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NATO will mehr als 300.000 Soldaten in erhöhte Bereitschaft versetzen

Von OÖN, 28. Juni 2022, 00:04 Uhr
NATO will mehr als 300.000 Soldaten in erhöhte Bereitschaft versetzen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde gestern per Video zum G7-Gipfel zugeschaltet. Bild: APA/AFP/POOL/BENOIT TESSIER

BRÜSSEL / KIEW. Unmittelbare Reaktion des Militärbündnisses auf russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs will die NATO die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte auf mehr als 300.000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg gestern vor dem Gipfeltreffen der 30 Mitgliedstaaten in Madrid an. Bisher umfasst die NATO-Eingreiftruppe NRF rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten. Zudem sollen Kräfte auch bestimmten Gebieten zugeordnet werden.

Damit könnten etwa deutsche Soldaten fest dafür eingeplant werden, litauische Truppen im Fall eines russischen Angriffs zu unterstützen. Die Truppen sollen in Friedenszeiten in der Regel unter nationalem Kommando stehen, könnten dann aber im Ernstfall vom Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa angefordert werden. Für die Truppen würden zudem feste Zeiten für die Einsatzbereitschaft vorgegeben.

Nach Angaben von Stoltenberg hat der Schutz der Ostflanke oberste Priorität für das Verteidigungsbündnis mit derzeit 30 Mitgliedstaaten. Er erwarte, dass bei dem heute Abend beginnenden NATO-Gipfel deutlich gemacht werde, dass die Alliierten Russland als die "bedeutendste und direkteste Bedrohung" ansehen.

OÖNplus Außenpolitik

Starkes Signal

Clemens Schuhmann

Das Verteidigungsbündnis NATO stellt sich neu auf

von Clemens Schuhmann

G7-Gipfel verschärft Sanktionen

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wollen die USA und die anderen G7-Staaten nach Angaben der US-Regierung weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau verhängen. Russlands Zugang zu wichtigen Materialien, Dienstleistungen und Technologien solle so weiter eingeschränkt werden, teilte das Weiße Haus gestern beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern mit. Zu den G7 gehören die USA, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan.

Ausgeweitet würden auch US-Sanktionen gegen den russischen Rüstungssektor. Damit solle Russlands Fähigkeit eingeschränkt werden, "militärische Ausrüstung zu ersetzen, die es in seinem brutalen Krieg gegen die Ukraine bereits verloren hat". Zudem einigte man sich darauf, Einnahmen aus erhöhten Zöllen auf russische Exporte als Finanzhilfe an die Ukraine weiterzuleiten. Neue Zölle auf russische Waren sollten genutzt werden, "der Ukraine zu helfen und sicherzustellen, dass Russland den Preis für seinen Krieg zahlt", erklärte die US-Regierung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte von den G7-Staaten, "alles zu tun", um den Krieg mit Russland noch heuer zu beenden. Selenskyj, am zweiten Gipfeltag per Video zugeschaltet, forderte massive Hilfe für das Ende des Krieges. Er habe erklärt, dass der Krieg noch lange dauern werde, wenn er sich bis in den Winter hinziehe, hieß es aus G7-Kreisen.

Selenskyj verwies etwa auf die Härte des Winters, die Gefechte erschwere. Laut dem Büro Selenskyjs bedankte sich der Präsident auch für die finanzielle und militärische Unterstützung. "Die Ukraine hat die Unterstützung der Staaten der großen Sieben gespürt", sagte er.

"Hilfe so lange wie nötig"

Die G7-Staaten sicherten der Ukraine umgehend ihre Hilfe zu. Es sei die Entscheidung der Regierung in Kiew, wie eine Friedenslösung gestaltet werden könne. "Wir werden weiterhin finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung leisten und stehen an der Seite der Ukraine so lange wie nötig", hieß es in einem Statement. "Wir werden weiterhin nach neuen Wegen suchen, um Russland von der Teilnahme am Weltmarkt zu isolieren", hieß es weiter.

Erneut riefen die G7 Russland zu einem Ende des Krieges auf – und warnten eindringlich vor einem Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen.

Vergleich mit Anti-Hitler-Kampf

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Unterstützung für die Ukraine mit dem Kampf gegen Adolf Hitler verglichen. Der Preis für die Freiheit sei es wert, gezahlt zu werden, sagte Johnson am Montag dem Sender BBC am Rande des G7-Gipfels.

