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Guterres: "Sind auf dem Highway zur Klimahölle"

Von nachrichten.at/apa, 07. November 2022, 16:32 Uhr
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Bildergalerie EGYPT-UN-CLIMATE-COP27
EGYPT-UN-CLIMATE-COP27  Bild: AHMAD GHARABLI (AFP)

SHARM EL-SHEIKH. Auf der Weltklimakonferenz in Ägypten hat UN-Generalsekretär António Guterres in düsteren Worten vor den katastrophalen Folgen der Erderhitzung gewarnt.

"Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle - mit dem Fuß auf dem Gaspedal", sagte Guterres am Montag in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm El-Scheikh. "Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens - und sind dabei zu verlieren", warnte er mit Blick auf Dürren, Überschwemmungen und Unwetter.

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Bis Ende kommender Woche beraten in Ägypten die Vertreter von rund 200 Staaten darüber, wie die Erderwärmung auf ein noch erträgliches Maß eingedämmt werden kann. Schon jetzt hat sich die Welt um etwa 1,1 Grad zur Zeit vor der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert aufgeheizt.

OÖN-Korrespondentin Sylvia Wörgetter berichtet aus Ägypten:

Guterres sagte, das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sei akut gefährdet. Der Portugiese rief zu einem "Klima-Solidarpakt" zwischen wohlhabenden Staaten sowie Schwellen- und Entwicklungsländern auf. Dabei stünden die USA und China besonders in der Verantwortung. Beide Staaten stoßen mengenmäßig die meisten klimaschädlichen Treibhausgase aus - also vor allem Kohlendioxid und Methan. Wörtlich sagte er: "Die Menschheit hat eine Wahl: zusammenzuarbeiten oder unterzugehen!"

Van der Bellen sicherte Guterres Unterstützung zu

"António Guterres ist eine starke Stimme im Kampf gegen die Klimakrise - Stimmen, wie es viele braucht, um im Klimaschutz endlich mutig voranzukommen", so Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er nützte seinen Besuch bei der Weltklimakonferenz COP27 am Montag auch zu einem Treffen mit dem UNO-Generalsekretär, der kurz zuvor in seiner Eröffnungsrede selten drastische Worte für die Klimakrise und ihre mangelhafte Bekämpfung gefunden hatte.

Van der Bellen versicherte ihn einmal mehr seiner Solidarität: "Ich habe António Guterres meine volle Unterstützung im Kampf gegen die Klimakrise zugesagt - und ich werde nicht ruhen, bis auch die Letzten begriffen haben, dass es hier um nicht weniger als um unsere Lebensgrundlage und unsere Zukunft geht", sagte der Bundespräsident nach dem Treffen, das für Journalisten nicht zugänglich war. Nicht zuletzt, ergänzte Van der Bellen, "führt uns der abscheuliche Angriffskrieg in der Ukraine vor Augen, dass die Energiewende auch deshalb so wichtig ist, um uns aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien. Energie aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse können wir auch lokal produzieren."

"Millionen Menschen haben ihre Blicke auf uns gerichtet"

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte als Gastgeber des Gipfels, es gebe große Erwartungen auf gute Ergebnisse. "Millionen Menschen rund um den Planeten haben ihre Blicke auf uns gerichtet." Die Folgen klimabedingter Wetterereignisse seien so verheerend wie nie zuvor. "Wir haben eine Katastrophe nach der anderen erlebt. Sobald wir eine Katastrophe bewältigen, entsteht eine andere - Welle für Welle." Die Erde habe sich in eine "Welt des Leids" verwandelt.

Die Premierministerin des karibischen Inselstaates Barbados, Mia Mottley, forderte in einer flammenden Rede auf der Weltklimakonferenz mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung. Die Länder der Erde hätten die kollektive Kraft zur Veränderung, sagte Mottley bei der Eröffnung des Gipfel-Segments am Montag. "Wir wissen, wie wir innerhalb von zwei Jahren ein Vakzin finden, wenn uns eine Pandemie trifft. Wir wissen, wie man einen Menschen zum Mond bringt - und jetzt stellen wir einen Rover auf den Mars." Aber der einfache politische Wille, um das Leben von Menschen entscheidend zu verbessern, könne offenbar immer noch nicht aufgebracht werden.

