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Hacker-Angriff auf Jeff Bezos für UN ein Weckruf – Aufklärung verlangt

Von Thomas Spang, 24. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Hacker-Angriff auf Jeff Bezos für UN ein Weckruf – Aufklärung verlangt
Jeff Bezos und Mohammed bin-Salman bei einem Treffen 2016 in Riad. Bild: APA

WASHINGTON. Hatte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin-Salman persönlich die Hände im Spiel?

Die Warnung der UN-Sonderberichterstatterin Agnes Callamard könnte dringlicher nicht sein. Wenn es Monate dauerte, bevor eine Person mit dem Vermögen und den Möglichkeiten von Amazon-Chef Jeff Bezos herausfinde, wer seine Privatsphäre verletzt hat, sollte das allen zu denken geben. "Wir stehen einer Technologie gegenüber, die sich nur schwer nachverfolgen lässt, die extrem stark und effektiv und komplett unreguliert ist", schreibt die UN-Expertin in ihrem Bericht mit David Kaye über die Hintergründe des Hacker-Angriffs auf das iPhone von Bezos. In dringendem Verdacht hinter dem Angriff zu stecken, steht Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin-Salman.

Die Vereinten Nationen beschäftigten sich mit dem spektakulären Fall, nachdem sie vergangenen November einen forensischen Bericht der Sicherheitsfirma FTI Consulting zugespielt bekamen. Dieser hält mit "mittlerer bis hoher Gewissheit" fest, dass der Einbruch in Bezos Smartphone über das WhatsApp-Konto des saudischen Kronprinzen bin Salman (MBS) erfolgt war.

Brisanter Vorgang

Die UN-Ermittler finden genügend eigene Hinweise, eine Aufklärung einer "direkten und persönlichen Beteiligung des Kronprinzen" zu verlangen. Als mögliche Quellen der eingesetzten Spionagesoftware kommen private Anbieter wie die israelische "NSO Group" mit ihrem Produkt "Pegasus" oder das in Mailand ansässige "Hacking Team" mit "Galileo" in Betracht. NSO bestreitet, an dem Einbruch beteiligt gewesen zu sein. Das "Hacking Team", an dem der MBS-Vertraute Saud al-Qahtani eine Beteiligung von 20 Prozent hält, schweigt.

Der Vorgang ist brisant, weil es nicht nur um den Hack geht, sondern einen möglichen Zusammenhang mit dem Mord an dem Kritiker des saudischen Königshauses, Jamal Khashoggi, im saudischen Konsulat von Istanbul und die Enthüllungen einer Affäre Bezos durch das Boulevardblatt "National Enquirer".

US-Präsident Donald Trump betrachtet den Besitzer der Washington Post wegen deren Berichterstattung als Erzfeind. Der US-Präsident hat MBS in der Khashoggi-Affäre geschützt und ist ein persönlicher Freund des Verlegers des "Enquirers", David Pecker.

Rachefeldzug?

Ob und wie die Ereignisse miteinander verknüpft sind, lässt sich bisher nicht zweifelsfrei aufzeigen. Dasselbe gilt auch für die Frage, ob der saudische Kronprinz bei dem Bezos-Hack selber die Finger im Spiel hatte. Der Verdacht liegt für Analysten auf der Hand, dass sich persönliche und politische Motive zu einem Rachefeldzug gegen Bezos vermengt haben. Facebook hat die Sicherheitslücke seines Nachrichtendienstes inzwischen geschlossen.

Dies ist allerdings kein Anlass zur Entwarnung für Cyberexperten, die darauf hinweisen, dass kommerzielle Spionagesoftware eine Eine-Milliarde-Dollar-Industrie sei. Privatpersonen könnten schon für zehn Dollar brauchbare Produkte erwerben. "Das ist ein globales Sicherheitsproblem", sagt Ron Deibert von der "University of Toronto", die "alle Sektoren von der Regierung über die Wirtschaft bis hin zur Zivilgesellschaft betrifft".

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Autor
Thomas Spang
US-Korrespondent
Thomas Spang

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Vivere (1.086 Kommentare)
am 24.01.2020 08:14

Autsch, einer der wichtigsten Verbündeten der USA.

Da wird sich Trump sicher wieder ein Gschichterl zur Entlastung einfallen lassen!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.01.2020 06:43

interessant ,interessant .
Wie wird es in Zukunft sein /werden ? jede/r gegen jede/r ?
Hat der Internetkrieg schon begonnen ?

WIE SCHLECHT SIND DIE PLATTFORMBETREIBER ABGESICHERT ?
WARUM ist es nicht möglich Hackerausfindig zumachen ?usw usw .

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