Sara Funaro gewinnt Bürgermeisterwahl in Florenz
FLORENZ. Ihr Gegenkandidat - der deutschstämmige Museumsdirektor Eike Schmidt - ist mit seinem Plan gescheitert, Bürgermeister zu werden.
Bei der Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag und Montag wurde der von Mitte-rechts-Parteien unterstützte Deutsche aus Freiburg von der sozialdemokratischen Kandidatin Sara Funaro besiegt. Diese setzte sich mit 60,6 Prozent der Stimmen klar durch.
Die 48-jährige Psychologin und ehemalige Stadträtin ist die erste Frau in der Geschichte von Florenz, die das Bürgermeisteramt übernimmt. Sie widmete ihren Wahlsieg ihrem Großvater Piero Bargellini, Bürgermeister von Florenz im Jahr 1966, als eine enorme Flutwelle das Stadtzentrum zerstört hatte.
Der im vergangenen November in Italien eingebürgerte Schmidt wurde unter anderem von der postfaschistischen Partei "Fratelli d’Italia" (Brüder Italiens – FdI) von Regierungschefin Giorgia Meloni und deren Koalitionspartnern unterstützt.
Schmidt bleibt Museumsdirektor
Der 56-Jährige war bis zum vergangenen Jahr Direktor des weltberühmten Kunstmuseums Uffizien in Florenz gewesen. Nach der Niederlage bei der Bürgermeister-Stichwahl wird Schmidt zu seinem Job als Kulturmanager zurückkehren. Er ist derzeit Direktor des namhaften Museums Capodimonte in Neapel.
Eigentlich war er 2017 als Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien vorgesehen gewesen. Als sich damals aber die Möglichkeit einer Verlängerung seiner Amtszeit als Uffizien-Direktor abzeichnete, sagte Schmidt den Job in Wien kurzfristig ab.