Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Papst verpflichtet Geistliche zum Melden von Missbrauch

10. Mai 2019, 00:04 Uhr
Papst Franziskus verpflichtet Geistliche zum Melden von sexuellem Missbrauch
Papst Franziskus Bild: APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE

VATIKAN. Alle katholischen Diözesen müssen entsprechende Anlaufstellen einrichten.

Papst Franziskus hat gestern einen Erlass mit neuen Regeln im Umgang mit Missbrauch veröffentlicht: Für Kleriker und Ordensleute werde ab Juni die Verpflichtung eingeführt, innerhalb der Kirche Missbrauchs- und Vertuschungsfälle umgehend anzuzeigen. Bis Juni 2020 sollen zudem alle Diözesen weltweit leicht zugängliche Anlaufstellen einrichten.

Laut Vatikan sind künftig "alle Kleriker und Ordensleute verpflichtet, den kirchlichen Behörden unverzüglich alle ihnen bekannt gewordenen Berichte über Missbrauch zu melden". Sie müssen außerdem jeden Versuch, die Tat zu vertuschen und den Täter zu decken, anzeigen. Die Meldepflicht gilt nur für Kleriker und Ordensleute, Laien werden aber ermutigt, sich auch dieses Systems zu bedienen, um Missbrauchs- und Belästigungsfälle der zuständigen kirchlichen Behörde zu melden.

Das gestern veröffentlichte Papst-Dokument befasst sich auch mit dem Schutz von Personen, die Missbrauch anzeigen. "Wer eine Meldung erstattet, dem kann kein Schweigegebot hinsichtlich des Inhalts auferlegt werden", heißt es in dem Schreiben. Wer Missbrauch melde, dürfe "keiner Diskriminierung" ausgesetzt werden. Das Beichtgeheimnis bleibt von den neuen Normen unberührt. Die Verpflichtung zur Anzeige an die kirchliche Behörde rüttle nicht an den Meldepflichten, welche in den zivilen Rechtsordnungen der jeweiligen Länder vorgesehen sind.

Klare Regeln zu Ermittlungen

Das apostolische Schreiben des Papstes ("Motu Proprio") regelt zudem die Ermittlungen gegen Bischöfe und Kardinäle. Der Metropolitan-Erzbischof erhält vom Vatikan den Auftrag, Ermittlungen durchzuführen, wenn es beim Beschuldigten um einen Bischof geht. In Österreich sind die Zuständigen daher die Erzbischöfe von Wien und Salzburg, Kardinal Christoph Schönborn und Franz Lackner.

Im Februar hatte im Vatikan ein Treffen zum Thema Kinderschutz stattgefunden, an dem die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt beteiligt waren. Österreich war durch Kardinal Schönborn vertreten.

mehr aus Außenpolitik

Trump-Anhörung am Donnerstag vor dem Obersten US-Gericht

Spionage für China? AfD-Mitarbeiter in Haft

Russischer Vize-Verteidigungsminister wegen Korruption verhaftet

Biden kündigt neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine an

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
boris (1.939 Kommentare)
am 10.05.2019 09:29

Es ist schon eigenartig, dass ein Papst so etwas "verpflichten" muss, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit wäre für einen "Seelsorger". Vor allem muss es selbstverständlich sein, Kinder und Jugendliche NICHT zu missbrauchen.
Ich betrachte ALLE Religionen (auch Ideologien) als geistigen Missbrauch an den Leicht-Gläubigen, weil deren Aussagen weitgehend als "absolute Wahrheit" verbreitet werden, was sie so nicht sind - häufig mit Gewaltandrohung (Drohbotschaft anstatt Frohbotschaft). Insbesondere sind die behaupteten Götter real nicht existent und höchstwahrscheinlich gibt es den/die behauptete/n Himmel und Hölle in der Form, wie es beschrieben wird, so nicht. Das Fegefeuer der katholischen Kirche war eine "Erfindung" zum Eintreiben von Geld für den Bau des Petersdoms in Rom im Zuge des Ablasshandels. Auch heute ist noch ein "Rest" davon übrig, weil man kann für die "arme Seele" gegen Geld eine Messe lesen lassen. Was wunder, dass bei uns niemand Priester werden will!

lädt ...
melden
antworten
deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 10.05.2019 08:17

Überraschung ! Meldestellen gibt es bereits. Nennen sich Polizei.

lädt ...
melden
antworten
Biobauer (6.035 Kommentare)
am 10.05.2019 03:54

Ich finde es sehr gut das es endlich Anlaufstellen für Missbrauchsopfer gibt.
Was mir nicht gefällt ist das sich die Kirche das intern regeln will zu groß ist die Gefahr der Vertuschung.

Und was mir wirklich Sauer Aufstößt ist die Tatsache das sich die geistlichen Würdenträger ständig zu Tagespolitischen Themen äussern, die sie laut Konkordat nichts angehen, wenn es sie selbst betrifft, machen sie wieder einen auf Staat im Staat.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 10.05.2019 04:48

Hier wäre deine Abgrenzung „Tagespolitik“ vonnöten, um es beurteilen zu können. Die Bergpredigt wird ja immer und überall zu vertuschen gesucht. Und wer Übles tut, will auch selbst nicht an seinen dunklen Drang erinnert werden.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen