Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Kein G, keine Arbeit: Italien verschärft die Corona-Regeln

16. Oktober 2021, 00:04 Uhr
Bild: APA

ROM. Kein anderes Land Europas geht so weit: In Italien darf seit gestern nur noch arbeiten, wer ein gültiges 3-G-Zertifikat besitzt.

Die Proteste sind laut, auch wenn sie von einer kleinen Minderheit stammen. Denn mehr als 80 Prozent der Italiener über zwölf Jahren sind bereits geimpft.

Die neue Regelung, mit der die italienische Regierung die Impfquote weiter steigern will, betrifft 23 Millionen Menschen: Nur wer mindestens mit einer Dosis geimpft oder vor weniger als sechs Monaten genesen oder aktuell negativ getestet ist, darf ab sofort am Arbeitsplatz erscheinen. Selbst im Homeoffice gilt die 3G-Regel. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass alle Impf- und Zertifikatsgegner sich einfach in die Heimarbeit verabschieden, so die Begründung der Regierung. Ausgenommen von der Zertifikatspflicht sind einzig Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Bildergalerie: 3G-Pflicht im Job: Italiener steigen auf die Barrikaden

3G-Pflicht im Job: Italiener steigen auf die Barrikaden
(Foto: AFP) Bild 1/13
Galerie ansehen

Sie müssen ein ärztliches Zeugnis vorlegen. Die Regierung arbeitet an einem QR-Code allein für sie. Coronatests sind in Italien kostenpflichtig. Impfgegner müssen daher ab sofort mehrmals pro Woche aus eigener Tasche 15 Euro fürs Testen zahlen, bloß um an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Große Konzerne wie Michelin, Metro oder Pirelli bieten ihren Angestellten zumindest übergangsweise kostenlose Tests an, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Doch generell dürfte es schwer werden, alle rechtzeitig dreimal pro Woche zu testen – Apotheken und Labore führen bereits Wartelisten, in manchen Städten sind sie bis Dezember ausgebucht. Ob sie die hohe Anfrage in den Griff bekommen, ist ungewiss.

Hohe Geldstrafen

Die Strafen sind hoch: Wer ohne Grünen Pass am Arbeitsplatz erwischt wird, riskiert eine Geldstrafe: 600 bis 1500 Euro. Auch der Arbeitgeber, der nicht kontrolliert, muss zahlen: 400 bis 1000 Euro.

Dementsprechend groß ist die Wut. In Triest, wo einige Arbeitergruppen damit gedroht hatten, den Hafenbetrieb ganz zu blockieren, kamen tausende Demonstranten. Auch in anderen großen Häfen wie Genua und Venedig wurde gegen die neue 3-G-Regel demonstriert. Zudem drohten Lkw-Fahrer, die Autobahnen zu blockieren. Ihre Argumente klingen einleuchtend: Nicht nur, dass sie allein im Lkw sitzen, für ausländische Frächter gelten die 3-G-Regeln nämlich nicht. Zudem beschweren sie sich, dass sie während des Lockdowns die Versorgung aufrechterhalten hatten und sich nun ein Entgegenkommen der Regierung erwarten.

Während die Proteste im ganzen Land gestern weitgehend ruhig verliefen, war die Nervosität in Rom groß: Dort ist die Kritik an der Regierung besonders heftig. Die Angst, dass sich heute Proteste wie am vergangenen Samstag wiederholen, war groß. 10.000 Menschen hatten sich vergangene Woche zunächst friedlich versammelt, bevor es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam.

mehr aus Außenpolitik

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Israels Armee führt "Offensivaktion" im Südlibanon aus

Spaniens Premier Sánchez lässt überraschend Amtsgeschäfte ruhen

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
AlleMenschenSindGleich (2.837 Kommentare)
am 18.10.2021 12:09

Politiker sollten an der vordersten Streikfront, an der Seite der Menschen stehen, welche nicht zur Arbeit gehen dürfen.

Aber nein, anstelle dessen, fallen sie den Menschen in den Rücken!

Was wir erleben, das ist Zeitgeschichte.

lädt ...
melden
danube (9.663 Kommentare)
am 16.10.2021 12:28

Das Corona-Regime des Bankers Mario Draghi, eine neokommunistische Diktatur der kapitalistischen Finanziers, deren würdiger Vertreter er ist, sieht sich massiven Protesten vom Norden bis zum Süden der Halbinsel gegenüber.

https://unser-mitteleuropa.com/italien-blockiert-von-nord-bis-sued/

lädt ...
melden
pferdekopf (3.039 Kommentare)
am 16.10.2021 11:16

Gesunde Menschen diskriminieren, weil sie gesund sind? Ob das gut geht?

lädt ...
melden
ECHOLOT (8.818 Kommentare)
am 16.10.2021 11:01

BRAVISSIMO ! den italienern die zusammenhalten u gemeinsam aufstehen gegen diese "coronadiktatur!"
über 80% geimpft u trotzdem gehen die einschränkungen weiter!
da sollten sogar die geimpften langsam draufkommen dass es eben NICHT um die gesundheit geht! die politik treibt ein falsches spiel!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen