"Nach dem Brexit ist Großbritannien ein Außenseiter"
BRÜGGE. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagt beim Abschied nicht leise Servus.
Der scheidende EU-Spitzenpolitiker, der sein Amt Ende des Monats an den Belgier Charles Michel übergibt, kritisierte in einer Rede vor dem neuen Studien-Jahrgang des Europakollegs in Brügge die Brexit-Befürworter in Großbritannien scharf.
Zu der von den "Brextiteers" gerne geäußerten Behauptung, Großbritannien werde wieder zu einer globalen Macht aufsteigen, wenn es die EU erst einmal verlassen habe, sagte Tusk: "Ich habe überall dasselbe gehört, in Indien, Neuseeland, Australien, Kanada und Südafrika – alles Mitglieder des Commonwealth: Dass das Vereinigte Königreich nach seinem Abschied ein Außenseiter werde, ein zweitklassiger Spieler, während das Schlachtfeld von China, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union besetzt sein wird."
Seit fünf Jahren im Amt
Tusk kam 2014 ins Amt und gibt dieses am 1. Dezember an den ehemaligen belgischen Premier Charles Michel ab. Der Präsident des Europäischen Rats hat die Aufgabe, zwischen den EU-Staaten zu vermitteln und die regelmäßigen Gipfeltreffen zu leiten.
Sein großes Thema sei die Einheit der EU gewesen, sagte Tusk und stellte besonders heraus, Griechenland in der Eurozone gehalten zu haben. "Ich habe die Griechen vor einer übermäßig harten und manchmal orthodoxen Herangehensweise der Deutschen und der Niederländer bewahrt", sagte der Pole abschließend.
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In der NATO aber nicht. Sicher nicht: GB hat die Bombe und Flugzeugträger auch.