Japan verlängert die Laufzeiten seiner Atomkraftwerke

TOKIO. Japan hat die Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomreaktoren beschlossen.
Das Parlament setzte am Mittwoch ein Gesetz in Kraft, mit dem die Betriebsdauer nicht länger auf 60 Jahre beschränkt wird, sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden. So will das rohstoffarme Land seine Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern und seine Klimaschutzziele erreichen: Bis zum Jahr 2050 soll der CO2-Ausstoß auf null reduziert werden.
Nach der Katastrophe in Fukushima 2011 hatte Japan sämtliche Kernkraftwerke im Land heruntergefahren und deutlich verschärfte Sicherheitsstandards eingeführt. Von Japans gegenwärtig 33 betriebsbereiten Reaktoren sind bisher erst zehn Meiler wieder ans Netz genommen worden.
Unterdessen nimmt ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Japan eine letzte Prüfung vor, bevor das Land beginnt, große Mengen aufbereitetes radioaktives Wasser aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer zu leiten – ein Plan, der von örtlichen Fischern und den Nachbarländern abgelehnt wird.