Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Plant Putin den großen Krieg oder will er nur den Westen erpressen?

Von Stefan Scholl, 24. November 2021, 00:04 Uhr
Plant Putin den großen Krieg oder will er nur den Westen erpressen?
Satellitenbilder zeigen Russlands bedrohlichen Truppenaufmarsch. Bild: APA/AFP

MOSKAU. Geheimdienste beobachten russische Truppenaufmärsche an der ukrainischen Grenze.

Ukrainische und US-Nachrichtendienste erwarten einen Großangriff Russlands auf die Ukraine Ende Jänner. Viele Beobachter aber glauben, dass Wladimir Putin ein neues militärisches Drohszenario aufbaut, um die NATO unter Druck zu setzen.

Laut CNN denkt man im Weißen Haus darüber nach, Militärberater in die Ukraine zu schicken und Waffen, die eigentlich für Afghanistan gedacht waren. Allerdings gäbe es Gegenstimmen: Das Auftauchen der Stinger und Mi-17 in der Ukraine könnte Russland als Eskalation betrachten.

Große geopolitische Folgen

Es werden Nerven strapaziert, in Washington wie in Moskau. Nach Angaben amerikanischer und ukrainischer Nachrichtendienste bereitet der Kreml einen großen Krieg gegen die Ukraine vor. Die Russen planten einen Großangriff Ende Jänner oder Anfang Februar, sagte Kirill Budanow, Chef der Militäraufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums, und bestätigte damit US-Informationen. Moskau hätte bereits 94.000 Mann an der Front zusammengezogen, dort auch 1200 Panzer und ballistische Iskander-Raketen postiert. Zuvor würden die russischen Geheimdienste versuchen, Proteste in Kiew und anderen ukrainischen Städten anzuzetteln, etwa gegen Covid-Impfungen, um den Anlass für ein Angreifen zu schaffen. Laut der ukrainischen Aufklärung planen die Russen umfassende Vorstöße aus dem Donbass und der Krim, außerdem ein Landungsmanöver bei Odessa sowie Angriffe aus Belarus. Damit könnten sie den russischsprachigen Südosten der Ukraine, außerdem die Hauptstadt Kiew und vor allem die komplette Schwarzmeerküste unter ihre Kontrolle bringen. Die verbleibende Rumpfukraine verlöre den Zugang zum Meer, die annektierte Halbinsel Krim aber erhielte eine breite Landbrücke nach Russland und problemlose Wasserversorgung aus dem Dnjepr. Die russischen Besatzer könnten zudem direkte Fühlung zur prorussischen Separatistenrepublik Transnistrien in der Republik Moldau aufnehmen und künftig auch die europäisch orientierte moldawische Regierung unter Druck setzen. Russland hätte mit der Ukraine auch deren westlichen Unterstützer besiegt, sich als Eurasiens Militärmacht Nummer eins etabliert.

"Putin will nur bluffen"

Allerdings halten die Quellen in Washington oder Kiew den russischen Militärschlag für keineswegs sicher. Und erst gestern beteuerte Kremlsprecher Dmitri Peskow, sein Land hege keine aggressiven Pläne. Im Gegenteil plane die Ukraine aggressive Aktionen gegen die prorussischen Rebellenrepubliken im Donbass. Der Moskauer Militärexperte Viktor Litowkin sagte, es handle sich um eine westliche Fake-Kampagne. "Russland wird nicht in die Ukraine einmarschieren, solange die Ukraine keine Großoffensive beginnt." Auch der Kiewer Politologe Wadim Karassjow hält eine Invasion nur für eine Reserve-Variante Russlands: "Moskau hat dieses Bedrohungsszenario aufgebaut, um den Westen politisch unter Druck zu setzen, wie schon im Frühjahr." Biden und der Westen seien seitdem schwächer geworden, China stärker, der Gaspreis enorm, das wolle Putin auf der Verhandlungsebene ausnutzen. Andererseits riskiert er bei einem großen Krieg neue schmerzhafte Wirtschaftssanktionen und das Aus für die Gaspipeline Nord Stream 2.

Auch andere Analytiker glauben, noch bluffe Putin. Der hatte vergangene Woche vor dem eigenen Außenministerium gefordert, die westlichen Staaten weiter unter Spannung zu halten. Ziel sei es, "langfristige Sicherheitsgarantien" für Russland durchzusetzen.

mehr aus Außenpolitik

Van der Bellen: "Habe mich in Putin geirrt"

Erstmals Gaza-Hilfsgüter über Hafen von Ashdod abgewickelt

Der Einfluss der Lobbyisten auf die EU-Gesetzgebung

Der Absturz der Trump-Aktie bringt viele Anhänger um ihr Erspartes

Autor
Stefan Scholl
Russland-Korrespondent
Stefan Scholl
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

16  Kommentare
16  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
wickerl (2.187 Kommentare)
am 25.11.2021 08:03

Die OON wissen ganz genau dass die maidanfaschistische Putschregierung Donbass und Luhansk angreifen und erobern will, und nach amerikanischer Lesart ist ein russischer Angriff auf Ukraine gerechtfertigt, weil Ukraine das Minsker Abkommen nicht erfüllt.

lädt ...
melden
sagenhaft (2.080 Kommentare)
am 24.11.2021 20:57

weder noch. Putin sichert die Grenzen seines Landes weil die NATO genau da ein groszes Militaermanoever macht. Die Frage ist umgekehrt ob die NATO einen Krieg beginnen will

lädt ...
melden
fhoellersberger (18 Kommentare)
am 24.11.2021 06:49

Hr. Redakteur Scholl ist der Transatlantik Meinungsmache erlegen.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2021 07:58

Vielleicht hat er noch zu wenig russia today geschaut, scheint ja für manche das einzig Wahre zu sein.

lädt ...
melden
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 24.11.2021 17:35

Russia today ist ebenso einseitig wie CNN oder die ARD. Aber ohne über die Qualität von Staatsmedien zu lamentieren kann man auch die Fakten aufzählen.

