Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Macron will im U-Boot-Streit mit Biden reden

Von nachrichten.at/apa, 19. September 2021, 14:07 Uhr
FILES-FRANCE-AUSTRALIA-US-BRITAIN-DEFENCE
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (R) Bild: LUDOVIC MARIN (POOL)

PARIS/WASHINGTON. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Streit um einen geplatzten U-Boot-Verkauf an Australien in den kommenden Tagen mit US-Präsident Joe Biden telefonieren.

Australien hatte im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 zum Kauf französischer U-Boote aufgekündigt. Frankreich beorderte deshalb seine Botschafter aus den USA und Australien zu Beratungen heim.

In den kommenden Tagen sei ein Telefongespräch Macrons mit Biden geplant, hieß es am Sonntag aus dem Élyséepalast in Paris. Das Datum und die Uhrzeit stünden aber noch nicht fest.

Frankreich sieht das Scheitern seines Milliardenvertrags über U-Boot-Verkäufe an Australien nicht nur als geschäftlichen Rückschlag, sondern auch als Belastung der NATO und Herausforderung der EU. Australien hatte im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 aufgekündigt. Frankreich beorderte deshalb seine Botschafter aus den USA und Australien zu Beratungen heim.

"Es gab Lügen, es gab Doppelzüngigkeit, es gab einen starken Vertrauensbruch", sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian am Samstag im Sender France 2. "In einer richtigen Allianz redet man miteinander und respektiert sich. Das war nicht der Fall." Das belaste auch das neue strategische Konzept der NATO, das beim nächsten Gipfel 2022 in Madrid besprochen werden sollte. Bis auf Australien gehören alle Beteiligten zu der westlichen Allianz.

Man müsse nun auch die Stärke der Allianz mit den USA hinterfragen, so Le Drian. Europa müsse seine Interessen nach dem Fall Afghanistans an die Taliban und dem U-Boot-Streit besser schützen. "Wenn die Europäer nicht merken, dass sie sich zusammentun und gemeinsam ihre Interessen verteidigen müssen, wenn sie Teil der Geschichte bleiben wollen, dann wird ihr Schicksal ein ganz anderes sein. Und wir können nicht in diese schädliche Richtung gehen."

US-Präsident Biden, Australiens Regierungschef Scott Morrison und der britische Premierminister Boris Johnson hatten eine neue Allianz gegen sich "rasch entwickelnden Bedrohungen" verkündet, die sich offensichtlich gegen China richtet. Dazu gehört der Schwenk Australiens zur Beschaffung atomgetriebener U-Boote mit Hilfe der beiden Partner. Frankreich hätte Boote geliefert, die mit Diesel und Strom angetrieben werden.

Großbritannien verteidigte den neuen Dreierbund. "Freiheiten müssen verteidigt werden, daher bauen wir starke Sicherheitsbeziehungen in aller Welt auf", sagte die neue Außenministerin Liz Truss im "Telegraph" (Sonntag). Neben Atom-U-Booten wolle man mit Australien und den USA auch den militärischen Einsatz künstlicher Intelligenz ausbauen. Zuvor hatte die US-Regierung deutlich gemacht, dass sie die Spannungen mit Frankreich beilegen möchte.

Malaysia warnte am Samstag, der Rüstungspakt könne ein atomares Wettrüsten im Indopazifik auslösen. Ministerpräsident Datuk Seri Ismail Sabri Yaakob habe in einem Telefonat mit Morrison zudem auf die Vereinbarung einer atomwaffenfreien Zone in Südostasien hingewiesen, berichtete die malaysische Nachrichtenagentur Bernama.

Die Furcht vor einem Wettrüsten mit Atomwaffen ergibt sich aus dem Umstand, dass die Kerntechnik-Infrastruktur für U-Boote nicht unter die Kontrollen der Internationalen Atomenergieagentur IAEO fallen. Dies könnte ausgenutzt werden, um heimlich Material für Atombomben abzuzweigen. In 50 Jahren sei dieses Schlupfloch noch nie ausgenutzt worden, sagte James Acton vom Friedensforschungsinstitut Carnegie Endowment for International Peace dem Fachmagazin "Breaking Defence". Andere Staaten könnten dem Beispiel Australiens folgen und dabei nicht so zurückhaltend, zum Beispiel der Iran.

Experten erwarten, dass Australien für den Bau der U-Boote zehn bis 20 Jahre brauchen wird, weil das Land über keine Atomtechnik-Infrastruktur und Atomexperten verfügt. Australien könnte auf Technik der Jagd-U-Boote der amerikanischen Virginia-Klasse und der britischen Astute-Klasse bauen.

mehr aus Außenpolitik

Nach Wahlsieg: "Niemand wird mehr Russland unterdrücken"

Wählen um zwölf Uhr als Protest gegen Putin

Putin: "Umfassender Konflikt mit der NATO nicht auszuschließen"

Israel ruft zu Evakuierung von Shifa-Spital und Umgebung auf

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
soluxtec (457 Kommentare)
am 19.09.2021 22:19

Warum kriecht er ihm in den Hintern?
Austritt aus der NATO und fertig
Was von den Amis zu halten ist hat er ja jetzt gesehen

lädt ...
melden
antworten
u25 (4.885 Kommentare)
am 19.09.2021 14:56

Was gibt es da zu reden wenns bei dem Deal um mehr als 55 Milliarden für die Amis geht ?

Trump war Öl
Biden ist Rüstung

War einigen anscheinend bisher nicht bekannt

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen