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Israel macht Iran für tödlichen Angriff auf Öl-Tanker verantwortlich

Von nachrichten.at/apa, 01. August 2021, 10:57 Uhr

JERUSALEM/TEHERAN. Israel hat den Iran beschuldigt, für einen mutmaßlichen Drohnenangriff auf einen Öltanker im Indischen Ozean verantwortlich zu sein.

Außenminister Yair Lapid forderte eine scharfe internationale Reaktion auf Teherans Vorgehen. Sein US-Kollege Antony Blinken sagte die Unterstützung Washingtons bei den Ermittlungen zu. Der Iran wies indes die Vorwürfe zurück. Der Öltanker war am Donnerstag vor der Küste des Oman angegriffen worden. Zwei Besatzungsmitglieder wurden getötet.

Blinken und Lapid hätten vereinbart, gemeinsam mit anderen Partnern die "Fakten" zu dem Angriff auf den Tanker "MT Mercer Street" zu ermitteln und über "angemessene weitere Schritte" zu beraten, teilte das US-Außenministerium am Samstag mit. Das US-Militär hatte zuvor erklärt, es gebe "klare" Hinweise darauf, dass die Attacke auf den Tanker mit Drohnen ausgeführt worden sei.

Lapid hatte am Freitagabend eine Antwort der Vereinten Nationen auf den Angriff auf die "MT Mercer Street" verlangt. Er habe die israelischen Botschaften in Washington, London und bei der UNO angewiesen, sich zu diesem Zweck mit ihren jeweiligen Ansprechpartnern zusammenzutun, schrieb er auf Twitter.

"Der Iran ist nicht nur ein Problem Israels, sondern ein Exporteur von Terrorismus, Zerstörung und Instabilität, der uns allen schadet", betonte Lapid. "Wir dürfen angesichts des iranischen Terrorismus, der auch die Freiheit der Schifffahrt beeinträchtigt, niemals schweigen."

Der Iran wies unterdessen den Vorwurf Israels zurück, für den tödlichen Angriff auf den Öltanker verantwortlich zu sein. Die Anschuldigungen "des zionistischen Regimes" seien "unbegründet", sagte Außenamtssprecher Saeed Khatibzadeh am Sonntag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Israel müsse mit derlei Anschuldigungen gegen den Iran aufhören.

Der Tanker "MT Mercer Street" hat einen japanischen Eigner und wird von der Firma Zodiac Maritime des israelischen Unternehmers Ejal Ofer betrieben. Bei dem Angriff waren ein Rumäne und ein Brite getötet worden. Nach Betreiber-Angaben war der Tanker zum Zeitpunkt des Angriffs ohne Fracht auf dem Weg vom tansanischen Daressalam nach Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach der Attacke setzte die Besatzung der "MT Mercer Street" einen Notruf ab, auf den nach Angaben Washingtons US-Marinesoldaten reagierten. Sie seien zur Unterstützung der Besatzung an Bord des Tankers gegangen und hätten dort auch Belege für den Angriff gesehen.

Offiziell bekannte sich zunächst niemand zu dem Angriff. Der iranische Staatssender Al-Alam berichtete jedoch unter Berufung auf "informierte regionale Kreise", der Angriff sei eine "Antwort auf einen kürzlich erfolgten israelischen Angriff" auf einen syrischen Flughafen gewesen.

In der Golfregion gibt es immer wieder Angriffe auf Schiffe, die Experten als Teil eines Schattenkrieges zwischen Israel und dem Iran werten. Die auf maritime Sicherheit spezialisierte Beratungsfirma Dryad Global erklärte, seit Februar habe es bereits fünf Attacken auf Schiffe gegeben, die in Verbindung mit Israel stünden. Im selben Zeitraum seien zwei Schiffe mit Verbindungen zum Iran angegriffen worden.

Der frühere israelische Brigadegeneral und Sicherheitsexperte Schlomo Brom sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Angriff auf die "MT Mercer Street" weise Parallelen zu einem mutmaßlichen Drohnenangriff auf eine iranische Zentrifugenfabrik im Juni auf, für den Israel verantwortlich gemacht wurde. "Die Iraner imitieren uns und wenden dieselben Techniken an", sagte Brom. An einer "größeren Eskalation" seien aber weder der Iran noch Israel interessiert.

Die Attacke auf den Tanker ereignete sich vor dem Hintergrund der schwierigen Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran. Die Gespräche in Wien, an denen indirekt auch die USA teilnehmen, waren zuletzt ausgesetzt worden, sollen aber nach der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi am kommenden Donnerstag fortgesetzt werden.

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