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Nusantara soll schon 2024 Jakarta als Hauptstadt Indonesiens ablösen

22. Jänner 2022, 00:04 Uhr
Nusantara soll schon 2024 Jakarta als Hauptstadt Indonesiens ablösen
Computergestützte Ansicht von Nusantara, der künftigen Hauptstadt Indonesiens. Bild: APA/AFP

JAKARTA/NUSANTARA. Die Kosten für den aufwendigen Umzug betragen umgerechnet 28 Milliarden Euro.

Der größte Inselstaat der Welt verlegt seinen Regierungssitz von Java nach Borneo – in eine Metropole vom Reißbrett. Nusantara wird die neue Hauptstadt heißen, die Jakarta ablösen wird. Das Parlament hat die Verlegung diese Woche verabschiedet – die OÖN berichteten.

In ihrem Beschluss genehmigten die Abgeordneten mit großer Mehrheit den Bau der neuen Metropole, die 2000 Kilometer vom jetzigen Regierungssitz entfernt im Regenwald entstehen wird. Indonesien teilt sich die Insel Borneo mit Malaysia und Brunei.

"In der neuen Hauptstadt können die Menschen mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß überall hingehen. Damit gibt es null Emissionen", sagt Präsident Joko Widodo. "Das Ziel ist es, eine neue, smarte Metropole zu erschaffen, die ein Magnet für globale Talente und ein Innovationszentrum sein kann." Die Hauptstadt wird Nusantara heißen – ein alter Name für den Malaiischen Archipel, der neben Indonesien auch Malaysia, Singapur und Brunei umfasst.

Mit der Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes können die Bauarbeiten für die neue Metropole beginnen. Die Kosten für den aufwendigen Umzug werden auf mehr als umgerechnet 28 Milliarden Euro geschätzt. Voraussichtlich 2024 sollen die ersten Behörden nach Ostkalimantan auf Borneo umziehen – kurz vor dem Ende der zweiten und letzten Amtszeit Joko Widodos.

Überschwemmungen

Dieser hatte vor drei Jahren angekündigt, dass eine neue Hauptstadt im Dschungel von Borneo entstehen soll, auf halber Strecke zwischen den Städten Balikpapan und Samarinda. Grund für den Schritt: Küstenregionen der Metropole Jakarta mit elf Millionen Einwohnern werden regelmäßig überschwemmt. Etwa 40 Prozent von Jakarta liegen unter dem Meeresspiegel. Bis 2050 könnte laut Experten das gesamte Gebiet von Nord-Jakarta überflutet sein. Jakarta und die dazugehörende Region mit mehr als 30 Millionen Einwohnern leiden neben den ständigen Überflutungen auch unter einer enormen Luftverschmutzung. Schuld daran ist vor allem der Verkehr. Jakarta wird häufig auch als schlimmster Verkehrsmoloch der Welt bezeichnet.

Der Baubeginn für die neue Hauptstadt war eigentlich schon für 2020 geplant, musste wegen der Corona-Pandemie aber verschoben werden.

Ökosysteme werden zerstört

Die künftige Hauptstadt soll sich auf einer Fläche von gut 56.000 Hektar in der Provinz Ostkalimantan erstrecken. Für eine mögliche Expansion sind weitere 200.000 Hektar eingeplant. Widerstand gegen das Projekt kommt von Umweltschützern. Sie kritisieren, dass der Bau Ökosysteme in der Region zerstören könnte. Der Regenwald von Borneo beherbergt auch Tiere, die unter Artenschutz stehen. Das indonesische Magazin Benar News berichtete vor kurzem zudem von der Sorge der Einwohner, aus dem Gebiet vertrieben zu werden.

Neue Hauptstädte bzw. Regierungssitze

Indonesien ist nicht das erste Land der Region, das seine Hauptstadt bzw. den Regierungssitz umsiedelt. Malaysia verlegte 2003 den Regierungssitz von Kuala Lumpur nach Putrajaya. In Myanmar löste Naypyidaw 2006 Yangon als Hauptstadt ab.

Brasilien: 1960 wurde Brasilia neue Hauptstadt und löste Rio de Janeiro ab. Der Beschluss dazu war 1891 in der Verfassung verankert worden. Grundsteinlegung war 1922, Baubeginn 1956. Architekt Oscar Niemeyer trug als Chef des staatlichen Bauamtes die Verantwortung für das Projekt und entwarf die öffentlichen Gebäude.

Auch Ägypten soll nach den Vorstellungen von Präsident Abdel Fattah al-Sisi eine neue Hauptstadt bekommen. Sie entsteht seit 2015 knapp 50 Kilometer östlich von Kairo auf 725 Quadratkilometern Fläche. Sie soll die 20-Millionen-Metropole entlasten. Kosten für die neue Hauptstadt, die bisher unter dem Namen „New Administrative Capital“ läuft: 44 Milliarden Euro.

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