die Demonstranten waren nach eigenen Angaben durch Twitter-Botschaften auf den Theaterbesuch des Staatschefs aufmerksam geworden. Der Journalist und Aktivist Taha Bouhafs, der drei Reihen hinter Macron in der selben Vorführung saß, twitterte Fotos des Präsidenten aus dem Theatersaal. Er wurde noch in der Nacht in Polizeigewahrsam genommen. Erst am späten Samstagabend kam Bouhafs nach Angaben seines Anwalts wieder auf freien Fuß. Anklage gegen ihn wurde nicht erhoben.

"Undemokratische" Haltung der Demonstranten

Die jüngste Aktion der Demonstranten stieß auf scharfe Kritik. Wirtschafts-Staatssekretärin Agnès Pannier-Runacher warf den Aktivisten eine "undemokratische" Haltung vor. Auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen verurteilte den Vorfall, warf aber zugleich der Regierung vor, soziale Spannungen zu schüren.

Auch eine Streikaktion vor dem Pariser Louvre hatte am Freitag die Gemüter erhitzt. Dutzende Gewerkschaftsmitglieder blockierten aus Protest gegen die Pensionsreform den Haupteingang und hinderten Besucher am Eintritt. Am Samstag öffnete das Museum schließlich wieder seine Tore.

Indes zeichnete sich eine Abschwächung des Streiks im öffentlichen Verkehr nach mehr als sechs Wochen ab. Der Großteil der Pariser Metros soll von Montag an vorerst wieder normal verkehren. Die U-Bahnfahrer stimmten mehrheitlich für eine Aussetzung des Streiks, wie die Gewerkschaft UNSA am Samstag mitteilte. Die Gewerkschaft sei aber weiterhin "entschlossen, den Kampf fortzusetzen". Für den 24. Jänner sind demnach wieder größere Streik-Aktionen gegen die Pensionsreform geplant. An diesem Tag soll das Gesetzesvorhaben in den Ministerrat eingebracht werden.

Die Pensionsreform ist eines der zentralen Wahlkampfversprechen Macrons. Er will die mehr als 40 Pensionssysteme vereinheitlichen. Die Gewerkschaften fürchten massive Einschnitte für viele Berufsgruppen und machen seit Monaten dagegen mobil.

mehr aus Außenpolitik

Israel/Iran: Van der Bellen fordert Deeskalation und lobt die USA

Scholz in China: "Habe noch nie Cannabis geraucht"

Donald Trump scheitert bei Strafprozess mit Antrag gegen Richter

Trumps erster Strafprozess beginnt mit einer Niederlage

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hasta (2.845 Kommentare)
am 19.01.2020 13:20

Es dürfte eng werden für den von allen hochgejubelten Macron. Ein scheitern seiner Politik ist längst eingeleitet, nur noch eine Frage der Zeit.
Frankreich ist wirtschaftlich schwer angeschlagen, allein die meisten französischen Politiker ignorieren diesen Zustand -Selbsttäuschung.

lädt ...
melden
antworten
Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 19.01.2020 12:14

Das wird nie wieder aufhören....... egal was Macron oder ein anderer machen wird! Diesen ...... Personen geht es ausschließlich uns Krawall machen ......

lädt ...
melden
antworten
dachbodenhexe (5.656 Kommentare)
am 19.01.2020 22:15

Kein Mensch der zufrieden ist, geht unter Lebensgefahr auf die Straße um des Krawalles Willen.

Den Menschen in Frankreich steht zum Teil das Wasser schon bis zum Halse, wenn die Ausgaben größer als die Einnahmen sind bleibt nichts anderes mehr übrig als zu Protestieren !

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen