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Kritisches Buch über Trump kann am Dienstag erscheinen

Von nachrichten.at/apa, 20. Juni 2020, 17:17 Uhr
John Bolton Donald Trump
Ohne Erfolg hat sich das Weiße Haus gegen das Erscheinen von John Boltons (re.) Buch gewehrt. Bild: afp

WASHINGTON. Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, darf sein Buch mit explosiven Vorwürfen gegen US-Präsident Donald Trump wie geplant am Dienstag veröffentlichen.

Ein Bundesgericht in Washington lehnte am Samstag einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab, mit der die Trump-Regierung die Veröffentlichung in letzter Minute verhindern wollte.

Die US-Regierung habe nicht hinreichend dargelegt, dass mit einem Veröffentlichungsverbot "irreparable Schäden vermieden" werden könnten, erklärte Richter Royce Lamberth. Er verwies auch darauf, dass es schon zu spät für einen Stopp sei. 200.000 Exemplare des Buchs seien bereits innerhalb der USA verschickt worden, Tausende weitere seien ins Ausland geliefert worden. "Mit Hunderttausenden von Exemplaren rund um den Globus - viele davon in Redaktionen - ist der Schaden angerichtet", argumentierte der Bundesrichter.

Lamberth übte zugleich scharfe Kritik an Bolton. Dieser habe die Nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten aufs Spiel gesetzt, schrieb der Richter. Bolton setze sich zivilrechtlicher und möglicherweise strafrechtlicher Haftung aus. Darum sei es bei der Frage der einstweiligen Verfügung aber nicht gegangen.

Weißes Haus wehrte sich vergeblich

Die Regierung wollte die für Dienstag geplante Veröffentlichung des Buchs "The Room Where It Happened: A White House Memoir" (etwa: Der Raum, in dem es geschah - Memoiren aus dem Weißen Haus) stoppen lassen, weil das Werk diverse Geheiminformationen enthalte, deren Veröffentlichung nicht von der Regierung genehmigt worden sei.

In von US-Medien veröffentlichten Auszügen erhebt der frühere Sicherheitsberater schwere Anschuldigungen gegen Trump. Der Präsident ordne seine gesamte Außenpolitik dem Ziel unter, für eine zweite Amtszeit gewählt zu werden. So habe er etwa an den chinesischen Staatschef Xi Jinping appelliert, ihm durch die Steigerung der US-Agrarimporte im Wahlkampf zu helfen.

Bolton schreibt in dem Buch nach Angaben der "New York Times", ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wäre nicht nur wegen der Vorwürfe in der Ukraine-Affäre, sondern auch wegen anderer Fälle gerechtfertigt gewesen. Trump habe mehrfach strafrechtliche Ermittlungen zugunsten von "Diktatoren" unterbunden, etwa in Bezug auf China und die Türkei. "Das Verhaltensmuster sah nach Behinderung der Justiz als Alltagsgeschäft aus, was wir nicht akzeptieren konnten", schrieb Bolton. Trump habe seine Macht für persönliche Interessen missbraucht.

Trump bezeichnete seinen früheren Berater am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter als "krankes Hündchen" und dessen Buch als "reine Fiktion" gespickt mit Lügen. Viele der lächerlichen Aussagen, die Bolton ihm zuschreibe, habe er nie gemacht. Dies alles solle ihn "schlecht aussehen lassen", schrieb Trump.

Die US-Regierung hatte gefordert, dass Bolton für eine Veröffentlichung eine Überprüfung der Inhalte durch den Nationalen Sicherheitsrat abwarten müsse. Bundesrichter Lamberth warf dem Ex-Sicherheitsberater nun vor, diesen Prozess nach nur vier Monaten abgebrochen und das Manuskript an den Verlag geschickt zu haben. Auch Justizminister William Barr hatte kritisiert, dass Bolton nicht den vorgeschriebenen Prozess für eine Freigabe durchlaufen habe. US-Außenminister Mike Pompeo bezeichnete den Autor als "Verräter", während Trump am Samstag auf Twitter schrieb, dass Bolton Geheiminformationen "in massiven Mengen" veröffentlicht habe. "Dafür muss er einen sehr hohen Preis bezahlen."

Bolton - ein ausgesprochen rigoroser außenpolitischer Hardliner - hatte unter anderem Trumps Annäherungskurs gegenüber Nordkorea von vornherein abgelehnt. Im September 2019 schied Bolton nach weniger als eineinhalbjähriger Amtszeit im Unfrieden aus dem Weißen Haus aus.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.06.2020 20:01

Habe das Buch soeben herunter geladen... bin schon gespannt was drin steht...

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 20.06.2020 21:04

Trump hat sicher auch bei Lenin, Stalin und Mao nachgefragt.

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Rapid09 (2.610 Kommentare)
am 20.06.2020 19:45

Ich mag diesen Bolton nicht weil er ist ein Kriegstreiber und ein typischer Republikaner, Geld geht ihm ueber Alles! Er hatte doch die Chance vor dem Kongress im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump auszusagen, nur da wollte er nicht. Das haette ja die Verkaufszahlen seines Buches schmaelern koennen! Und jetzt schreibt er in seinem Buch " ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wäre nicht nur wegen der Vorwürfe in der Ukraine-Affäre, sondern auch wegen anderer Fälle gerechtfertigt gewesen". Im Prinzip wiederholt Bolton nur was wir schon vom ersten Aussenminister wissen, das Trump ein "f.....ing moron" ist.
Hoffentlich oeffnet das Buch bei so manchem eingefleischten Republikaner die Augen und sie waehlen den Vollkoffer im November nicht mehr, nur sicher bin ich mir da noch nicht. Die Amis haben auch den Bush-Krieger wieder gewaehlt. traurig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.06.2020 19:39

https://www.kabeleinsdoku.at/tv/die-trump-dynastie-der-weg-zur-macht

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DetlefvonSeggern (270 Kommentare)
am 20.06.2020 19:37

Dies wird jemanden sehr ankotzen. Aber gut so. Die Nachfrage nach diesem Buch wird sehr groß sein. Wobei man auf die Reaktion von Trump gespannt sein darf. welcher ja bereits im vor hinein versucht hat, das Erscheinen dieses Buches zu verhindern, bzw. hinauszuzögern. Wobei man auch davon ausgehen kann, das die einhundert prozentigen Anhänger von Trump dieses Buch gar nicht beachten, und alles als Lüge und Hirngespinste hinstellen, was da niedergeschrieben ist. So wie es ihr Herr auch tut, welcher in seiner bisherigen Amtszeit "ohne" Fehl und Tadel war/ist.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 20.06.2020 18:34

Trump hätte die chinesischen Kommunisten gebeten - wie blöd kann ein Buch noch sein?

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( Kommentare)
am 20.06.2020 18:17

Gibt ja scheinbar kaum ein land auf der welt, welches mr. “america first“ nicht um wahlhilfe angebettelt hat.

Putin hat seine erste wahl gesichert, die chinesen und ukrainer und wer weiß wer noch aller sollten es bei der zweiten sein.

Wenn die amerikaner wirklich einen präsidenten von solch zweifelhafter qualität wünschen, sollen sie ihn gleich aus den reihen der mafia rekrutieren.

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