Fünf Raketen: IS greift erneut Flughafen in Kabul an
KABUL. Der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan geht unter extrem gefährlichen Bedingungen in die Endphase.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) griff am Montag erneut den Flughafen Kabul an. Nach Angaben der US-Regierung wurden fünf Raketen in Richtung des Airports abgefeuert. Drei seien außerhalb des Geländes gelandet, eine von einem Raketenabwehrsystem am Flughafen abgewehrt worden, sagte Generalmajor William Taylor am Vormittag (Ortszeit) im Pentagon.
Eine weitere Rakete schlug demnach innerhalb des Flughafengeländes ein, ohne Menschen oder Evakuierungsmission zu gefährden. Der Abzug der US-Truppen läuft auf Hochtouren, sie wollen bis Dienstag Afghanistan verlassen haben. Der UN-Sicherheitsrat wollte noch am Montag über eine Resolution abstimmen, die zur sicheren Ausreise von Menschen aus Afghanistan führen soll, wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Die Annahme eines entsprechenden Texts würde unter anderem den Druck auf die Taliban erhöhen. Die Vetomächte Russland und China hatten sich bei Verhandlungen am Wochenende Diplomaten zufolge offen für eine Einigung gezeigt. Eine Zustimmung sei aber nicht sicher, hieß es.
Der in Afghanistan aktive Ableger des IS reklamierte den Raketenangriff für sich. "Soldaten des Kalifats" hätten den Flughafen mit sechs Raketen des Typs Katjuscha angegriffen, teilte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, am Montag auf der Plattform Nashir News mit. Der IS, der mit den Taliban verfeindet ist, hat bereits in der Vergangenheit immer wieder verschiedene Ziele in Kabul mit Raketen angegriffen.
Video: ORF-Korrespondentin Inka Pieh berichtet aus Washington über den US-Angriff in der Nähe des Flughafens von Kabul
US-Präsident Joe Biden sei über den Raketenangriff informiert worden, hieß es in einer Erklärung der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Der Präsident sei zudem informiert worden, dass die Operationen am Flughafen ununterbrochen fortgesetzt würden. Biden zufolge sollen die Kommandanten auf dem Flughafen in Kabul ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Truppen zu schützen.
Biden hatte am Sonntag vor möglichen weiteren Anschlagen rund um den Flughafen Kabul gewarnt. Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag des IS am Flughafen mindestens 13 US-Soldaten - und -soldatinnen sowie zwei Briten ums Leben gekommen. Die Angaben über die afghanischen Todesopfer schwanken, Sender wie CNN sprachen von bis zu 200 Toten.
Im Zuge ihrer Evakuierungsmission am Flughafen Kabul haben die USA zuletzt innerhalb von 24 Stunden rund 1200 Menschen außer Landes gebracht. Zwischen dem frühen Sonntagmorgen und dem frühen Montagmorgen hätten 26 Flugzeuge des US-Militärs rund 1200 Menschen ausgeflogen, teilte das Weiße Haus mit. Seit dem Start der Mission Mitte August seien insgesamt rund 116.700 Menschen aus Afghanistan evakuiert worden, hieß es weiter.
Schallenberg: Bisher 110 Menschen außer Landes gebracht
110 österreichische Staatsbürger und Menschen mit Aufenthaltstitel in Österreich wurden bisher außer Landes in Sicherheit gebracht. Das sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). Weiterhin würden einige Dutzend auf die Ausreise warten, ebenso würden sich weiter täglich neue Menschen melden, die nach Österreich ausreisen wollten. Bei den noch Wartenden handle es sich sowohl um österreichische Staatsbürger als auch jene mit Aufenthaltstitel.
Laut CNN hat auch Washington die Evakuierungsmission mittlerweile abgeschlossen. Die Bundeswehr hatte ihren Rettungseinsatz am Donnerstag beendet, Frankreich, Spanien und Großbritannien folgten am Freitag und Samstag.
Bei einem US-Luftangriff in Kabul am Wochenende sollen mindestens zehn Zivilisten getötet worden sein. Unter den Toten bei dem Angriff am Sonntag seien auch Kinder, berichtete der lokale TV-Sender ToloNews unter Berufung auf Anrainer am Montag. Das US-Militär hatte am Sonntag mitgeteilt, es untersuche nach dem Luftangriff auf ein Auto des IS Berichte über mögliche zivile Opfer. Der Einsatz habe erfolgreich eine "unmittelbare Bedrohung" für den Flughafen Kabul durch die Terroristen abgewendet, darüber hinaus würden die Ergebnisse des Luftschlags noch geprüft.
Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid sicherte unterdessen die Rücknahme nicht asylberechtigter und möglicherweise straffälliger Afghanen aus Österreich und Deutschland zu. Im Interview mit der "Kronen Zeitung" (Montagabend online) bejahte er eine entsprechende Frage. "Ja. Sie würden einem Gericht vorgestellt werden. Das Gericht muss entscheiden, wie es mit ihnen weitergeht", sagte Mujahid. 1996 bis 2001 regierten die Taliban in Afghanistan mit extrem strikter Auslegung der Scharia.
Der Sprecher erklärte weiters, der jahrelang nicht gesehene Taliban-Führer Haibatullah Achundsada befinde sich in Afghanistan. Dessen Aufenthaltsort war über Jahre unbekannt. Achundsada führe derzeit Gespräche in Kandahar, sagte Mujahid am Sonntagabend in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu der Türkei. Die Islamisten führen aktuell Gespräche über die künftige Regierung des Landes.
Russland schlug am Montag eine internationale Konferenz zum Wiederaufbau der Wirtschaft vor. "Alle wohlhabenden Länder der Welt müssen mit Vertretern der neuen afghanischen Behörden zusammenkommen, um die Fragen des wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbaus zu erörtern", sagte der Afghanistan-Beauftragte des russischen Präsidenten, Samir Kabulow. Er sehe in erster Linie die Länder in der Pflicht, die mit Soldaten in Afghanistan im Einsatz gewesen seien.
In der Stadt Mazar-i-Sharif im Norden des Landes ist die nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erste Hilfslieferung mit medizinischen Gütern seit der Machtübernahme der Taliban eingetroffen. Ein von der pakistanischen Regierung zur Verfügung gestelltes Flugzeug mit 12,5 Tonnen an Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern der WHO sei die erste von insgesamt drei geplanten Hilfslieferungen.
Manchmal komme ich auf den Gedanken, dass das von Fachleuten, von vorn herein, als unrealistisch eingestufte Afghanistan-Abenteuer, einzig und allein dem Zweck diente, neue Flüchtlingsströme in Bewegung zu setzen.
https://www.nachrichten.at/nachrichten/digital/plus/
die meisten Artikel stehen unter der Patronanz von OÖN PLUS , aber es schreibt fast niemand ...und anderen Artikel sind gesperrt, bleibt nicht mehr zu lesen und kommentieren für den " Normalo " 😮🤔😉
Wollen die UNBEDINGT mehr Zahlenden erzwingen ?
Oh welche Überraschung, dass nicht immer alles gratis ist.
Man kann auch wichtige Themen nicht mehr kommentieren! Alles nur mehr auf Bezahlung!
Es gibt andere auch noch wo man nicht bezahlen muss, die Krone!
Sind wieder US-Drohnen unterwegs mit freundlichem Feuer? wie schon vorher?
Die haben ja große Erfahrung mit dem umbringen der Zivilbevölkerung mit Drohnen. Diese sind ja angeblich 100% zielgenau!
jaja die schutzbedürtigen.
heute in der bildzeitung: welche leute haben wir da gerettet, von 2600 schutzbedürftigen waren nur ca 300 die für die deutschen gearbeitet haben. bei den anderen waren auch kriminelle die schon abgeschoben wurden wieder dabei.
AfD- Legende ....
Ihresgleichen lernt es wohl nie - Asylindustrie
Waren das jetzt auch wieder die Amerikaner selber oder doch zB die IS?
Man weiß es ja nicht...
"unter den Opfern hätten sich keine Amerikaner gefunden" - DAS ist natürlich das Wichtigste...das durch die US-Drohne getötete Kind ist dafür natürlich nur ein Kollateralschaden...
Jetzt fallen den Eindringlingen die Bomben auf den Kopf die sie dorthingeliefert haben.
Sie seien aber von einem Raketenabwehrsystem abgefangen worden.
und Alle Fahrzeugen der US Army, , die die Bomben abschiessen und abwehren , fallen in die Hände der Banditen , egal welchen., Taliban oder IS .
Sie sind nun BESTEN ausgerüstet. 😮
Leben die Zeitungen nur noch von Statistiken die sie übernehmen? Über Syrien wird nichts mehr berichtet? Oder die anderen Kriege wo es nicht um Flüchtlinge nach Europa geht?
RIZZITELLI20
wenn Medien ,also Zeitungen , über alle aktuellen Kriege dieser Welt schreiben würden, müsste die Anzahl an Blätter erhöht werden🤔😉