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Neue Straßenschlachten im Kosovo: Angst vor einem Blutbad wächst

31. Mai 2023, 00:04 Uhr
Neue Straßenschlachten im Kosovo: Angst vor einem Blutbad wächst
Serbische Nationalisten gingen auch gestern wieder im Kosovo auf die Straßen, um gegen die Bestellung der albanischen Bürgermeister zu protestieren. Bild: APA/AFP/-

PRISTINA. Die Lage im Nord-Kosovo bleibt hochexplosiv: Nach den umstrittenen Kommunalwahlen gingen auch gestern wieder wütende Serben auf die Straßen, um gegen die neuen albanischen Bürgermeister zu demonstrieren.

Am Montag waren dabei Soldaten der NATO-geführten Friedensmission KFOR zwischen die Fronten geraten. Mindestens 30 KFOR-Soldaten aus Italien und Ungarn wurden zum Teil schwer verletzt. Die KFOR stockte ihre Truppen auf.

Hintergrund der jüngsten Unruhen sind die Kommunalwahlen, die vor einem Monat stattfanden. Diese waren von der im Norden mehrheitlich serbischen Bevölkerung größtenteils boykottiert worden, mit der Folge, dass Kosovo-Albaner mit sehr wenigen Stimmen zu Bürgermeistern gewählt wurden. Sie wollten nun ihre Ämter antreten, mussten aber von Spezialkräften der Kosovo-Polizei und der KFOR geschützt werden.

Die UN-Mission im Kosovo, die US-Botschaft, der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell – sie alle verurteilten die Gewalt und riefen zur Deeskalation auf. Doch die Lage ist verfahren. Die serbische Seite fordert den Rücktritt der albanischen Bürgermeister sowie den Abzug der kosovarischen Spezialpolizei. Das Nachbarland Serbien versetzte seine Streitkräfte in höchste Gefechtsbereitschaft.

OÖNplus Außenpolitik

Missbraucht

Heidi Riepl

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Spannungen im Kosovo wieder eskalieren.

von Heidi Riepl

Auf politischer Ebene machten einander Politiker aus Serbien und Kosovo gegenseitig für den neuerlichen Gewaltausbruch verantwortlich. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic beschuldigte den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti, ein Blutbad auslösen zu wollen. "Es ist sein Wunsch, dass es zum großen Konflikt zwischen den Serben und der NATO kommt", sagte er. Die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani wiederum warf Belgrad vor, hinter der Gewalt zu stecken.

Erhöhter Schutz für Österreicher

Auch die historischen Schutzmächte Serbiens schalteten sich in den Konflikt ein: China und Russland ergriffen offen Partei für Serbien. Moskau forderte den Westen auf, seine "falsche Propaganda" zu beenden "und aufzuhören, die Vorfälle im Kosovo den verzweifelten Serben in die Schuhe zu schieben".

Derzeit befinden sich 273 österreichische Soldaten im Kosovo im Einsatz. Das Bundesheer erhöhte ihren Schutz.

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5  Kommentare
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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 31.05.2023 17:23

Der Schlüssel für die Lösung der Situation liegt in Serbien, alle internationalen Akteure außer die hoffnungslosen China und Russland müssen jene Strukturen in Serbien und insbesondere den Präsidenten in die Mangel nehmen, die Jahr und Tag an dieser kriminellen Zuspitzung arbeiten. Nicht "die Serben" in Serbien sollten somit das Ziel sein, sondern nur jene einflussreichen Kreise. Nicht übersehen werden dürfen bedeutende serbische Enklaven im Kosovo außerhalb des Nordkosovo. Diese Menschen, die ein gedeihliches Zusammenleben aller Ethnien im Kosovo wünschen, werden vom Staat Serbien durch sein Handeln immer wieder auf rücksichtsloseste Weise in Gefahr gebracht.

Übrigens geht aus dem Artikel nicht hervor, wie die verletzten ausländischen Soldaten behauptetermaßen "zwischen die Fronten gekommen sind" - eine Front besteht ja aus zwei Streiparteien, welche zweite Streitpartei nahm an den gewalttätigen Ausschreitungen serbischer Extremisten teil?

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GunterKoeberl-Marthyn (17.923 Kommentare)
am 31.05.2023 12:20

Diese kleinen Balkanländer mit Serbien sollten schon lange in der EU sein, wir bezahlen die Autobahnen und Russland hält sich dort die Tür offen. Wenn im Kosovo Wahlen stattfinden, wo die Serben eine Mehrheit haben, aber aus Protest nicht hingehen, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn albanische Bürgermeister dort die Sessel einnehmen. Die Dummheit bietet selten eine gute Lösung! Man bedenke, Griechenland kann am Landweg nicht erreicht werden, wenn diese Länder nicht zur EU kommen und das müsste die EU auch schon lange wissen. Ich bin für einen Beitritt der Ukraine in die EU, aber vorher müssen die Balkanländer eingebunden werden und die Türkei hat sich auch beworben und leistet enormes in der Flüchtlingsfrage und könnte das Bindeglied für einen Frieden mit Russland sein, alles ginge eigentlich Hand in Hand, aber die Politiker wollen alle ihre Hausmacht ausspielen und vielen fehlt es an Visionen! Möge der Hausverstand gewinnen und die Dummheit verlieren! Carpe Diem für ALLE!

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 31.05.2023 17:32

Sie meinen es vermutlich gut, bedenken aber die Möglichkeiten und Voraussetzungen einer gedeihlichen Zusammenarbeit nicht. Die EU tut gut daran, zuerst ihre evidenten schweren inneren Probleme zu lösen, bevor sie neue Mitglieder aufnimmt, zumal welche, die aktiv Krieg führen, oder Länder ohne ausreichende demokratische Standards. Unabhängig davon sollte sie sich natürlich um eine aktive Friedenspolitik insbesondere auch in ihrem näheren Umkreis bemühen und dort beim wirtschaftlichen und rechtsstaatlichen Aufbau helfen, dazu gehört auch der effektive Kampf gegen Mafia und Korruption, der den genannten Ländern nicht einmal etwas kosten würde, außer entsprechende Leistungsbereitschaft - wobei man auch hier unterscheiden muss zwischen normaler Bevölkerung und korrupten Strukturen in Wirtschaft und Politik.

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Klettermaxe (10.508 Kommentare)
am 31.05.2023 08:49

Es ist nur eine Frage der Zeit, dass es explodiert, wenn man sich über Generationen hasst und niemand bereit ist, Kompromisse einzugehen.

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 31.05.2023 17:36

Ist das die Auskunft vom Fehlinger Günther, urschlau.

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