Deutschland wird Klimafinanzierung aufstocken

Deutschland wird nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz seine jährlichen Ausgaben für die internationale Klimafinanzierung bis 2025 auf sechs Milliarden Euro aufstocken. Das kündigte Scholz am Montag auf dem Weltklimagipfel an. 170 Millionen Euro sollen dafür in den neuen globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken gehen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Einsparung fossiler Brennstoff sei nicht nur aus Klimaschutzgründen nötig. Er sei auch ein "sicherheitspolitischer Imperativ", sagte Scholz.

Schifffahrt soll weniger Emissionen ausstoßen

Im Kampf gegen die Erderhitzung wollen die USA und Norwegen mit Partnern dafür sorgen, dass die weltweite Schifffahrt weniger klimaschädliche Emissionen ausstößt. Das kündigten der US-Klimagesandte John Kerry und Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Montag bei der Weltklimakonferenz in Ägypten an. Im Rahmen dieses "Green Shipping Challenge" machten Partnerländer, Häfen und Unternehmen mehr als 40 Ankündigungen, um im Schiffbau, beim Treibstoff und durch Richtlinien die "Schiffe der nächsten Generation" voranzubringen.

"Wenn Schiffe ein Land wären, wären sie der achtgrößte Verschmutzer", sagte Støre. "Wir können diesen Kampf noch gewinnen", sagte Kerry. Die Welt stehe im Kampf gegen die Erderwärmung am "vermutlich größten Moment der Entscheidung". Laut Weltbank ist die Schifffahrt für rund drei Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich - und diese Emissionen steigen.

Der griechische Energieminister Kostas Skrekas erklärte, dass sein Land bis Ende des Jahrzehnts an mindestens sechs Häfen Maßnahmen für geringere Emissionen umsetzen wolle. Darunter seien Systeme zur Stromversorgung auf dem Festland für im Hafen liegende Schiffe. Griechenland kontrolliert heute rund ein Fünftel der weltweiten Schifffahrtsflotten.

In Sharm el-Sheikh herrschen sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen. US-Präsident Joe Biden will am Freitag teilnehmen. Vor Ort am Roten Meer sind 45.000 Teilnehmer registriert. Die Konferenz - bereits der 27. solche Gipfel, deshalb COP27 - soll zwei Wochen dauern.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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costadelsol (141 Kommentare)
am 07.11.2022 18:57

Warum es nicht funktionieren kann die Erderwärumg zu verlangsamen und die unausweichliche Katastrophe beherrschbar zu machen:

* Jeder neue Erdenbürger ist eine zusätzliche Verbrauchseinheit.
* Die weltweiten Entscheidungsträger können bei den Bürgern/Wählern nur mit wirtschaftlichem Wachstum punkten, ein "weiter so" ist daher vorprogrammiert.
* Die Erderwärmung und der damit verbundene steigende Meeresspiegel ist in dieser Geschindigkeit nicht beherrschbar.
* Durch den explodierenden Flüchtlingsdruck, als Folge der Klimakatastrophe, werden die demokratischen Industrienationen einen Tsunami des "rechten Lagers" erleiden.
* Wir sind als Wachsstums- und Verbrauchseinheiten erzogen worden, wie kann dann "ein weniger ist mehr", funktionieren?
* Der von allen Seiten zur Schau gestellte "Zweckoptimismus" dient nur der Gewissensberuhigung.

Täglich die Realität vor Augen halten und danach die persönlichen Handlungen ausrichten, das könnte die Klimakatastrophe beherrschbar machen!!!!!!!!!!!

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Schlaubi01 (1.270 Kommentare)
am 07.11.2022 20:11

Wie sollen sie Leute sich in Somalia anpassen die seit 4 Jahren auf regen warten

Du Spezialist

Zusammenpacken und nach Europa kommen ???

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 20:36

Interessante Frage.
Beleuchten wir doch mal die Sache... wann war Somalia zuletzt als gut ernährtes Regenloch bekannt?
Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung in diesem nach unserem Maßstäben quasi unbewohnbaren Landstrichs aus?

Zitat:
"Bevölkerungswachstum in Somalia:
In den Jahren 1960 bis 2021 stieg die Einwohnerzahl in Somalia von 2,76 Millionen auf 16,36 Millionen."

Diese Explosion hat natürlich gar nichts mit dem Wassermangel, oder Mangel an eh allem, dort zu tun.. genauso wie in vielen anderen Gebieten auf der Welt.