Die Demokratien hätten zur Mitte des 20. Jahrhunderts lange gebraucht, um eine Antwort auf Tyrannei und Aggression zu finden, und es sei sehr teuer gewesen. "Aber mit der Niederlage der Diktatoren, vor allem von Nazi-Deutschland, brachte dies viele Jahrzehnte der Stabilität, eine Weltordnung, die sich auf ein regelbasiertes internationales System stützte", betonte Johnson. "Das ist schützenswert, das ist es wert, verteidigt zu werden, das bringt langfristigen Wohlstand."

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 28.06.2022 20:20

Wie lange lassen sich die Menschen das noch gefallen, wie uns der Komiker, und seine Handlanger, die Poliker und Journalisten, direkt auf einen Weltkrieg zusteuern ?

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 28.06.2022 19:20

Nicht ausgeschlossen, dass der nächste Weltkrieg in Europa ausgetragen wird.

Der Wiederaufbau Europas wäre für Asien, RU und den USA ein gutes Geschäft.
Bei 550 Mio. Einwohnern sollte es aber nicht schwer sein, ein paar Millionen freiwillige Soldaten zur Verfügung zu haben um die Agressoren zum Teufel zu jagen.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 28.06.2022 17:58

ALTERNATIVEN zu den Sanktionen???

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bicmax21 (877 Kommentare)
am 28.06.2022 13:03

Schritt für Schritt in die Eskalation statt raus. Schon sehr bedenklich die Kräftespielchen auf beiden Seiten. Die neue Weltordnung sieht dann wohl wieder aus wie die Blockteilung des letzten Jahrhunderts.

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 28.06.2022 13:06

Etwas in dieser Art strebt Russland an: China, Russland und die USA teilen die Welt untereinander auf. Diese 3 Staaten sind die einzigen voll souveränen.

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nodemo (2.205 Kommentare)
am 28.06.2022 10:59

Sich an den guten Dingen des Lebens erfreuen – mit allem, was dazugehört und mit allen, die uns lieb sind, am 9.10 bekommen wir die Chance, denn wie viele ihre Stimme abgeben, macht einen Unterschied, ob wir wieder ein neutrales sanktionsbefreites Österreich erkämpfen, wie nach dem Krieg , unsere Großväter.
Ehrlich gesagt, es gibt ziemlich viele Feiglinge in der Nato, dass sich so wenige Leute zur Kriegsvermeidung vorher und mitten im Krieg für den Frieden kämpfen.

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 28.06.2022 13:07

Wer hat denn Sanktionen gegen Österreich verhängt?

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 28.06.2022 15:04

3 angebliche Waisenknaben.

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hanix (666 Kommentare)
am 28.06.2022 08:44

Si vis pacem, parabellum! Leider hat dieser alte lateinische Spruch auch im 21. Jahrhundert seine Aktualität nicht verloren. Deutschland und Frankreich haben 2008 die Aufnahme der Ukraine in die NATO abgelehnt um Russland nicht zu verstimmen. Diese Geste des Appeasement ist ganz ordentlich daneben gegangen! Hier handelt es sich um die politisch führenden Mächte in der EU. Bei dieser Politik des Versagens ist es kein Wunder, dass ein Teil der sogenannten Sanktionen Eigentore sind!

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Peter2012 (6.079 Kommentare)
am 28.06.2022 07:51

Warum wird ein Staat welcher einen Angriffskrieg führt und die Souveränität eines anderen Staates nicht anerkennt nicht aus der UNO ausgeschlossen???

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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 28.06.2022 07:55

Weil sich die UNO durch das Vetorecht eben dieses Land selbst ad absurdum führt... Russland würde den Antrag einfach blockieren.

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Peter2012 (6.079 Kommentare)
am 28.06.2022 08:06

@ TRADIWABERL:

UNO, NATO, EU ... da ist es schwer einen gemeinsamen Nenner zu finden!!!

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 28.06.2022 19:21

Wer ist die UNO?

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Linz2013 (3.127 Kommentare)
am 28.06.2022 08:32

Ja, diese Frage kam mir auch oft in den Kopf.

Schlussendlich ist die UNO der letzte Ort, wo zumindest noch gesprochen wird. Ein Ausschluss wäre da kontraproduktiv. Diplomaten sollen dort die Gelegenheit haben, sich Rede und Antwort stellen zu müssen. Ich denke, dass sie dort auch "fühlen können", dass sie isoliert sind.

Bei dieser Gelegenheit ist es sehr interessant über die UN-Charta zu lesen: https://unric.org/de/charta/

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wawa (1.225 Kommentare)
am 28.06.2022 12:53

Da hätte man in der Vergangenheit dann auch die Nato-Staaten ausschließen müssen.

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