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Karikaturenstreit: Ausschreitungen im Libanon, Israel und Gaza

Von nachrichten.at/apa, 30. Oktober 2020, 16:47 Uhr
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Bildergalerie Nahost: Ausschreitungen wegen Mohammed-Karikaturen
Bild: JOSEPH EID (AFP)

BEIRUT/JERUSALEM/GAZA. Am Freitag ist es im Libanon, Israel und Palästina zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen Frankreichs Position zu Meinungsfreiheit und Mohammed-Karikaturen gekommen.

Auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Sharif/Das edle Heiligtum) in Jerusalems Altstadt, einer der heiligsten Stätten des Islam, versammelten sich nach den Freitagsgebeten viele gläubige Muslime. Ikrima Sabri, Leiter des Höchsten Islamischen Rats der Palästinenser, hatte für Freitag zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen.

Dem französischen Staatschef Emmanuel Macron wird die Verletzung religiöser Gefühle von Muslimen vorgeworfen. Macron hatte bei einer Gedenkfeier zu Ehren des von einem Islamisten enthaupteten Lehrers Samuel Paty gesagt, Frankreich werde nicht "auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen". Der Lehrer hatte im Unterricht Mohammed-Karikaturen als Beispiel für Meinungsfreiheit gezeigt. Macrons Äußerungen führten weltweit zu Protesten von Muslimen.

Ausschreitungen im Libanon

Im Libanon ist es am Freitag zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen. Hunderte Demonstranten zogen nach den Freitagsgebeten in der Hauptstadt Beirut auf die Straße, wie Augenzeugen berichteten. Sicherheitskräfte sperrten den Weg zur französischen Botschaft ab. Einige der Demonstranten hätten Flaschen und Steine auf die Polizei geworfen. Diese setzte Tränengas sein.

Lokalen Medien zufolge waren Demonstranten mit Bussen aus anderen Gebieten des Landes nach Beirut gebracht worden. Einige trugen Plakate mit der Aufschrift der im Libanon weitgehend unbekannten islamistischen Partei Hisb al-Tahrir (Partei der Befreiung). Als frühere Kolonialmacht hat Frankreich noch immer enge Beziehungen zum Libanon. Der französische Staatschef Emmanuel Macron hatte das Land nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut zweimal besucht und unter anderem den Reformdruck auf die Regierung erhöht.

Aufruf zum Boykott Frankreichs

Auch im Gazastreifen hatte die dort herrschende Hamas Freitag Protestkundgebungen mit Hunderten Teilnehmern organisiert. Die Hamas-Führung rief Palästinenser, Araber und Muslime weltweit zum Boykott Frankreichs auf. Vor Demonstranten im Flüchtlingslager Jebalia rief Hamas-Führer Fathi Hammad: "Die arabische und islamische Welt muss sich einig gegen diese kriminelle Attacke auf unseren Propheten stellen." Hammad sagte: "Die Schmähung unseres Propheten Mohammed durch Frankreich verletzt den Glauben von zwei Milliarden Muslimen auf der Welt." Bei einer brutalen Messerattacke in einer Kirche in der südfranzösischen Metropole Nizza wurden am Donnerstag drei Menschen getötet. Der mutmaßliche Täter, der aus Tunesien stammen soll, wurde von Polizisten schwer verletzt und festgenommen. Frankreich rief die höchste Terrorwarnstufe aus, Macron sprach von einem "islamistischen Terroranschlag".

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