Nach Farbattacke: Russland bestellt Polens Botschafter ein
MOSKAU/WARSCHAU. Nach der Farbattacke auf Russlands Botschafter in Warschau hat Russland den polnischen Botschafter in Moskau ins Außenministerium zitiert.
Er habe einen mündlichen Protest wegen des Vorfalls auf dem Warschauer Mausoleumsfriedhof am 9. Mai zu hören bekommen, sagte Botschafter Krzysztof Krajewski am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP.
Demonstranten hatten am Montag Russlands Botschafter Sergej Andrejew in Warschau mit roter Farbe begossen und ihn daran gehindert, am "Tag des Sieges" Blumen auf einem Friedhof für sowjetischen Soldaten niederzulegen. Polens Innenminister Mariusz Kaminski kommentierte den Vorfall mit den Worten, die Regierung habe dem Botschafter zuvor von seinem Vorhaben abgeraten, und die Demonstration sei legal gewesen.
Polens Botschafter Krajewski sagte nach seiner Einbestellung ins Moskauer Außenministerium, er habe den Standpunkt von Außenminister Zbigniew Rau wiederholt. Dieser hatte von einem "höchst bedauerlichen Vorfall" gesprochen und betont, Diplomaten ständen unter einem besonderen Schutz, unabhängig von der Politik der Regierung, die sie vertreten.