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Premier Boris Johnson appelliert aus der Quarantäne per Brief an die Briten

30. März 2020, 00:04 Uhr
Premier Boris Johnson appelliert aus der Quarantäne per Brief an die Briten
Isoliert, aber (derzeit) noch amtsfähig: Premier Boris Johnson. Bild: Reuters

LONDON. Coronavirus: Kritiker fürchten, dass Großbritannien kopflos in die Krise schlittert.

"Es wird schlimmer, bevor es besser wird": Mit einem eindringlichen Appell, die Abstandsregeln der Regierung zu befolgen, hat sich der am Coronavirus erkrankte britische Premier Boris Johnson am Wochenende per Brief an sein Volk gewandt. Der Brief soll an 30 Millionen Haushalte verschickt werden.

Der 55-Jährige hatte am Freitag mitgeteilt, dass er positiv getestet worden sei. Nun sitzt er in Isolation in seiner Dienstwohnung. Neben Johnson ist auch Gesundheitsminister Matt Hancock infiziert. Er musste ebenfalls in Isolation gehen. Und auch der oberste medizinische Berater der Regierung, Chris Whitty, begab sich vorsorglich in Quarantäne.

Premier Boris Johnson appelliert aus der Quarantäne per Brief an die Briten
Einige Zeitungsschlagzeilen Bild: APA/AFP

In London geht nun die Sorge um, dass die Entscheidungsfähigkeit der Regierung beeinträchtigt sein könnte, sollten weitere Kabinettsmitglieder infiziert sein. Vorsorgliche Tests weiterer Minister soll es aber zunächst nicht geben. "Alle folgen dem Rat der Gesundheitsbehörde", sagte ein Downing-Street-Sprecher. Der lautet: sich in Selbstisolation zu begeben, sobald Symptome auftreten.

Könnte Raab Regierung führen?

Sollte Johnson krankheitsbedingt komplett ausfallen, würde Berichten zufolge Außenminister Dominic Raab die Leitung der Regierung übernehmen. Es gibt jedoch Zweifel daran, ob er der Aufgabe gewachsen ist. Spekuliert wird daher, dass Staatsminister Michael Gove oder Schatzkanzler Rishi Sunak einspringen könnten.

  • Video: Internationale Coronavirus-Lage im Überblick

Johnson hatte noch Anfang März geprahlt, er habe Menschen in einem Spital, darunter Covid-19-Patienten, die Hand geschüttelt und werde dies weiter tun. Die Regierungsmaßnahmen beschränkten sich zu diesem Zeitpunkt auf den Ratschlag, sich häufig gründlich die Hände zu waschen.

John Ashton, ehemaliger Regionaldirektor des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS, warf der Regierung Trägheit vor. Das gelte sowohl für die Maßnahmen als auch für deren persönliches Verhalten. Beides sei "zu langsam" gewesen. Die Zahl der Toten stieg am Wochenende auf mehr als 1200.

Der Premier hatte nach langem Zögern vergangenen Montag eine dreiwöchige Ausgangssperre verhängt. Michael Gove, Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, sagte gestern, diese Ausgangssperre könnte deutlich länger dauern.

Johnson hatte seine Landsleute aufgefordert, das Haus nur noch zu verlassen, wenn dies unbedingt nötig sei. Er selbst stellte sich aber noch am Mittwoch im beengten Parlament den Fragen von Abgeordneten. "Ich war überrascht, dass die Fragestunde abgehalten wurde – es war eindeutig unnötig", sagte Ashton der Zeitung "The Guardian".

"Zusammengepfercht"

Die "Financial Times" zitierte ein Kabinettsmitglied mit dem Vorwurf, einige Minister seien "sehr zögerlich" gewesen, die eigenen Ratschläge zur sozialen Distanz in die Praxis umzusetzen. Ein Regierungsmitglied beschwerte sich der Zeitung zufolge, der Nationale Sicherheitsrat habe noch bis vor wenigen Tagen "zusammengepfercht" in einem abhörsicheren Sitzungsraum getagt.

In den Städten London, Manchester und Birmingham wurde unterdessen damit begonnen, Konferenzzentren zu temporären Krankenhäusern umzubauen. Allein im Excel-Centre der Hauptstadt sollen 4000 Patienten behandelt werden können.

Tausende Beatmungsgeräte fehlen

Die für die Behandlung von Covid-19-Patienten dringend benötigten Beatmungsgeräte soll unter anderem das Unternehmen Dyson herstellen, das vor allem für Staubsauger bekannt ist. Die Regierung bestellte 10.000 Apparate. Wann diese einsatzbereit sein werden, ist noch unklar. Bisher stehen erst 8000 Geräte zur Verfügung. Die Regierung rechnet laut einem BBC-Bericht mit einem Bedarf von 30.000 Geräten am Höhepunkt der Pandemie, der in drei Wochen erwartet wird.

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