Das ist so, als hätte Österreich seit den 60er Jahren auf 36 Millionen EW zugelegt und nicht "nur" von 6 auf 9 Millionen, die alles andere als eigenversorgt sind und sich selbst bei uns Wassermangel breit macht... auf irrsinig hohem Niveau natürlich.

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 20:50

Korrigiere von 7 auf 9 Millionen seit den 60ern und im Vergleich zu Somalia Österreich x6 = 42 Millionen...
Stellen sie sich mal Österreich mit heute 42 Millionen Einwohnern vor!

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hipo23 (940 Kommentare)
am 07.11.2022 21:11

Sie nehmen nicht an dass er das versteht.

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 07.11.2022 20:17

@BENZINVERWEIGERER,
endlich einer, der sich von der geplanten Hysterie nicht anstecken lässt und den Klimawandel realistisch sieht.

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willie_macmoran (2.577 Kommentare)
am 07.11.2022 20:33

Aha, des ist geil.

Wir verursachen den Klimawandel und die armen Völker in Pakistan, Sahelzone, Indien.... sollen sich halt anpassen.

Manst net das des jetzt a bisserl zu kurz gegriffen ist?

Das traurige ist das wir in den westlichen Industrieländern die geringsten Bedrohung haben und es jene die eigentlich am wenigsten dafür können am meisten fi...t.

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 20:46

Ach, wir verursachen den Klimawandel?
Sind sie sich da ganz sicher?

Die Weltregionen mit Bevölkerungsexplosion und Energiegewinnung aus den 1950er Jahren sind natürlich völlig unschuldig am CO2.
China, Indien,...
Führende Klimaköpfe sagen, dass es völlig egal ist was wir hier machen und es absolut anmaßend ist, unsere High Tech anderen aufoktruieren zu wollen.
Nichmal der gemeine Spanier kann sich eine PV-Anlage leisten.
Der Inder oder Pakistiani erst recht nicht.
Die haben völlig andere Sorgen!

Diese Klimageschichte beschäftigt im Großen und Ganzen die reichsten Länder der Welt und und sonst gar nix.

Als Beispiel des Theaterdonners:
E-Mobilität spielt sich in Europa zu über 50% in 4 von 47 Ländern ab... Der Reihenfolge nach in absoluten Zahlen:
Deutschland, Norwegen, Niederlande, Frankreich.

Anteilsmäßig bei Neuwagen:
Deutschland 14%
Norwegen 65%
Niederlande 19%
Frankreich 12%
Östereich 12%
....
Italien 6%
...
Bulgarien 0,1%
....
Griechenland 0,04%

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 20:58

Stichwort PAKISTAN und Katastrophen dort... ja, Wahnsinn... nicht unschuldig daran das Bevölkerungswachstum von 1961 46 Millionenen auf 225(!!!) Millionen im Jahr 2021!

225 Millionen EW ist schon die Hälfte der aktuellen EU in dieser größtenteils karstigen Steinwüste!

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 21:12

Liebe Zensi... warum wurde das gelöscht!?

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 07.11.2022 18:15

Die führenden Klimaköpfe sehen das wesentlich entspannter... da die Erwärmung definitiv nicht zu verhindern ist, sehen sie das heil nicht in hysterischem Aktionismus, sondern in Anpassung.
Die Niederlande sagen z.B. dass ein Meeresspiegelanstieg um bis zu 2m vorerst egal ist.

Also wegziehen aus gefährdeten Gebieten... gilt für Niederungen und Hitzezonen genauso wie für Lawinenschneisen, Erdrutschhänge und dezitierte Überschwemmungszonen...

Aber was wird gemacht?
Gebaut, gebaut, gebaut... in eben diesen Gebieten... weltweit.

Dass plötzlich 208 Millionen Leute wo leben, wo vor wenigen Jahren erst 42 Millionen lebten ist nicht Gottgegeben, sondern purer Irrsinn.
Bangladesh in diesem Fall.

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teja (5.824 Kommentare)
am 07.11.2022 16:52

Wer hat uns dort hingebracht?

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Schlaubi01 (1.270 Kommentare)
am 07.11.2022 17:14

Wir selber 200 Jahr co2 Vollgas

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Schlaubi01 (1.270 Kommentare)
am 07.11.2022 17:15

Und an vorderster Stelle wie Europäer

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 07.11.2022 17:39

Vielleicht hätte sich Guterres doch besser als "Band Leader" der Hardrockgruppe "ACDC" bewerben sollen, als bei der UNO......

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