Lage nach Ausschreitungen im Kosovo wieder ruhig
MITROVICA/BRÜSSEL. Nach den Ausschreitungen im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos am Vortag war die Lage Samstag früh ruhig.
Dies berichteten kosovarische und serbische Medien. Militante Serben in drei nordkosovarischen Gemeinden hatten am Freitag kosovarische Polizisten angegriffen, die sich Zugang zu den Gemeindeämtern verschaffen wollten, wie die Polizei in Pristina am Freitagabend mitteilte. Die Serben wollten verhindern, dass die neuen Bürgermeister in den Gemeinden Zvecan, Leposavic und Zubin Potok ihr Amt antreten.
Deren Wahl im Vormonat hatten die Serben im Nord-Kosovo boykottiert. Die Wahlbeteiligung lag deshalb bei nur 3,5 Prozent. Die neuen Bürgermeister kommen von albanischen Parteien. Im Rest des Kosovos leben heute fast ausschließlich Albaner.
Die Situation war am Freitag vor allem in Zvecan eskaliert. Die Kosovo-Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander. Fünf Polizisten erlitten Verletzungen, hieß es in der Polizei-Mitteilung. Die Serben beklagten wiederum Leichtverletzte infolge des Tränengaseinsatzes. Fahrzeuge der Kosovo-Polizei und der EU-Rechtsstaatsmission EULEX wurden angezündet oder beschädigt.
Streitkräfte in Bereitschaft
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic versetzte die Streitkräfte des Nachbarlandes in Bereitschaft. Belgrad findet sich mit der 2008 erklärten Unabhängigkeit seiner einstigen Provinz nicht ab und verlangt ihre Rückgabe.
Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien kritisierten das Vorgehen der Kosovo-Polizei mit ungewöhnlich deutlichen Worten. "Wir verurteilen die Entscheidung des Kosovos, sich trotz unserer Aufrufe zur Zurückhaltung den Zugang zu den Gemeindegebäuden im Nord-Kosovo erzwungen zu haben", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien der fünf Länder. Über die Anordnung der Bereitschaft für die serbischen Streitkräfte zeigten sich die westlichen Länder "besorgt".
Auch die NATO forderte die Behörden im Kosovo auf, "sofort zu deeskalieren". Die Militärallianz appellierte zudem an alle Seiten, die Situation durch Dialog zu lösen, wie es in einem Tweet von NATO-Sprecherin Oana Lungescu hieß.
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Kein Serbien in der EU!
UNd die Amirambos mischen sich auch schon wieder ein....