Nach drei Jahren öffnet China wieder seine Grenzen
PEKING/WIEN. Gestern endete die Abschottung, doch was in China viel Freude auslöst, bereitet im Ausland Sorge.
Nach dem Ende der Null-Covid-Politik öffnet sich China wieder zum Ausland. Gestern endete die fast drei Jahre andauernde Abschottung. Bereits am ersten Tag der neugewonnenen Freiheit strömten zehntausende Reisende aus Hongkong nach China.
Von Hongkong gilt allerdings vorerst eine Quote von 50.000 Einreisen pro Tag, für die sich Besucher erst über eine Online-Plattform anmelden müssen. Die Nachfrage war groß: 410.000 Hongkonger haben sich angemeldet. In umgekehrte Richtung konnte am Sonntag ähnlich eine begrenzte Zahl von 6600 Reisenden aus China über die Grenze nach Hongkong wechseln. Um einreisen zu dürfen, müssen sie noch vor der Abreise negative PCR-Tests aus den letzten 48 Stunden nachweisen. Selbiges gilt auch in einigen EU-Ländern, darunter Österreich, wo heute der erste Flieger aus China landet.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zeigte sich zufrieden mit der raschen Umsetzung, hat aber keine Sorge hinsichtlich einer Verschärfung der Corona-Situation in Österreich. Im Gegensatz zu China gebe es in Österreich eine breite Immunität gegen die auch in China dominierende Omikron-Variante. Rauch hatte die Testpflicht am Donnerstag angekündigt. Er reihte sich damit ein in Entscheidungen mehrerer Regierungen weltweit. So haben bisher Deutschland, Schweden, Belgien, die Niederlande, Griechenland, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, die USA, Israel, Japan und Portugal Corona-Testerfordernisse angekündigt. Marokko ging sogar einen Schritt weiter und untersagte unabhängig von der Nationalität der Reisenden jegliche Einreisen aus China.
- ZIB 1 : China öffnet Grenzen
- ZIB 1 : ORF-Korrespondent Josef Dollinger spricht unter anderem über die Volkswirtschaft Chinas sowie über den radikalen Kurswechsel der Null-Covid-Politik.
Seit der Aufgabe der Null-Covid-Politik Anfang Dezember rollt eine massive Infektionswelle durch China. Nach Schätzungen des in London ansässigen Datenverarbeiters Airfinity infizieren sich gegenwärtig jeden Tag 2,5 Millionen Menschen neu, während täglich 16.600 sterben. Nach diesen Schätzungen soll es schon 209.000 Tote gegeben haben. Bis Ende April könnte die Zahl der Corona-Toten den Hochrechnungen zufolge auf 1,7 Millionen anwachsen.
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