Neun Kandidaten gegen einen: Die Demontage von "Uncle Joe" geht weiter
WASHINGTON. Ex-Vize Joe Biden in zweiter Präsidentschaftsdebatte der US-Demokraten massiv unter Druck.
Im Rampenlicht des Fox Theater blitzen die Zähne aus dem lachenden Mund des braungebrannten Kandidaten noch weißer auf als gewöhnlich. "Uncle Joe", wie die Partei den Ex-Vize Barack Obamas nennt, gibt ganz den Jovialen, während er seinen Platz in der Bühnenmitte neben Senatorin Kamala Harris einnimmt. Diese hatte Joe Biden (76) mit Kritik an dessen Haltung zum Ende der Rassentrennung mächtig zugesetzt.
"Geh schonend mit mir um, Kleine", raunte der Spitzenreiter im Bewerberfeld der Demokraten der 22 Jahre jüngeren Senatorin zu, die seine Tochter sein könnte. War das der flapsige "Joe", der wieder einmal ins Fettnäpfchen trat, oder der alte weiße Mann, der einfach nicht begreift, wie herablassend solch eine Bemerkung gegenüber einer verdienten Frau ist? Gewiss markierte der von einem offenen Mikrofon eingefangene Moment keinen idealen Debattenauftakt. Dafür aber erwies sich Bidens Bitte als prophetisch.
Ein Mitbewerber nach dem anderen arbeitete sich an dem volkstümlichen Joe ab. Vor allem die Kandidaten aus der zweiten Reihe versuchten auf seine Kosten zu punkten. Denn ohne einen kräftigen Schub in den Umfragen werden viele von ihnen bei der nächsten Debatte im September nicht mehr auf der Bühne stehen.
- Artikel zum Thema: "Nur Trump profitiert von Demokraten-Debatten, analysiert von Thomas Spang.
Frontal-Attacke
Zu den Gefährdeten gehört der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, der Biden frontal wegen der Deportation von Einwanderern ohne gültige Papiere unter Obama angriff. Als er ihn drängte, klar Position zu beziehen, entgegnete Biden, er sei bloß Vizepräsident gewesen. "Ich habe meine Ratschläge privat gehalten." Was den einzigen Latino im Rennen, Julian Castro, dazu verleitete, Biden vorzuhalten, sich nicht deutlich gegen Donald Trumps unmenschliche Flüchtlings- und Einwanderungspolitik zu positionieren. "Einige haben die Lektionen der Vergangenheit gelernt, und einer von uns hat es nicht."
Der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, hielt Biden vor, seinem Klimaprogramm fehle es an Dringlichkeit, und der Senator von New Jersey, Cory Booker, kritisierte ihn dafür, als Co-Sponsor einer Justizreform in den 1990er-Jahren für die überfüllten Gefängnisse verantwortlich zu sein.
Biden geht nicht unter, schlägt zuweilen zurück, überzeugt aber nicht wirklich. Vor allem fehlt dem Polit-Nostalgiker ein inhaltliches Profil. Die zweite Debatte macht klar, dass seine Mitbewerber nur zu bereitwillig die Aufgabe Donald Trumps übernehmen, "Uncle Joe" zu demontieren.
Der erfahrene Analyst Dan Balz bedauert in der Washington Post wie viele andere Beobachter die Zweiteilung der Debatte, die eine klärende Auseinandersetzung zwischen den Top-Kandidaten vermied. Die beiden Nächte hätten nicht geholfen, "die substanziellen Unterschiede zu überwinden". Angriffe auf Trump seien selten gewesen. "Und das Fehlen einer Botschaft, die Hoffnung macht oder aufrichtet, sieht wie eine große verpasste Gelegenheit aus."
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The only winner is ...
Von Thomas Spang 02. August 2019 00:04 Uhr
siehe auch diesen Artikel der es bestätigt ...
Das grosse Weltreich USA und das mittelgroße Reich GB, das kein Weltreich mehr sein will, hat einfach keine geeigneten Führungspersönlichkeiten. Und jene die dort führen sind auf Zerstörung aus.
Dagegen hat das kleine Weltreich Österreich EU einen geeigneten Kandidaten.
wie lächerlich!
von CHRISTIAN090676
Dagegen hat das kleine Weltreich Österreich EU einen geeigneten Kandidaten.
hmmmm ...spricht /schreib aus, wir sind ganz ohr !
Kickl ?
Strache ?
Rendi ?
Drozda ?
Leichtfried?
Kogler ?
oder doch der JETZT Pils ?
alles geeigneten und fähigen Kurz Nachfolger ….oder?
Satire ende . 😉😉
Es ist ein Kampf der alten Generation gegen die junge Generation. Das sieht man weltweit.
Wo ist die Greta der USA. Die gewinnt eher gegen Trump als Joe Biden.