Lohnerhöhung soll Proteste in Chile stoppen
SANTIAGO DE CHILE. Nach wochenlangen Protesten und Ausschreitungen mit bisher rund 20 Todesopfern will die chilenische Regierung den Mindestlohn in dem südamerikanischen Land anheben. Präsident Sebastián Piñera unterzeichnete einen Gesetzesentwurf, nach dem der Mindestlohn von 301.000 auf 350.000 Pesos (427 Euro) angehoben werden soll. "Wir antworten mit Taten und nicht nur mit guten Vorsätzen auf die Forderungen der Menschen", sagte der konservative Staatschef. Rund 540.000 Menschen könnten von der Erhöhung profitieren, die über staatliche Lohnzuschüsse finanziert werden soll.
Unterdessen hat ein Gericht in Santiago eine Klage gegen Piñera und weitere hochrangige Staatsbeamte zugelassen. Ihnen wird vorgeworfen, seit Beginn der Proteste Verstöße gegen die Menschenrechte begangen zu haben.