Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Gericht: Johnson darf das Parlament in wochenlangen Zwangsurlaub schicken

07. September 2019, 00:04 Uhr
Gericht: Johnson darf das Parlament in wochenlangen Zwangsurlaub schicken
Premier Boris Johnson gestern bei einem Besuch eines Bauernhofes nahe Aberdeen (Schottland) Bild: APA/AFP

Lords stimmten Gesetz gegen ungeregelten Brexit zu – Queen muss noch unterschreiben.

LONDON. "Die Klage ist abgewiesen. Mit diesen Worten gab Richter Ian Burnett gestern grünes Licht für die von Premierminister Boris Johnson verordnete rund fünfwöchige Zwangspause des Parlamentes. Allerdings ließ das Gericht eine Berufung beim Obersten Gericht zu, die Verhandlung soll am 17. September stattfinden.

Die Anti-Brexit-Aktivistin Gina Miller hatte eine gerichtliche Überprüfung der von Premierminister Boris Johnson angeordneten Zwangspause für das Parlament beantragt und wurde dabei vom früheren konservativen Premierminister John Major unterstützt.

Johnsons Entscheidung, dem Parlament vor dem für den 31. Oktober geplanten EU-Austritt Großbritanniens eine fast fünfwöchige Sitzungspause aufzuerlegen, hatte in der vergangenen Woche landesweite Proteste hervorgerufen. Kritiker hielten dem konservativen Regierungschef vor, das Parlament aushebeln zu wollen und so die Demokratie zu untergraben. Ein Gericht im schottischen Edinburgh hatte die Zwangspause jedoch bereits vergangene Woche für zulässig erklärt. Eine weitere Gerichtsentscheidung im nordirischen Belfast steht noch aus.

Premier bleibt beim 31. Oktober

Trotz des anfangs heftigen Widerstands der Regierung hat das Gesetz gegen einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gestern Abend die letzte parlamentarische Hürde genommen. Das britische Oberhaus (House of Lords) verabschiedete das Gesetz. Nun fehlt nur noch die Unterschrift von Königin Elizabeth II., damit es in Kraft treten kann.

Das Gesetz verpflichtet Premierminister Johnson, die EU um eine Verschiebung des Austritts zu ersuchen, wenn bis 19. Oktober keine Vereinbarung über den Brexit geschlossen wurde. Johnson will sein Land weiterhin unter allen Umständen am 31. Oktober aus der Union führen. Nun will er am Montag im Unterhaus erneut Neuwahlen am 15. Oktober beantragen. Ob er dafür die benötigte Zustimmung der Labour-Opposition erhalten wird, ist unsicher.

Johnson wenig einfühlsam

Der Premierminister war unterdessen im Land unterwegs, trat dabei unter anderem an einer Polizei-Akademie in Wakefield auf. Und erntete auch dafür Kritik. Denn als während seiner Rede hinter ihm eine Kadettin, die zuvor mit ihren Kollegen in Reih und Glied mehr als eine Stunde auf ihn gewartet hatte, einen Schwächeanfall erlitt, drehte sich Johnson nur kurz um und fragte: "Geht es Ihnen gut?" Ohne sich dann weiter um die junge Frau zu kümmern, wandte er sich wieder zum Publikum und sagte: "Alles in Ordnung, tut mir leid, ich denke, das ist ein Zeichen für mich, zum Schluss zu kommen." Stattdessen redete er aber ungerührt weiter.

Das wenig einfühlsame Verhalten sorgte bei seinen Gegnern für empörte Reaktionen. "Er hat gesehen, was passiert ist, und hat es ignoriert. Das besagt alles, was man über diesen Mann wissen muss", sagte Labours innenpolitische Sprecherin Diane Abbott.

Grenznahe Kontrollen

Irland will im Fall eines Brexits ohne Vertrag grenznahe Kontrollen zu Nordirland einführen. „Wir arbeiten Details mit der Europäischen Kommission aus“, sagte gestern Ministerpräsident Leo Varadkar. Es werde Kontrollen von Waren und Nutztieren geben, die – soweit möglich – in Flughäfen, Seehäfen und Firmen stattfinden sollten. Aber auch nahe der Grenze müsse es Kontrollen geben. Die Gestaltung der Grenze zwischen Irland und Nordirland ist seit drei Jahren der zentrale Streitpunkt in den Brexit-Verhandlungen.

mehr aus Außenpolitik

USA und Großbritannien verhängen neue Sanktionen gegen Iran

Sabotage-Pläne in Deutschland: Zwei russische Spione festgenommen

EU: Weniger Bürokratie, mehr Kooperation

Warum Sanktionen gegen Iran ihre Wirkung verfehlen

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2019 10:40

zum Glück hat dieser Stier KEINE Hörner ...

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen