Patt in Israel: Netanyahu verfehlt die Mehrheit
JERUSALEM. Die rechtskonservative Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ist als stärkste Einzelpartei aus der Parlamentswahl in Israel hervorgegangen.
Nach Auszählung aller Stimmen stand am Freitag jedoch fest: Keiner der Blöcke – weder die Netanyahu-Unterstützer noch seine Gegner – kommen auf die notwendige Mehrheit von 61 Sitzen im Parlament (Knesset). Der Likud (31 Sitze) erreicht gemeinsam mit seinen Partnerparteien nur 52 Mandate.
Zweitstärkste Einzelpartei wurde die Zukunftspartei von Oppositionsführer Yair Lapid (17 Sitze). Dessen "Anti-Netanyahu-Lager" kommt auf 57 Sitze. Lapid lehnt eine Zusammenarbeit mit Netanyahu ab. Der 71-Jährige benötigt daher entweder die siedlerfreundliche Yamina-Partei oder den arabischen Raam (United Arab List/UAL). Weder Naftali Bennett (Yamina) noch Mansour Abbas (UAL) haben bisher ihre Unterstützung für einen der Blöcke deklariert.