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Nordsyrien: Beschuss trotz Waffenruhe

19. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Nordsyrien: Beschuss trotz Waffenruhe
Erneut zivile Opfer in Nordsyrien Bild: AFP

ANKARA/TALL ABYAD. Nach Vereinbarung zwischen der Türkei und den USA wurden mindestens 14 Zivilisten bei Angriffen getötet

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe schwiegen am Freitag im Norden Syriens nach Angaben von Kurden und Beobachtern nicht überall die Waffen. Rund um die Grenzstadt Ras al-Ain kam es zu Gefechten und Luft- und Artillerieangriffen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien mindestens 14 Zivilisten und acht syrische Kämpfer getötet worden.

Der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali, warf der Türkei vor, gegen die Abmachung zu verstoßen. "Die Türkei verletzt die Waffenruhe mit ihren anhaltenden Angriffen auf die Stadt." Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wies Berichte über Kämpfe als "Spekulation und Desinformation" zurück.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf der Türkei Kriegsverbrechen vor. Die türkischen Streitkräfte und ihre syrischen Verbündeten hätten bei ihrer Militäroffensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) "Kriegsverbrechen, Massentötungen und unrechtmäßige Angriffe" verübt. Die Organisation erklärte, über "erdrückende Beweise für willkürliche Angriffe in Wohngebieten" zu verfügen.

Unterschiedliche Interpretation

Die USA und die Türkei hatten sich am Donnerstagabend auf Schritte geeinigt, die für eine Beruhigung der Lage in den kommenden fünf Tagen sorgen soll. Washington und Ankara interpretierten den Pakt aber unterschiedlich: Während die USA von einer "Waffenruhe" sprachen, lehnte die Türkei diesen Begriff ab und erklärte, es gehe um eine "Pause" ihrer Offensive von fünf Tagen, um "Terroristen" in der Region den Abzug zu ermöglichen. Auch war unklar, ob die von der Kurdenmiliz YPG angeführten Kämpfer der SDF die Vereinbarung akzeptieren.

US-Vizepräsident Mike Pence hatte nach einem Treffen mit Erdogan in Ankara erklärt, binnen 120 Stunden solle sich die kurdische Miliz YPG aus der Region zurückziehen. Sobald sie sich vollständig aus der in Nordsyrien geplanten Sicherheitszone zurückgezogen hätte, werde das türkische Militär seinen Einsatz komplett einstellen.

Die Türkei erwartet den Rückzug kurdischer Kämpfer entlang der kompletten syrisch-türkischen Grenze – ein 32 Kilometer breites und 444 Kilometer langes Gebiet. Das entspricht der Sicherheitszone, die mit der Offensive erreicht werden sollte.

Unterschiede

Die Wörter Waffenruhe und Waffenstillstand werden im täglichen Sprachgebrauch so verwendet, als hätten sie die gleiche Bedeutung. Das Völkerrecht macht aber einen Unterschied. Eine Waffenruhe im umfangreichen Regelwerk völkerrechtlicher Abmachungen gilt stets als vorübergehend.

Während eines Waffenstillstands sind die Kriegsparteien gemäß Genfer Konvention unter anderem verpflichtet, Kriegsgefangenen die Rückkehr zu ermöglichen. Armeen werden durch eine entmilitarisierte Zone getrennt. Ein Waffenstillstand ist oft die Vorstufe zu einem Friedensvertrag.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 19.10.2019 10:18

Der Rückzug ist eine typische Handlung der USA.

Zuerst mit aller politischer und militärischer Macht und ohne Rücksicht auf andere Interessen irgendwo auf der Welt einen Konflikt verursachen oder verstärken, zu zündeln und dann ohne Lösung der geschaffenen Probleme abzuhauen.

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Funkenschuster (682 Kommentare)
am 19.10.2019 08:55

Deutschland stoppt "JETZT" Waffenlieferung an die Türkei, wieso erst jetzt? Das wird den Türken aber egal sein, die haben doch auch andere Lieferanten. Krieg ist eben ein lohnendes Geschäft für manche.
Und was macht die EU - NICHTS!

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stefan190691 (214 Kommentare)
am 19.10.2019 08:39

Ich verstehe nicht wie - aus menschlicher Sicht - die EU hinter so einem Kriegsverbrecher wie Erdogan stehen kann und ihn materiell und finanziell unterstützen kann.

Aus finanzieller Sicht ist klar was sich dort abspielt, jedoch fragt man sich als MENSCH doch, wie weit sollte man gehen für Geld und Macht? Ist es in Ordnung, wortwörtlich, über Kinderleichen zu gehen?

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tja (4.605 Kommentare)
am 19.10.2019 12:29

Du hast nicht geschrieben, was Du unter "finazieller Sicht" verstehst, STEFAN190691 aber ein Blick auf Deutschland, einen der erfolgreichsten Waffenverkäufer der Welt kann deutlich machen, das es sehr wohl lohnt, "wortwörtlich, über Kinderleichen zu gehen".

Da ist Rheinmetall mit dem Leopard II und seinen Weiterentwicklungen bis zum Puma. Die Arbeitnehmer haben eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, gutes, regelmäßiges Einkommen, die Aktionäre ihre Dividenden und die "demokratischen Parteien" im Bundestag hohe und höchste Parteispenden! Das gilt ganz genau auch für Heckler und Koch oder Waffenhersteller mit deutscher Beteiligung wie EADS.

Die Niedertracht/Perfidie geht sogar soweit, daß diese Waffenhersteller Produktionsstätten im weiteren europäischen NATO-Ausland haben, die dann den Gesetzen der dortigen Länder unterliegen.

So kann Merkel z.B. gegen einen Waffenverkauf sein, und die Kasse stimmt trotzdem

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2019 07:50

Dank Trump idiotische Handlung sterben UNSCHULDIGEN Menschen. 🤢🤢🤢

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valmet (2.089 Kommentare)
am 19.10.2019 08:49

Man kann zu Trump stehen wie man will
Aber Ihn alleine dafür verantwortlich zu machen
ist nur Naiv
Die ganze Erdogan Offensive wurde von der NATO und Russland toleriert!!
Der Sultan kämpft um sein Politisches Überleben
und dafür nimmt er Tote in kauf

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2019 12:20

VALMET

ich hatte gestern schon geschrieben dass Trump vom Vorhaben von Erdogan WUSSTE und trotz Beratung seines US Stabes hat er die US Armee zurückgepfiffen...
Hätte er VORHER mit Erdogan verhandelt , wäre es vielleicht NIE zum Krieg gegen Kurden gekommen ,da Erdogan NIE gegen Amis gewirkt hätte ..
aber Trump hat KEIN HIRN .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.10.2019 12:21

Trump agiert NIE Rational, sondern nur Emotional ...

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