Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Italien: Der Rücktritt, um weiter zu regieren

27. Jänner 2021, 00:04 Uhr
Italien: Der Rücktritt, um weiter zu regieren
Der 56-jährige Regierungschef Conte kämpft um sein Amt. Bild: Reuters

ROM. Ministerpräsident Giuseppe Conte hofft nun auf einen neuen Auftrag zur Bildung einer stabileren Regierung.

Nun ist es offiziell: Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seinen Rücktritt eingereicht. Er will damit nach der wochenlangen Regierungskrise den Weg frei machen für eine neue Regierungsbildung. Das letzte Wort liegt nun beim Staatspräsidenten. Sergio Mattarella nahm Contes Rücktritt gestern zwar an, er bat ihn jedoch, vorerst im Amt zu bleiben.

Vorangegangen war der Krise ein Streit zwischen Conte und dem kleineren Koalitionspartner Italia Viva (IV) des früheren Ministerpräsidenten Matteo Renzi. Nach dem Konflikt um die Verwendung von EU-Hilfsgeldern hatte die IV ihre beiden Ministerinnen aus dem Kabinett abgezogen. Conte und sein Mitte-links-Bündnis verfügten somit seit dem 13. Jänner über keine ausreichende Mehrheit mehr.

Durch seinen jetzigen Rücktritt ist Conte jedoch nicht unbedingt abgeschrieben: Staatspräsident Mattarella könnte ihn erneut mit der Bildung eines Bündnisses beauftragen. Contes zuletzt verbliebene Koalitionspartner wollen jedenfalls mit ihm weiterregieren. Der Premier hofft, mithilfe von Überläufern aus dem Oppositionslager eine neue Mehrheit zu finden.

Versöhnung möglich

Auch eine Versöhnung zwischen Conte und Ex-Ministerpräsident Renzi wird nicht ausgeschlossen. Conte könnte Renzis IV einige wichtige Ministerposten anbieten, um sich ihre Unterstützung zu sichern.

Sollte es Conte aber nicht gelingen, eine neue Regierungskoalition unter seiner Führung zu zimmern, käme auch eine Expertenregierung infrage. Diese könnte Italien zunächst durch die drängendsten Angelegenheiten manövrieren, wie etwa Absprachen mit Brüssel bezüglich Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Als möglicher Kandidat für die Führung einer derartigen Regierung wird der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi gehandelt. Eine letzte Möglichkeit wäre, vorgezogene Wahlen abzuhalten.

Italiens Ex-Regierungschef Matteo Renzi ist nach eigenen Angaben bereit, ein klar europafreundliches Kabinett zu unterstützen. Priorität der neuen Regierung sollte die Umsetzung des Wiederaufbauprogramms Recovery Plan mit milliardenschwerer Dotierung aus verschiedenen EU-Fonds sein, forderte Renzi am Dienstag in Rom.

Die neue Regierung solle dem Land „konkrete Antworten auf die dramatischen Herausforderungen dieser Pandemie geben“, forderte Renzi. Besonders wichtig sei es, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und neue Jobs zu schaffen.

Zugleich spaltet sich die oppositionelle Mitte-Rechts-Allianz. Während die Lega und die Rechtspartei Fratelli d´Italia (Brüder Italiens) angesichts guter Umfragewerte auf Neuwahlen drängen, will die konservative Forza Italia von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi eine Einheitsregierung unterstützen. „Die Italiener haben wenig Verständnis für diese Regierungskrise. Sie wollen vielmehr wissen, wie wir die Pandemie bewältigen und wann sie geimpft werden können“ betonte der Vize-Vorsitzende der Forza Italia, Antonio Tajani.

mehr aus Außenpolitik

Nehammer bei EU-Gipfel: Israels Gegenreaktion soll "maßvoll" sein

Wie Europa seine Wirtschaft verteidigen will

USA und Großbritannien verhängen neue Sanktionen gegen Iran

Irans Präsident droht Israel: Erster Angriff war "limitiert"

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen