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Internationaler Bosnien-Beauftragter Inzko vor Rückzug

Von nachrichten.at/apa, 25. Dezember 2020, 18:35 Uhr
Valentin Inzko Bild: (Reuters)

SARAJEVO/WIEN. Der österreichische Spitzendiplomat Valentin Inzko steht vor dem Rückzug als internationaler Bosnien-Beauftragter.

Inzko bestätigte am Christtag bosnische Medienberichte, wonach ein Nachfolger für ihn gesucht wird. Als Favorit wird dabei der deutsche Ex-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt gehandelt. Nach zwölf Jahren im Amt würde er einen Wechsel begrüßen, sagte Inzko mit Blick darauf, dass er fast so lange amtiert wie alle sechs Vorgänger.

Ob die Suche nach einem Nachfolger gelingt, gilt aber als ungewiss. Aufgrund der komplizierten internationalen Entscheidungsmechanismen dürfte es zudem noch Monate dauern, bis der Wechsel vollzogen wird.

Beobachter werten die Nominierung Schmidts als Zeichen des erneuten Engagements der westlichen Staaten für das frühere Bürgerkriegsland. Unterstützt von der UNO-Vetomacht Russland treten die bosnischen Serben nämlich seit Jahren für eine Abschaffung des Amtes des Bosnien-Beauftragten ein. Weil der Westen an dem Amt festhält, musste Inzko bis weit über sein Pensionsalter hinaus den internationalen Statthalter in Sarajevo spielen. Der Kärntner Diplomat ist seit März 2009 Bosnien-Beauftragter, seine Mandatszeit ist nicht begrenzt.

Inzko bestätigte, dass Deutschland den bayerischen CSU-Politiker Schmidt als Nachfolger ins Rennen geschickt hat. Medienberichten zufolge soll die deutsche Botschafterin in Sarajevo, Margaret Uebber, die Personalie bereits mit den bosnischen Staatspräsidiumsmitgliedern Zeljko Komsic und Sefik Dzaferovic besprochen haben.

Forderung nach "neuer, robuster Bosnien-Politik"

"Von essenzieller Bedeutung wäre jedoch nicht ein Personen-, sondern ein Paradigmenwechsel", forderte Inzko eine "neue, robuste Bosnien-Politik auf der Linie 'Biden, Brüssel, Berlin'". Inzko hatte sich anlässlich des 25. Jahrestags des Dayton-Friedensvertrags für eine stärkere Rolle der internationalen Gemeinschaft in dem zerstrittenen Land ausgesprochen. Nach der "weniger glorreichen Phase der lokalen Lösungen" brauche es nun eine, "die wieder präskriptiv, robust und mit konkreten Fristen versehen sein sollte", sagte Inzko Ende November im APA-Interview. "Dann sollten wir uns, nach getaner Arbeit, wie bei uns die Alliierten Kräfte im Jahr 1955, zurückziehen", zog er einen Vergleich zum Nachkriegs-Österreich.

Inzko knüpfte in diesem Zusammenhang große Hoffnungen an das aktuelle EU-Ratsvorsitzland Deutschland, die Europäische Union sowie den neuen US-Präsidenten Joe Biden, der als langjähriger guter Kenner des Balkans gilt. Mit Inzko dem EU-Sonderbotschafter Johann Sattler und dem Kommandanten der EUFOR-Friedenstruppe, Reinhard Trischak, stellt Österreich derzeit die drei wesentlichen internationalen Führungsfiguren in Sarajevo. Österreich ist auch der größte Truppensteller der EU-geführten Bosnien-Truppe.

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6  Kommentare
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Katzenpfote2221 (236 Kommentare)
am 27.12.2020 09:08

Möge es der Nächste mit mehr Kraft und Elan schaffen. Weil Korruption, Hass und die schlimme Vergangenheit aus den 90-er Jahren sind sehr lebendig. Dazu kommen ärmliche Verhältnisse, Schulen, Krankenhäuser und Straßen aus der Titozeit. Die jungen Menschen wandern aus trotz Uni-Abschlüssen. Weil ohne dem richtigen Parteibuch kein Job in Sicht ist, sofern Einer frei wurde und ordentlich ausgeschrieben ist.

Ohne die Menschen (leben nicht mehr in BIH) welche, etwas herzliches und warmes verbindet mit diesem liebenswerten Stück Land, wäre der Wirtschafts-u. Geldfluss massiv gestört.

Ganz abgesehen was Sie noch zusätzlich Probleme haben mit den Flüchtlingscamps. Viele in BIH sind der Ansicht dass, das womöglich IS Kämpfer sind. Weil die Gewaltbereitschaft dieser auch in Bosnien sich gut zeigte.
Die Menschen haben Angst und stoßen Sie zum Großteil ab. Dann leben diese unter extrem grausamen Bedingungen dort. Das Alles ist dem Herrn nicht aufgefallen.
Eine tickende Bombe.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.12.2020 19:26

Staatsgrenzen dienen doch nur den Machtgieriegen in den Regierungen und ihren Nützlichen Idioten, die wie Bauern-Schachfiguren herumgesetzt werden.

Damit das nicht auffällt, reden sie von "Völkerrecht", "Verfassung" und "Rechtsbereich". Wo sie doch die Verfassung eh beliebig selber manipuliert haben - und wo das nicht ging, mussten sie Soldaten einsetzen.

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monte1 (258 Kommentare)
am 26.12.2020 16:42

Gehe ich recht in der Annahme, dass MAX1 und ALFDALLI stupide Nationalisten sind -
beide in der Republik Bosnien, aber unterschiedliche Volksgruppen.
Nationalisten lernen nie - oder doch? Stichwort: der österreichische Weg ab 1945 bis 2000!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 26.12.2020 08:52

Interessant ist die Bezeichnung Bürgerkriegsland indem die Ursache der Entstehung des Krieges weggelassen wird. Das ist Journalismus der sich nicht an die Tatsachen hält.
Wünsche dem Herrn das Allerbeste und den Bosniern Freiheit von West und Ost.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 26.12.2020 09:24

"Die Bosnier" gibt es nicht, es gibt Serben, Kroaten, Bosniaken, Minderheiten und die Herzegowina.

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monte1 (258 Kommentare)
am 25.12.2020 20:17

Die Bilanz von INZKO ist äußerst ambivalent.
Positiv ist anzumerken, dass kein Krieg zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen dort in Bosnien aufgetreten ist.
Mit großer Sorge betrachten wir: die Korruption wurde nie gestoppt, sondern beschleunigt; die ISN - Kämpfer wurden nicht in die Schranken gewiesen und das ist eine nachhaltige Gefahr für Europa; der Staat Bosnien existiert nur auf dem schnöden Papier.
Danke ihnen, dass sie diesen aussichtsrollen Kampf an sich genommen haben.

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