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„Vater der Atombombe“ im Iran ermordet

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2020, 19:02 Uhr
Prominent Iranian scientist Mohsen Fakhrizadeh is seen in Iran
Der Wissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh (rechts). Bild: WANA NEWS AGENCY (Reuters)

TEHERAN. Staatliche Medien im Iran berichteten am Freitag der Tötung des prominenten Atomphysikers Mohsen Fakhrizadedh (63). Der Iran kündigte Vergeltung an.

Staatliche Medien im Iran haben Freitag Abend Einzelheiten zum Tod des bei einem Attentat nahe Teheran getöteten prominente Atomwissenschafters Mohsen Fakhrizadeh (63) bekannt gegeben. Nach einem Angriff auf sein Auto sei er an seinen Verletzungen in einem Krankenhaus gestorben, hieß es.

Die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim berichtete von "Terroristen", die nahe der Hauptstadt zunächst ein Auto in die Luft gesprengt hätten. Dann hätten sie das Feuer auf das Fahrzeug mit dem Wissenschafter und seinen Leibwächtern eröffnet. Die Nachrichtenagentur FARS meldete unter Berufung auf Augenzeugen, auch drei bis vier der mutmaßlichen Angreifer seien getötet worden.

Iran wirft Israel Verantwortung für Anschlag vor

Während die iranischen Medien Fakhrizadeh als "Märtyrer" bezeichneten, stand er bei westlichen Staaten und in Israel sowie bei im Exil lebenden Gegnern der iranischen Führung im Verdacht, der Architekt eines verdeckten Atomwaffenprogramms gewesen zu sein, das 2003 eingestellt worden sei. Die USA und Israel gehen von einer versuchten Fortführung des Programms aus. Ein Militärberater von Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei warf Israel auf Twitter vor, "in den letzten Tagen seines Verbündeten" US-Präsident Donald Trump einen "ausgewachsenen Krieg" anzetteln zu wollen. Zuvor hatte Außenminister Mohammad Javad Zarif auf Twitter Israel mitverantwortlich für die Tat gemacht. Zunächst gab es jedoch keine Klarheit, wer hinter dem Anschlag steckt.

USA und Israel lehnen Stellungnahme ab

Die USA und Israel hatten zuvor eine Stellungnahme zu dem Attentat abgelehnt. Trump hatte einseitig das in Wien ausgehandelte internationale Atomabkommen mit dem Iran gekündigt. Sein Nachfolger Joe Biden stellte unter Bedingungen einen Wiedereintritt in Aussicht. Er soll am 20. Jänner ins Weiße Haus einziehen. Vertreter von Biden lehnten am Freitag ebenfalls eine Stellungnahme ab. Die Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat von offenen Fragen zu Fakhrizadeh im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm gesprochen, insbesondere dazu, ob es auf die Entwicklung einer Atombombe abzielte. In einem Bericht von 2015 heißt es, Fakhrizadeh habe die Aktivitäten "zur Unterstützung einer möglichen militärischen Dimension des Nuklearprogramms" im Rahmen des AMAD-Plans überwacht.

Israel hat den Plan als das geheime Atomwaffenprogramm des Iran bezeichnet. Dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zufolge soll Fakhrizadeh weiter für das Verteidigungsministerium in Teheran an "Spezialprojekten" gearbeitet haben. Im Iran sind in den vergangenen Jahren mehrere Attentate auf Atomforscher und Physiker verübt worden. So starb etwa Massoud Ali-Mohammadi 2010 durch eine ferngezündete Bombe in Teheran. Im selben Jahr wurde dort Majid Shahriari durch eine Autobombe getötet. Darioush Rezai-Nejad wurde 2011 von Unbekannten erschossen, ein Jahr später starb Mostafa Ahmadi-Roshan ebenfalls durch eine Autobombe. Die Islamische Republik bestreitet, nach Atomwaffen zu streben. Im Sommer hatte es eine mysteriöse Brand- und Explosionsserie im Iran gegeben. Sie betraf unter anderem eine Atomanlage. Die Ursachen blieben meist unklar. Dies bot Raum für Spekulationen - auch über Israel als möglichen Urheber.
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3  Kommentare
3  Kommentare
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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 28.11.2020 11:39

"Ermordet" ist vielleicht doch ein zu hartes Wort. Früher hieß das medial "aussergerichtliche Tötung", wenn Israel so eine Maßnahme anwandte.

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( Kommentare)
am 27.11.2020 20:28

Und strache auto, wollte man voriges Jahr in die Luft jagen, weil die Fälle mit dem Ibiza-Video nichts gebracht hat.

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( Kommentare)
am 27.11.2020 20:26

Ja unliebsame Leute, werden einfach ausgeschaltet. Jetzt der Iraner und damals unser joerg Haider. Es ist nur mehr ein Trauerspiel auf dieser Welt.

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