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Mutmaßliches Attentat auf Trump in Florida vereitelt

Von nachrichten.at/apa, 16. September 2024, 06:15 Uhr
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 Der Secret Service, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist, entdeckte den Verdächtigen nach eigenen Angaben wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um den Golfplatz und eröffnete das Feuer. Bild: JOE RAEDLE (APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/JOE RAEDLE)

WASHINGTON. Zwei Monate nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben Sicherheitskräfte anscheinend einen weiteren versuchten Anschlag auf den Republikaner vereitelt.

Nach einem Vorfall am Rande eines Golfplatzes von Donald Trump geht die US-Bundespolizei FBI von einem möglichen zweiten Attentatsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten binnen zweier Monate aus. Personenschützer des Ex-Präsidenten eröffneten nach Angaben des Secret Service am Sonntag im US-Bundesstaat Florida das Feuer in Richtung eines bewaffneten Mannes, der sich am Rand des Golfplatzes versteckt hielt. Ein Verdächtiger wurde kurze darauf festgenommen.

Das FBI ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines "versuchten Mordanschlags" auf Trump. Nach Angaben von Sheriff Ric Bradshaw spielte der 78-Jährige auf dem Platz in West Palm Beach nahe seinem Anwesen Mar-a-Lago Golf, als Personenschützer des Secret Service in wenigen hundert Metern Entfernung einen aus einem Zaun ragenden Gewehrlauf entdeckten. Nach Schüssen der Beamten flüchtete der Verdächtige zunächst in einem schwarzen Wagen. Mit Hilfe eines Zeugen, der sich das Kennzeichen notiert hatte, konnten Polizeibeamte ihn kurze Zeit später aufspüren und den Verdächtigen festnehmen.

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"Präsident Trump ist nach Schüssen in seiner Nähe in Sicherheit", erklärte dessen Wahlkampfsprecher Steven Cheung. Der republikanische Präsidentschaftskandidat selbst schrieb auf einer Website zum Spendensammeln: "Fürchtet euch nicht! Ich bin in Sicherheit und wohlauf, und niemand wurde verletzt. Gott sei Dank!"

Biden und Harris "erleichtert"

In einer Erklärung des Weißen Hauses hieß es, Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris seien über den Vorfall informiert worden und "erleichtert", dass Trump in Sicherheit sei. "Gewalt hat keinen Platz in Amerika", erklärte Harris, die bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Trump antritt, im Onlinedienst X.

"Ich habe mein Team angewiesen, weiter sicherzustellen, dass der Secret Service über alle erforderlichen Mittel, Fähigkeiten und Schutzmaßnahmen verfügt, um die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten weiter zu gewährleisten", erklärte Biden. Die Personenschützer bräuchten mehr Hilfe, sagte Biden weiters. "Und ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren." Das US-Parlament entscheidet über das Budget der Behörde, die für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist.

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"Politische Gewalt hat nirgendwo einen Platz"

Auch im Ausland wurde der mutmaßliche Attentatsversuch verurteilt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X: "Politische Gewalt hat nirgendwo auf der Welt einen Platz." Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, der Vorfall zeige, dass sich der Wahlkampf in den USA "intensiviere". Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich "sehr besorgt".

In einem Gebüsch am Zaun des Golfplatzes wurden ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr sowie zwei Rucksäcke und eine GoPro-Videokamera sichergestellt. Der Verdächtige sei etwa 300 bis 500 Yards (274 bis 457 Meter) von Trump entfernt gewesen, sagte Sheriff Bradshaw. Ob der Verdächtige vor seiner Flucht Schüsse abgab, war zunächst unklar. Auch Erkenntnisse zum Motiv des mutmaßlichen Attentatsversuchs lagen zunächst nicht vor.

Die Fernsehsender CNN und CBS berichteten, bei dem Festgenommenen handle es sich um den 58-jährigen Ryan R., der sich in der Vergangenheit in Onlinediensten kritisch gegenüber Trump geäußert habe. Sollte sich dies bestätigen, wäre der Verdächtige kein gänzlich Unbekannter: R. war nach der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 nach Kiew gereist, um dort die Landesverteidigung zu unterstützen - und war dort unter anderem von der Nachrichtenagentur AFP interviewt worden.

"Niemand versucht, ein Attentat auf Biden/Kamala zu verüben"

Für Aufsehen sorgte unterdessen einmal mehr US-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk. In seinem Onlinedienst X schrieb Musk nach dem Vorfall in Florida: "Und niemand versucht, ein Attentat auf Biden/Kamala zu verüben." Später löschte er den Beitrag wieder. Mehrere X-Nutzer hatten den Satz als Aufforderung zur Gewalt gegen Biden und Harris gewertet.

Erst vor zwei Monaten war Trump bei einem Attentat während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania leicht verletzt worden. Ein Zuschauer wurde getötet und zwei weitere schwer verletzt, der Attentäter wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen.

Trump und Harris treten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegeneinander an. In den wahlentscheidenden Bundesstaaten bleibt das Rennen zwischen den beiden eng. Sowohl Harris als auch Trump hatten für Montag Wahlkampftermine geplant.

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