Die Ukraine setzt verboten Drohnen im Gebiet des Waffenstillstands ein.

Der ukrainische Präsident kündigt die "Heimführung" der Krim in die Ukraine im Jahr 2021 an.

Britische Marineeinheiten "üben" unweit der russischen Schwarzmeerküste.

US Marineeinheiten sind aktuell am Weg ins Schwarzmeer.

Die NATO hält im Jahr 2021 (unter Mithilfe des neutralen Österreichs) das größte Militärmanöver des Jahrzehntes an der "Ostfront" ab.

...

Und dann regt man sich auf wenn Russland 100.000 Mann in Bereitstellungsgebiete sammelt ?

Die Handlung Russlands ist Reaktion nicht Aktion.

lädt ...
melden
ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 24.11.2021 06:34

da fürchte ich mehr die nato !
leider lauter empathilose selbstverliebte abgehobene größenwahnsinnige dzt am ruder!
coronakrise , wirtschaftskrise, flüchtlingskrise.......man hätte genug zu tun!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2021 06:24

Was heißt "plant", der läuft doch schon längst.

Putin hat einen Großteil der sozialen Medien und die westeuropäischen Rechtsparteien gekapert, es gibt da kaum jemanden der nicht von ihm unterstützt wird.

Ein starkes Europa passt dem russischen Zaren überhaupt nicht, wenn er sich schon mit den USA und China matchen muss.

Erstaunlicherweise können oder wollen die Servus TV/FPÖ-Oberdurchblicker diese Verschwörung nicht als solche erkennen und stellen dies als Lächerlichkeit dar.

Wer allen Ernstes an todbringende Impfungen und Bill-Gates-Viren glaubt, sollte doch auch die Gefahr, welche von Putin ausgeht, ernst nehmen und erkennen können.

lädt ...
melden
ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 24.11.2021 06:39

SPÖ KERN U GUSENBAUER sind aber auf der gehaltsliste der russen !
vorallem die geschäfte und jobs bei der russischen bahn !

lädt ...
melden
fhoellersberger (18 Kommentare)
am 24.11.2021 06:47

Zum Glück ist die USA an einem sehr starken Europa interessiert und nutzt es nicht für seine Agenda.

Einfach mal die Betrachtungsrichtung wechseln - hilft.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2021 07:57

Die USA haben aber nicht fpö, afd, le pen u. Orban auf der Gehaltsliste.

Zudem haben sämtliche Verschwörungslegenden ihren Ursprung immer in Russland, wie kommt?

lädt ...
melden
susisorgenvoll (16.654 Kommentare)
am 24.11.2021 05:33

Verschwörungstheoretiker gibt es offenbar zuhauf! Aber alle sind unfähig, sehr diplomatisch ausgedrückt, die wahre GEFAHR zu sehen: CHINA!

Keine Ahnung, wer Putin und Russland zum großen Feind erklärt habt und so unserer Wirtschaft maximal geschadet hat! Abgesehen davon, auch wenn man nicht gut mit Nachbarn kann, so empfiehlt es sich doch, NIE die Gesprächskultur zu verlieren! Ich vermute mal, dass die "Muddi" mit ihrem "Russland-Problem", sehr vorsichtig ausgedrückt, uns alle Blockaden, Teuerungen und Absatzprobleme eingebrockt hat! Und trotzdem: Auch mit problematischen Nachbarn darf man NIE die Gesprächsbasis verlieren! Besser miteinander reden, als einander bekriegen!

lädt ...
melden
ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 24.11.2021 06:41

wir haben schon lange keine politiker mehr die sich dem eigenen volk und dem land verpflcihtet fühlen und aus idealismus und verantwortungsgefühl handeln!
selbstverliebte machtgierige managertypen die völlig austauschbar sind solange sie mitspielen im großen spiel und sich steuern lassen!

lädt ...
melden
Orlando2312 (22.301 Kommentare)
am 24.11.2021 09:43

Steuern lassen? Kein Problem, sind ja alle geimpft und damit gechipt. 🤣🤣🤣

lädt ...
melden
LASimon (11.221 Kommentare)
am 24.11.2021 11:40

Wer Politik aus Idealismus betreibt, wird nicht gewählt. Richten Sie Ihren Unmut also gegen die Wähler*innen.

lädt ...
melden
LASimon (11.221 Kommentare)
am 24.11.2021 11:42

Wer Politik aus Idealismus betreibt, wird nicht gewählt. Richten Sie Ihren Unmut also gegen die Wähler*innen.

lädt ...
melden
LASimon (11.221 Kommentare)
am 24.11.2021 11:41

Gerade Merkel war es, die immer wieder das Gespräch mit Putin gesucht hat. Ihre Behauptung ist kontrafaktisch.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen