London: Schottisches Unabhängigkeitsreferendum bei "klarem Willen"
LONDON. Erstmals hat die Regierung des britischen Premierministers Boris Johnson angedeutet, einem neuen Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands nicht im Wege zu stehen.
"Wenn es eindeutig einen klaren Willen für ein Referendum gibt, dann wird es eines geben", sagte Staatsminister Michael Gove der Zeitung "Sunday Mail". Bei der schottischen Parlamentswahl hatten Parteien gewonnen, die für die Unabhängigkeit eintreten.
Nach Umfragen schwindet die Zustimmung zu einer Loslösung vom Vereinigten Königreich aber wieder. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte nach der Wahl angekündigt, die Unabhängigkeitsfrage voranzutreiben. Allerdings sind die meisten Experten der Ansicht, dass dafür die Zustimmung der britischen Regierung nötig ist. Johnson lehnt bisher eine weitere Volksbefragung ab. 2014 hatte Schottland knapp für den Verbleib im Königreich gestimmt. Allerdings nahm das Thema nach dem Brexit-Referendum 2016 wieder Fahrt auf, da eine klare Mehrheit der Schotten den EU-Austritt ablehnt.
"Im Prinzip kann das schottische Volk unter den richtigen Umständen diese Frage erneut stellen", sagte Gove, der selbst aus Schottland stammt. "Ich glaube einfach nicht, dass es richtig ist, und die Öffentlichkeit hält es im Moment nicht für richtig, diese Frage zu stellen."
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