Nordkorea erweitert nukleares Arsenal
PJÖNGJANG. Kim Jong-un will Produktion waffentauglichen Materials hochfahren.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat neue, kleinere Nuklearsprengköpfe vorgestellt und will die Produktion von waffenfähigem Nuklearmaterial hochfahren. Das Land müsse jederzeit bereit sein, die Waffen einzusetzen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag Kim, während er das Atomwaffenprogramm des Landes inspizierte, das "ausschließlich der Verteidigung" diene, so die offizielle Mitteilung.
KCNA veröffentlichte Fotos der Sprengköpfe namens Hwasan-31. Nach Ansicht von Experten könnten die Bilder auf Fortschritte bei der Miniaturisierung von Sprengköpfen hindeuten, die leistungsstark und dennoch klein genug sind, um auf Interkontinentalraketen montiert zu werden, die die USA erreichen können. "Das ist besorgniserregend", sagte Kune Y. Suh, emeritierter Professor für Nukleartechnik an der Seoul National University, nach einem Abgleich mit Sprengköpfen aus dem Jahr 2016.
Kim besichtigte auch neue taktische Atomwaffen und Technologien zur Montage von Sprengköpfen auf ballistischen Raketen sowie Pläne für nukleare Gegenangriffe. Er sei auch über ein IT-gestütztes integriertes Atomwaffenmanagementsystem unterrichtet worden, dessen Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit bei den jüngsten Übungen zur Simulation eines nuklearen Gegenangriffs überprüft wurden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur.
Nordkorea hat seine militärischen Tests verstärkt. Am Montag feuerte das abgeschottete Land ballistische Kurzstreckenraketen ab, in der vergangenen Woche testete es auch strategische Unterwasserwaffen und simulierte einen nuklearen Gegenschlag gegen die Vereinigten Staaten und Südkorea.